Glücksspielwerbung in Deutschland

Im neuen kostenlosen Webinar des Behörden Spiegels geht es nun im Oktober um das große Konfliktfeld der Glücksspielwerbung in Deutschland. (Bildquelle: pixabay by Tumisu)

Laut dem Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag, der seit dem 1. Juli 2021 in Kraft ist, dürfen Unternehmen in Deutschland ausdrücklich Glücksspielwerbung in TV, Rundfunk sowie Internet und Printmedien schalten. Allerdings ist diese an verschiedene Vorgaben gekoppelt, die eingehalten werden müssen. Da jedoch für Online Casinos und Sportwetten zum Teil unterschiedliche Regeln gelten und einige Vorgaben recht schwammig formuliert sind, wird es Zeit, endlich einmal Licht ins Dunkel zu bringen. Genau dieses Ziel verfolgt das neue Webinar „Konfliktfeld Glücksspielwerbung“ des Behörden Spiegels, in dem Fachleute über die wichtigsten Erkenntnisse, Regeln sowie die momentanen Konflikte zu diesem Thema in Deutschland referieren werden.

Webinar: Konfliktfeld Glücksspielwerbung in Deutschland

Alle Vertreter von Medien und Betreibern von Online Casinos oder Buchmachern in Deutschland sind am 26. Oktober herzlichst vom Behörden Spiegel zum neuen Webinar mit dem Titel Konfliktfeld Glücksspielwerbung eingeladen. Zwischen 10 Uhr und 12 Uhr werden gleich fünf Fachleute über dieses so wichtige Thema ihren Wissensstand teilen und über mögliches Konfliktpotenzial diskutieren. Darunter beispielsweise Dr. Andreas Blaue, der über viele Jahre als Leiter der Rechtsabteilung der Konzernholding Constantin Medien und zuletzt gar als General Counsel und Prokurist der Constantin Medien tätig war. Heute formiert das Unternehmen als SPORT1 Medien AG und ist aufgrund des eigenen Profils der Sportberichterstattung wohl wie kaum ein anderes Unternehmen im Thema Glücksspielwerbung in Deutschland involviert. Dr. Andreas Blaue dürfte deshalb sicherlich einige interessante Punkte ansprechen, wie die momentane rechtliche Lage wirklich aussieht und was erlaubt oder verboten ist. Letzteres ist nämlich für Laien nicht immer komplett nachzuvollziehen, schließlich lassen schwammig formulierte Regeln oftmals großen Interpretationsspielraum. Ebenfalls sind manche Unterschiede nicht ganz nachzuvollziehen. Beispielsweise dürfen in Deutschland Online Casinos tagsüber keine Werbung schalten, Sportwetten hingegen schon. Eine Ungleichbehandlung, die bereits für gewisses Konfliktpotenzial an verschiedenen Stellen gesorgt hat.

Die Teilnehmer des Webinars des Behörden Spiegels:

  • Dr. Andreas Blaue – Vorstandsmitglied im DVTM
  • Dr. Wulf Hambach – Rechtsanwalt
  • Dr. Matthias Kirschenhofer – Vorstandsmitglied SPORT1 Medien AG
  • Nadja Wierzejewski – Referentin bei der ADD in Trier und zuständig für die Glücksspielaufsicht
  • Maik Brodowski – unbenannt

Viel Streit um die Werbung für Glücksspiele

Wie wichtig das Thema Glücksspielwerbung in Deutschland ist, zeigt allein ein Blick in die letzten Monate. Gleich von mehreren Seiten hagelte es massive Kritik an der Werbung für Sportwetten während der Fußballeuropameisterschaft, deren Spiele vor allem tagsüber und am frühen Abend im Fernsehen und als Streams im Internet übertragen wurden. Ebenfalls gab es Kritik an einigen Medien wie der Bildzeitung, die angeblich die Werbung für Sportwetten nicht sauber genug von ihrer Berichterstattung trennen würden. Das Blatt ist mittlerweile mit Betvictor als Partner selbst groß ins Glücksspiel eingestiegen. Vor diesem Hintergrund wagte sich als erster Ulrich Mäurer aus der Deckung, der Innensenator aus Bremen von der SPD und zog gegen diese seiner Meinung nach verharmlosende Berichterstattung über Sportwetten ins Feld. Hierzu übersandt er auch eine Beschwerde an den Presserat und verglich Sportwetten sogar mit Drogen. Ins gleich Horn stoß später noch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Daniela Ludwig von der CSU, von der bislang wenig sinnvolles zu lesen oder zu hören war. Der zuletzt veröffentlichte Jahresbericht 2021 spottete jeder Beschreibung und lieferte außer einer Beweihräucherung der Regierung kaum substanziellen Inhalt. Ginge es nach ihr, müsste die Glücksspielwerbung in Deutschland sogar in Stadien verschwinden und selbst das ganze Sponsoring würde abgeschafft. Abschließend konnte sich natürlich auch der Fachverband Glücksspielsucht zurückhalten, der ebenfalls eine strengere Regulierung in diesem Thema forderte. Zusätzlich forderte der Fachverband auch eine Abgabe auf diese Form der Werbung, die der Prävention dienen solle.

Die wichtigsten Themen des Webinars:

  • Wo beginnt Werbung und endet die Berichterstattung?
  • Wie und Wo sind nach dem Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag der Glücksspielwerbung in Deutschland Grenzen gesetzt?
  • Wie sieht legale Glücksspielwerbung in der Bundesrepublik aus?
  • Welche Veränderungen fordern Kritiker der jetzigen Regeln und welchen Sinn hätten diese?
  • Wie könnte ein wirksamer Vollzug der Regeln zur Glücksspielwerbung aussehen?

Zwei Wochen später steht die EU-Beihilfebeschwerde wegen deutscher Online-Glücksspiel-Steuer auf dem Plan

Das Format eines Webinars, eine Art Internet-Seminar, wird keine einmalige Veranstaltung des Behörden Spiegels sein, denn am 11. November wird es gleich mit dem nächsten wichtigen Thema in der deutschen Glücksspielwelt weitergehen. Dann steht nämlich die EU-Beihilfebeschwerde wegen der deutschen Spielautomatensteuer in Online Casinos auf dem Programm. Der DSWV, der Deutschen Sportwettenverband sowie die EGBA, die European Gaming and Betting Association, hatten diese bei der EU-Kommission Anfang Juni eingelegt. Ihrer Meinung nach würde das stationäre Automatenspiele in Spielhallen und Spielbanken wegen einer anderen Besteuerung deutlich bevorteilt werden. Während nämlich Online Casinos an Slots gleich bei jedem einzelnen Einsatz 5,3 Prozent an den Fiskus abdrücken müssen, zahlen die stationären Betreiber nur Abgaben auf ihre Bruttospielerträge. Diese setzten sich aus der Differenz zwischen den Gewinnen und Verlusten der Kunden zusammen. Würden diese nun allerdings im gleichen Maße mit einer Spielautomateneinsatzsteuer belegt, wäre die Steuerlast der gesamten stationären Glücksspielbranche in Deutschland um rund 741 Millionen Euro höher. Zu diesem Ergebnis kam eine Berechnung der EGBA, weshalb sie in der ungleichen Besteuerung eine versteckte staatliche Beihilfe sieht. Das Webinar wird sich mit wichtigen Fragen zu diesem Thema auseinandersetzen und die Konsequenzen beleuchten, sofern die EU-Kommission die Beihilfebeschwerde positiv bescheiden sollte.

Beide Webinare des Behörden Spiegels in Deutschland, Konfliktfeld Glücksspielwerbung und EU-Beihilfebeschwerde wegen deutscher Online-Glücksspiel-Steuer können kostenlos angeschaut werden. Hierfür reicht eine einfache Anmeldung, nach der die Zugangsdaten für die Veranstaltung zugeschickt werden. Für die Teilnahme ist kein Download einer Software nötig, da die Veranstaltung direkt über den Internetbrowser gestreamt wird.

Hier finden Sie das Programm und die Anmeldung für das Webinar: Konfliktfeld Glücksspielwerbung!

Hier finden Sie das Programm und die Anmeldung für das Webinar: EU-Beihilfebeschwerde wegen deutscher Online-Glücksspiel-Steuer!

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