Genesis Global

Der Online-Glücksspielbetreiber Genesis Global hat seinen Betrieb in Malta eingestellt und die rund 140 verbliebenen Mitarbeiter entlassen! (Bildquelle: Genesis Global Limited)

Der offensichtlich angeschlagene Online Casino Anbieter Genesis Global Limited schließt seine Niederlassung auf Malta und entlässt rund 150 Mitarbeiter. Diese Information ging bereits zwei Tage vor Weihnachten an alle Angestellten und scheint nun noch einmal die seit Monaten anhaltenden Gerüchte zu untermauern, dass der Online-Glücksspielanbieter finanziell stark angeschlagen ist. Hierzu kam es auch aufgrund einer Strafzahlung in Großbritannien, wo das Unternehmen zu einem 3,8 Millionen Pfund Bußgeld durch die britischen Glücksspielkommissionen (UKGC) verurteilt wurde. In diesem Kontext hat sich der globale Glücksspielbetreiber von seinem CEO Ariel Reem getrennt. Der erfahrene Geschäftsmann, der auch einer der Gründer von Genesis Global Casinos ist, wird nach fast einem Jahrzehnt an der Spitze des Unternehmens ausscheiden.

Insolvenzantrag von Genesis Global läuft

Das internationale Unternehmen der Glücksspielbranche teilte den Arbeitnehmern mit, dass vor Ort in Malta ein Insolvenzverfahren bei Gericht eingeleitet wurde, was zu Entlassungen bei der gesamten Belegschaft geführt hat. Genesis Global ist auch in Polen tätig, es wird jedoch davon ausgegangen, dass sich der aktuelle Stellenabbau auf den Hauptsitz in Malta konzentriert. Im Hinblick auf die Schließung haben alle Arbeitnehmer Informationen erhalten, dass ihr letzter Arbeitstag der 22. Januar 2023 sein wird. Gleichzeitig hat der Online Casino Anbieter von voraussichtlichen Problemen bei der Zahlung ausstehender Gehälter berichtet.

Das Unternehmen wird möglicherweise nicht in der Lage sein, alle oder einen Teil der offenen Lohnzahlungen sofort zu begleichen. Dies schließt das Dezembergehalt, alle ausstehenden Löhne für diesen Zeitraum von dreißig Tagen und sämtliche offenen Kündigungen ein. Bereits in den letzten Wochen hat Genesis Global damit begonnen, die ersten Beschäftigten zu entlassen, was zweifelsohne die Befürchtungen über die Zukunft des Unternehmens untermauert, nicht mehr zahlungsfähig sein.

Wie die Times of Malta am 23.12.2022 berichtet, traten in den letzten Wochen bereits mehrere Führungskräfte aus dem Unternehmen aus. Ein Angestellter erklärte gegenüber der Times of Malta unter der Bedingung der Anonymität, dass die Insolvenz schon lange abzusehen war und dass viele seiner Kollegen seit Monaten aktiv nach einem anderen Arbeitsplatz gesucht hätten. „Wir wussten, dass dies kommen würde, da das Unternehmen seine Schulden nicht bezahlen konnte. Es war klar, dass es Probleme gab, aber dass es so weit kommen würde, hatten wir nicht erwartet.“

Lizenzentzug in Großbritannien

Das Jahr 2022 erwies sich für den Glücksspielbetreiber als ein schwieriges Jahr. Im Januar wurde es mit einer Geldstrafe in Höhe von 3,8 Millionen Pfund (ca. 4,5 Millionen Euro) belegt, nachdem durch die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) die Lizenz für den Betrieb seiner Online Casinos im Großbritannien entzogen wurde. Die Geldbuße und die Aussetzung der Lizenz erfolgten, nachdem Untersuchungen der Aufsichtsbehörde erhebliche Versäumnisse bei der sozialen Verantwortung und der Geldwäsche des Unternehmens aufgedeckt hatten.

Die Lizenz wurde zunächst Mitte 2020 ausgesetzt, aber nur drei Monate später wurde diese Aussetzung nach erheblichen Verbesserungen bei der Einhaltung der Vorschriften wieder aufgehoben – die Untersuchungen gingen jedoch weiter, und die UKGC kündigte dann Anfang des Jahres die hohe Geldstrafe an. Auf den ersten Blick scheint es bei der aktuellen finanziellen Schieflage nicht realistisch, wieder grüne Zahlen zu schreiben, wenn der Betreiber mehrere Online Casinos einen der profitabelsten Glücksspielmärkte in Europa verlässt.

Gleichzeitig ist es aber auch einer der am härtesten umkämpften iGaming-Märkte, was es für die Unternehmen sehr teuer macht, im Glücksspielgeschäft zu bleiben. Außerdem ist die britische Regulierungsbehörde UKGC sehr proaktiv, wenn es darum geht, Internet Casino und Wettportale für ihr Fehlverhalten zu bestrafen. So wurde beispielsweise Anfang 2022 Genesis Global mit einer Geldstrafe in Höhe von 3,8 Millionen Pfund belegt. Entail – der bwin Casino Anbieter sowie Betreiber von Portalen wie Ladbrokes und SlotClub hat sogar fast 19 Millionen Pfund Strafe zahlen müssen. Ebenfalls 2022 belangt für mangelnden Spielerschutz wurde der 888casino Anbieter 888 Holdings mit fast 10 Millionen Pfund.

Es lässt sich natürlich nur spekulieren, wie schwerwiegend eine Millionenstrafe Genesis Global getroffen hat. Auch wenn es ein wichtiger Player der Glücksspielindustrie in der virtuellen Welt ist, das Unternehmen hat sicher keine Ressourcen zur Verfügung wie etwa 888 oder die Entain Gaming Group. Der Untergang hat sich ohnehin bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet, als der Betreiber die ersten rund 40 Mitarbeiter entlassen hat, nachdem deutlich wurde, dass das Unternehmen in die roten Zahlen geraten war.

Derzeit wird im Hinblick auf die Online Casino Seiten von Genesis Global mit Namen wie Casino Cruise, Casino Job, Casino Gods, Genesis Spins und anderen Marken berichtet, dass in Großbritannien schon nicht mehr möglich ist, die Lobby zu besuchen. Besucher der Websites mit einer britischen IP erhalten hingegen die Information, dass Genesis Global in diesem Land nicht mehr verfügbar ist.

Rückzug aus Großbritannien und CEO verlässt das Unternehmen

Neben den angekündigten Entlassungen am Standort Malta und dem damit einhergehenden Rückzug aus dem wohl bekanntesten industriellen Glücksspiel-Hotspot der Welt und der zuvor verhängten Strafe verliert Genesis Global eine seiner bedeutensten Führungskräfte. Mit dem langjährigen CEO Ariel Reem hat sich gleichzeitig ein Mitbegründer des internationalen Glücksspielbetreibers zum Nikolaustag 2022 aus dem Unternehmen zurückgezogen. Sich gleichzeitig aus dem britischen Markt aufgrund einer Millionenstrafe zurückzuziehen, das scheinen keine guten Aussichten zu sein.

Ariel Reem verlässt das Unternehmen und hat dabei schon 2014 mit mehreren anderen einflussreichen Geschäftsleuten Genesis Global mitbegründet. Seitdem hat sich der Casino Anbieter zu einem wahren Kraftpaket in der Branche entwickelt, das Dutzende von Online-Glücksspielportalen umfasst. In einem LinkedIn-Posting kommentierte Ariel Reem seinen Ausstieg unter anderem mit folgenden Worten: „Es ist an der Zeit, sich der nächsten Herausforderung – dem nächsten Abenteuer zuzuwenden.“ Er nutzte die Gelegenheit, um über seine Zeit bei Genesis Global zu sprechen und sagte, dass es sehr erfüllend war, ein Unternehmen von Grund auf aufzubauen und unzählige Herausforderungen zu meistern.

Ariel Reem fügte hinzu, dass er sich durch seine Rolle wirklich belohnt fühlte und sich darüber freute, zu sehen, wie sich die Mitarbeiter weiterentwickelten. „Einer der lohnendsten Aspekte meiner Rolle war es, mitzuerleben, wie Menschen sich weiterentwickeln und oft ihre eigenen wahrgenommenen Grenzen durchbrechen.“ Ein Interims-CEO ist zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts noch nicht ernannt worden.

Bet-at-home gibt auf – Rückzug aus Großbritannien

Das beliebte bet-at-home Casino hat sich nach Linzenproblemen und einem zunehmend kostenintensiven Geschäft ebenfalls 2022 aus Großbritannien zurückgezogen. Zuvor hat bereits Betsson Casino- und Wettanbieter geschlossen, um sich nur noch auf die gekaufte Marke Rizk Casino fokussieren. Und noch viel mehr Glücksspielanbieter, die planen, ihr Geschäft aufgrund nicht rentabler Rahmenbedingungen einzustellen.

Ariel Reem, ehemaliger CEO von Genesis Global war ein erfahrenes Mitglied des Teams beim Glücksspielanbieter, nachdem er zuvor für verschiedene Unternehmen gearbeitet hatte. Er leitete unter anderem die Online-Marketing-Abteilung von ExtractNet und war fünf Jahre lang bei der Mansion Group tätig.

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