Trotz heftigen Rückgängen bei Umsatz und Gewinn während der schweren Coronakrise investierte Gauselmann in zahlreiche neue Mitarbeiter. (Bildquelle: karriere-familienunternehmen.de / gauselmann.de, v.l.n.r Tassia Giannopoulos / Armin Gauselmann)
Während börsennotierte Großkonzerne vor allem ihren Anlegern verpflichtet sind und deshalb immer öfter auf vor allem kurzfristige Gewinne schielen, funktionieren die meisten Familienunternehmen deutlich anders. Natürlich steht auch bei diesen Konzernen wie beispielsweise Gauselmann die Profitabilität weit oben auf der Agenda, doch gerade in schwierigen Zeiten wie der der aktuellen Coronakrise zeigt sich die enge Verbindung zu den eigenen Mitarbeitern. Obwohl auch Gauselmann wegen zahlreichen Lockdowns mit heftigen Rückgängen bei den Umsätzen in 2020 und 2021 zu kämpfen hatte, verzichte Deutschlands größter Glücksspielkonzern nicht nur auf Entlassungen, sondern stellte dagegen sogar deutlich mehr Personal ein.
Gauselmann stellte in der Coronakrise deutlich mehr Mitarbeiter ein
In guten Zeiten das Geld nicht aus dem Fenster werfen, um in Krisenzeiten genug Reserven zu besitzen, ist eigentlich eine ziemlich einleuchtende Strategie, die jedoch gerade bei börsennotierten Großkonzernen kaum umgesetzt wird. Anleger wollen schließlich jedes Jahr oder gar Quartal mit saftigen Dividenden für ihre gehaltenen Wertpapiere belohnt werden. Familienunternehmen hingegen planen oftmals in deutlich längeren Zeiträumen und sorgen mit der Weitergabe der Firma an die nächste Generation innerhalb der Familie für Kontinuität. Ebenfalls ist die Verbindung zwischen Mitarbeitern und Management häufig deutlich enger, was gerade in schwierigen Zeit wie der Coronakrise beispielsweise bei Gauselmann deutlich wird.
Trotz deutlich eingebrochener Umsätze im vergangenen Jahr gegenüber noch 2019 vor der Pandemie, trennte sich der Spielautomatenhersteller etwa nicht von einigem Personal, sondern investierte vielmehr in neue Angestellte. Wie Gauselmann jetzt in einer Presseaussendung mitteilte, erhöhte sich deren Zahl innerhalb des Glücksspielkonzerns im 2021 um starke 10,7 Prozent. Dies ist ein Sprung von vormals noch 13.092 Angestellten auf nun bereits 14.492 Mitarbeiter. Gerade in der Coronakrise die Zeit zu nutzen, sich für den Zeitraum nach der Pandemie für den harten Wettbewerb zu rüsten, dürfte sich langfristig für Gauselmann und seine Mitarbeiter auszahlen.
Wie andere Glücksspielunternehmen als Gauselmann in der Coroankrise mit ihren Mitarbeitern umgingen, zeigt das Beispiel CASAG, die Casinos Austria AG in Österreich. Mit dem Erlangen der Kontrolle über den teilstaatlichen Glücksspielkonzern durch die tschechische Allwyn Entertainment AG standen für den neuen Besitzer sofort die Kosten im Vordergrund. Dies führte zu einem Stellenabbau von bis zu 600 Arbeitsplätzen und dies, obwohl der Staat Österreich als zweitgrößter Anteilseigner dies hätte theoretisch verhindern können. Hier schien jedoch das Abschöpfen der Gewinne der CASAG in den letzten Jahren für die Anteilseigner wohl eine höhere Priorität zu genießen.
Heimatverbundenheit ist ein wichtiger Faktor bei Familienunternehmen
Ein weiterer Punkt, der Familienunternehmen meist von börsennotierten Großkonzernen unterscheidet, ist die Verbundenheit zur heimischen Region. Dies zeigt sich auch an weiteren Zahlen zu der Entwicklung der Mitarbeiter in 2021 während der Coronakrise, die Gauselmann nun bekannt machte. Während die Zahl der Angestellten weltweit beim Spielautomatenhersteller um 10,7 Prozent anstieg, kletterte der Wert in Deutschland hingegen um 13,4 Prozent. Gegenüber noch 6.826 Beschäftigten bedeutete dies einen satten Anstieg auf nun 7.740. Im Vergleich stieg die Zahl der Mitarbeiter in 2021 bei Gauselmann im Ausland während der Coronakrise nur um 7,8 Prozent von ehemals 6.266 auf jetzt 6.752. Gerade der starke Zuwachs im Heimatland führte dazu, dass Gauselmann heute mittlerweile der größte private Arbeitgeber im Kreis Minden-Lübbecke ist. Daran dürfte sich auch mit dem Auslaufen der Pandemie langfristig nichts mehr ändern, denn noch immer warten viele offene Stellen beim Spielautomatenhersteller auf eine adäquate Besetzung. Die betrifft neben Positionen in der Produktion, im Management oder in der Verwaltung ebenfalls noch offene Stellen für Lehrlinge sowie Studenten.
Ein weiterer Beleg für die Heimatverbundenheit zeigte sich bei Gauselmann jedoch nicht nur während der Coronakrise in der gewachsenen Zahl an Mitarbeitern, sondern ebenso bei den Investitionen in Beton, Glas und Stahl. Gerade auf dem Höhepunkt der ersten Coronawelle im Juni 2020 legte der Glücksspielkonzern an seinem Heimatstandort in Espelkamp den Spatenstich für ein neues Verwaltungsgebäude. Ende März 2022 wurde das rund 14 Millionen Euro teure Objekt offiziell eingeweiht und bietet 300 Mitarbeitern hochmoderne Arbeitsplätze. Zusätzlich wurden die heute höchsten Standards in Sachen Nachhaltigkeit für den Bau eingehalten, was das neue Schmuckstück an der Merkur Allee nahezu energieautark macht.
Neue Mitarbeiter während der Coronakrise sind eine Investition in die Zukunft, so sieht es zumindest Armin Gauselmann, der stellvertretende Vorstandssprecher der Gauselmann Gruppe. Er erklärte: „Als Familienunternehmen denken wir langfristig. Investitionen in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind vor allem Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Unternehmensgruppe.“
Initiative „Karriere im Familienunternehmen“!
Um auch in Zukunft trotz Fachkräftemangels geeignetes Personal zu finden, hat sich Gauselmann nun der Initiative „Karriere im Familienunternehmen“ angeschlossen, welche unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz steht. Vor allem von den geplanten „Karrieretagen“ erhofft sich der Glücksspielkonzern viele interessante Gespräche mit potenziellen Bewerbern.
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