flutter entertainment verdacht auf korruption in russland beigelegt

Flutter Entertainment schließt Altlast wegen Verdachts der Korruption und Bestechlichkeit von der The Stars Group im Russlandgeschäft! (Bildquelle: Marcelo Camargo Santos auf Pexels)

Flutter Entertainment stimmt US-Vergleich in Höhe von 4 Millionen Dollar wegen der früheren Lobbyarbeit von The Stars Group in Russland zu. Lange bevor der irische Glücksspielkonzern PokerStars mit samt Muttergesellschaft übernommen hat, war das Unternehmen mit großem Engagement in Russland aktiv. Ziel war es, einen legalen Online-Poker-Markt aufzubauen. Doch ein solches Vorhaben verlangt nach raffiniertem Verhandlungsgeschick und den richtigen politischen Verbindungen zu russischen Regierungsmitgliedern. Dabei hat sich die damalige The Stars Group vermutlich in Korruptionen verstrickt, die bis heute auf dem Prüfstand sind. Und im Zuge der anvisierten US-Börsennotierung von Neubesitzer Flutter Entertainment war es längst überfällig, diese Altlast abzuschließen. Das Kapitel Russland-Korruption wurde jetzt offiziell durch einen Vergleich mit der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) über 4 Millionen US-Dollar für beendet erklärt.

Flutter erzielt 4-Milionen-Dollar-Vergleich mit US-Börsenaufsicht

Der Online-Gaming-Gigant ist ins Visier der US-Justiz wegen Beratertätigkeiten im Wert von rund 9 Millionen Dollar geraten, die von der The Stars Group über mehrere Jahre für eine Petition zur Legalisierung des Pokerspiels in Russland gezahlt wurden. Das globale Glücksspielunternehmen Flutter Entertainment konnte nun im Zuge anhaltender Vorwürfe in Korruptionszahlungen mit russischen Regierungsvertretern in Verbindung gebracht zu werden, einen Vergleich aushandeln.

Konkret geht es hierbei um potenzielle Verfehlungen der ehemaligen Konzernspitze von The Stars Group und dem vorhergehenden PokerStars Eigentümer Oldford Group. Diese hat Berichten vom The Wall Street Journal zufolge in Russland korruptionsverdächtige Zahlungen über Berater abgewickelt, um mit seiner Hausmarke PokerStars ein Netzwerk für Online Poker im Land etablieren zu können.

Um die Anschuldigungen aus den Vereinigten Staaten zu entkräften, wonach die Zahlungsabwicklung mit in Russland ansässigen Beratern gegen ausländische Bestechungsgesetze verstoßen hat, wurde ein Vergleich erzielt. Nunmehr wird die Flutter Entertainment PLC aus Dublin die Situation der seit 2020 übernommenen The Stars Group aus Toronto beilegen, und im Gegenzug eine Zahlung in Höhe von vier Millionen Dollar leisten. Auf dieses Ergebnis konnten sich die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) und der irische Konzern einigen.

Wichtiges Etappenziel für den US-Börsengang

Der Glücksspielbetreiber aus Dublin ist mit seinen Marken FanDuel, betfair, PokerStars und Paddy Power international bekannt. Als ein wichtiger Player auf dem US-Glücksspielmarkt war es an der Zeit, die mutmaßlich skandalöse Geschichte des Vorgängers aus der The Stars Group Zentrale zum Abschluss zu bringen. Auch wenn in dem autokratischen Regierungsnetzwerk Russlands die Korruption im öffentlichen Sektor allgegenwärtig ist, so können Unternehmen im Fall einer Bestechung gegen ausländische Bestechungsgesetze verstoßen und wie jetzt geschehen in den USA dafür haftbar gemacht werden.

Der Flutter-Konzern akzeptiert die Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 4 Millionen US-Dollar für den Vorwurf der Bestechung im Ausland, der gegen die The Stars Group, den ehemaligen Eigentümer der Hauptmarke PokerStars, erhoben wurde. Damit befreit Flutter eine seiner prominentesten Tochtergesellschaften von Verstößen ihres früheren Eigentümers.

Die Börsenaufsicht SEC ist der Ansicht, dass die The Stars Group, der frühere Eigentümer von PokerStars, zwischen 2015 und 2020 rund 8,9 Millionen Dollar an die Beratungsfirmen bezahlt hat, um den Aufbau eines legalen Pokermarktes in Russland zu beschleunigen. Dabei handelte es sich um eine Reihe von Transaktionen, angefangen von Geschenken an russische Regierungsbeamte zu Neujahr bis hin zur Kompensation von Zahlungen eines Beraters an eine russische staatliche Behörde.

Das in Irland ansässige Glücksspiel- und Sportwettenunternehmen verpflichtet sich zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 4 Millionen US-Dollar, um den Verdacht auszuräumen, dass Schmiergeldzahlungen an russische Berater durch ein von ihm übernommenes Unternehmen gegen den Foreign Corrupt Practices Act (FCPA), ein US-Gesetz zur Auslandsbestechung verstoßen haben. Erfahren Sie in diesem interessanten Artikel mehr über den langen Arm des Antikorruptionsrechts in den USA.

Eine Altlast der The Stars Group

Diese Angelegenheit stammt aus der Zeit vor der Übernahme der The Stars Group durch Flutter, die jedoch juristische Maßnahmen erforderlich machte. Im Rahmen der Einigung mit der US-Börsenaufsicht räumte das Unternehmen die Vorwürfe weder ein noch dementierte diese, zeigt sich jedoch erleichtert über den Abschluss des Vergleichs und kann nun die Akte The Stars Group Russlandgeschäft schließen. Letztlich brachte die Zusammenarbeit mit den US-amerikanischen Behörden einen glimpflichen Abschluss. Die Börsenaufsichtsbehörde SEC betonte hierbei, dass sich Flutter zu jederzeit kooperativ verhalten habe.

Ferner hat das Unternehmen Beweise aus seiner eigenen internen Untersuchung zur Verfügung gestellt und darüber hinaus involvierte Firmen außerhalb der Zuständigkeit der SEC aufgefordert, Informationen zu liefern. Zugutegehalten wird dem namhaften Anbieter von Online Casinos und Wettplattformen, dass mit Kriegsbeginn in der Ukraine 2022 das PokerStars Casino seinen Service in Russland sofort eingestellt hat. Damit hat der Betreiber einen großen Umsatzbringer aufgegeben und gleichzeitig leichteres Spiel bei der Lösungsfindung für die akute The Stars Group Problematik gehabt. Der Weltkonzern ist angesichts seiner dominanten Marktposition in den USA mit dem Sportwettenanbieter FanDuel ebenfalls auf dem besten Weg, an einer US-Börse notiert zu werden.

Flutter PokerStars beendet die Cause Korruption Russland

(Bildquelle: Saydung89 auf Pixabay)

Eine interessante Verquickung mit weitreichenden Folgen: Im Mai 2020 erhielt Flutter die Genehmigung, The Stars Group, einen in Kanada niedergelassenen Anbieter von Online-Glücksspielen und Sportwetten zu übernehmen. Diese Firma kaufte zuvor im Jahr 2014 von der Oldford Group verschiedene Gaming-Marken, darunter PokerStars. Im Zuge dieser Firmenübernahme erlangte der neue Eigner auch Zugang zum russischen Geschäft sowie die einhergehenden in Russland ansässigen Berater. Dabei agierte PokerStars in einer Grauzone, da in Russland das Pokerspiel online weder legal noch verboten ist.

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