EGBA

In einer Pressemitteilung warnt die EGBA, die European Gaming & Betting Assocation, vor den Zahlungssperren gegen Zahlungsdienstleister bei Online Casinos. (Bild von Steve Buissinne auf Pixabay)

Lange hat es nicht gedauert bis mit EGBA, der European Gaming & Betting Assocation, der erste wichtige Verband im Bereich Glücksspiele sich zu der neusten Entwicklung in Deutschland zu Wort meldet. Vor knapp einer Woche hatte das niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport bekannt gegeben, eine Zahlungssperre gegen einen großen, internationalen Zahlungsdienstleister verfügt zu haben. Dieses sieht vor, dass sämtliche Transaktionen von und zu Online Casinos in Zukunft blockiert werden. Die EGBA wiederum hält diesen Schritt für kontraproduktiv, denn damit würden die eklatanten Schwächen des deutschen Glücksspielstaatsvertrags nicht ausgeräumt.

Zahlungssperren gegen deutsche Online Casinos sind keine Lösung

Es kommt nicht oft vor, dass sich der europäische Dachverband EGBA der Glücksspielindustrie im Internet sich zu einzelnen Entwicklungen in einem Mitgliedsland der EU zu Wort meldet. Doch die vor Kurzem erst erschienene Meldung, dass eine Zahlungssperre gegen einen Zahlungsdienstleister in Bezug auf Online Casinos in Deutschland erlassen wurde, scheint dem Verband überhaupt nicht zu gefallen. Dies ist verständlich, könnte dieses ungeliebte Mittel der Zahlungssperre in der Bundesrepublik noch deutlich größere Kreise ziehen. Sollten noch weitere Zahlungsdienstleister hiermit belegt werden, könnte es für die deutschen Kunden zunehmend schwieriger werden bei ausländischen Anbietern Ein- und Auszahlungen vorzunehmen. Dies könnte schlussendlich sogar dazu führen, dass Spieler zu Konkurrenten abwandern, die mit weit weniger Spielerschutz daherkommen, als die in Malta lizenzierten Online Casinos.

Genau hierin sieht die EGBA das größte Problem und ist deshalb entschieden gegen Zahlungssperren in Deutschland. Nach eigener Meinung stellt dieses Mittel keine Lösung für das generelle Problem mit der deutschen Glücksspielgesetzgebung dar. Dieses versucht nämlich immer noch mit den Mitteln aus dem 20. Jahrhundert, das moderne Nutzerverhalten im Internet zu steuern und zu lenken. Deshalb fordert die EGBA ebenso in diesem Zusammenhang ein Umdenken. Die Politik zum Glücksspiel sollte vielmehr an die digitale Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts angepasst werden. Außerdem erschwert die ungeheure Fragmentierung beim Glücksspiel, die Länder sind allein zuständig in diesem Bereich, eine zukunftsträchtige Lösung. Dies führt nach Meinung der EGBA dazu, dass die Entwicklung in Sachen Regulierung von Online Casinos in Deutschland weit hinter der anderer europäischer Länder hinterherhinkt. Als Lösung schlägt der Verband deshalb vor, anstatt problematische Zahlungssperren auf den Weg zu bringen, lieber eine attraktive und moderne Gesetzgebung zu erlassen. Diese sollte dann dem Umstand Rechnung tragen, dass viele Bürger erstens in Online Casinos spielen wollen und zweitens dies dann in einem regulierten und sicheren Umfeld dürfen.

Maarten Haijer, Generalsekretär der EGBA brachte noch einmal das Problem mit den Zahlungssperren und dem womöglichen Abwandern von Kunden zur Sprache. So führte er aus: „Der Versuch, die den Spielern zur Verfügung stehenden Optionen einzuschränken, ändert nichts an dieser Realität und kann – durch Einschränkung ihrer Auswahl – kontraproduktiv sein. Dies kann die Spieler zu nicht lizenzierten oder nicht regulierten Websites drängen, auf denen sie möglicherweise unzureichendem Verbraucherschutz und unzureichenden Wiedergutmachungschancen ausgesetzt sind.“

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