Casinos Austria GeneraldirektorMit Spannung wurde die Versammlung des Aufsichtsrats der Casinos Austria AG erwartet, denn es ging auch um die Zukunft des angeschlagenen Generaldirektors Alexander Labak. Der immer heftiger und vor allem öffentlich geführte Streit zwischen ihm und Vertretern des Betriebsrats ließen Spekulationen über sein mögliches, vorzeitiges Ende beim österreichischen Casinomonopolisten aufkommen. Wie nun die Casino Austria AG mitteilte, wird Alexander Labak als Generaldirektor vorerst weiterhin in Amt und Würden bleiben, aber nur bis zum Ende seines noch gültigen Vertrags.

Alexander Labak wird Vertrag nicht verlängern – wer wird den Posten in der CASAG übernehmen?

Wie die CASAG nun in einer Pressemitteilung nach der abgehaltenen Aufsichtsratssitzung erklärte, hat sich der noch amtierenden Generaldirektor Alexander Labak dazu entschlossen, seinen noch laufenden Vertrag nicht zu verlängern. Damit bleibt er, sofern die Situation zwischen ihm und den Vertretern des Betriebsrats nicht weiter eskalieren sollte, noch bis Ende 2019 oberste Instanz der Geschäftsführung. Danach jedoch wird für ihn Schluss sein und dieses kurze, aber ereignisreiche Kapitel seinen Schlusspunkt finden. Diese Entscheidung von Alexander Labak, Ende nächsten Jahres bei der Casinos Austria AG aufzuhören, ist nachvollziehbar, denn mittlerweile sah es nicht mehr danach aus, als ob er noch großen Rückhalt im Unternehmen genießt. Hinter vorgehaltener Hand soll sich selbst die Sazka Group, die mehr oder weniger ins Amt gehoben hatte, mittlerweile von ihm distanziert haben. Doch wer könnte dann seine Nachfolge als Generaldirektor der CASAG antreten und den Konzern wieder aus den negativen Schlagzeilen führen?

Momentan am heißesten für die Nachfolge von Alexander Labak als Generaldirektor gehandelt wird die amtierende Vorstandsdirektorin Mag. Bettina Glatz-Kremsner und dies hat gleich mehrere Gründe. Zum einen kommt sie, anders als der noch amtierende Chef, direkt vom Fach. Über viele Jahre hinweg bekleidete sie nun schon wichtige Führungsposten innerhalb der Casinos Austria AG, die bis ins Jahr 1990 zurückreichen. So war sie in der Vergangenheit Geschäftsführerin der ungarischen Tochtergesellschaft, Leiterin der Stabsabteilung für Synergien, Vorstandsdirektorin der Österreichischen Lotterien GmbH sowie Vorstandsdirektorin der CASAG. Schon allein dieser Werdegang würde sie geradezu für den Posten als neue Generaldirektorin ab 2020 Prädestinieren, immerhin kennt sie den gesamten Konzern wie ihre Westentasche. Ebenfalls für Sie spricht noch ein weiterer Fakt, nämlich ihre gute Vernetzung zur Politik. Der Staat Österreich hatte erst vor kurzem deutlich gemacht, möglichst in allen Unternehmen, in denen Beteiligungen gehalten werden, die Kontrolle übernehmen zu wollen. Hier würde Mag. Bettina Glatz-Kremsner als neue Generaldirektorin hervorragend ins Bild passen. Denn es steht noch ihre mögliche Berufung auf den Chefposten der ÖBIB offen im Raum, der staatlichen Beteiligungsgesellschaft, die zugleich zweitgrößter Eigentümer der CASAG ist.

Mag. Bettina Glatz-Kremsner ist wohl eine der einflussreichsten Managerinnen in Österreich, denn neben ihrem Engagement bei der Casinos Austria AG, sitzt sie noch in weiteren Konzern in Führungspositionen. Beispielsweise ist sie Aufsichtsratsmitglied bei der Flughafen Wien AG, Aufsichtsratsvorsitzende der EVN AG sowie seit diesem Jahr Mitglied im Generalrat der Österreichischen Nationalbank. Nicht zu vergessen wäre hier noch ihre Position im Umfeld von Bundeskanzler Sebastian Kurz, denn sie ist auch dessen Stellvertreter innerhalb der ÖVP.

Das Management der Casinos wird neu aufgestellt

Neben der Personalentscheidung um den Generaldirektor Alexander Labak und sein Ausscheiden Ende 2019 gab es noch weitere Veränderungen im Management, die in der Aufsichtsratssitzung der CASAG beschlossenen wurden. Eine betrifft dabei die Führung der 12 Casinos in Österreich, bei denen der Konzern das Monopol hält. Hier wird Christian Schütz durch eine neue Doppelspitze abgelöst. Diese wird aus den Personen Reinhard Deiring, dem vorherigen Direktor des Casino Wien sowie aus Christian Lang, dem ehemaligen Leiter des Beteiligungsmanagement gebildet werden. Christian Schütz hingegen wird die CASAG nicht verlassen, sondern einen, bislang noch nicht veröffentlichten Posten im Konzern übernehmen.

Eine weitere Personalie betrifft die eigene Tochtergesellschaft, die Casinos Austria International. Hier soll in Zukunft Helmut Wede, Christoph Zurucker-Burda in der Geschäftsführung helfend unter die Arme greifen. Wede bringt dabei Erfahrungen als langjährige Manager des Geschäftsbereiches in der Schweiz mit. Gemeinsam sollen beide den nun in Gang gesetzten Aufwärtstrend der Casinos Austria International stabilisieren und möglichst weiter ausbauen. Hierfür wurden bereits drei große Ziele definiert. Die CAI soll die Profite in den bestehenden Casinos im Ausland erhöhen, die Märkte, in denen der Konzern aktiv ist, weiter ausbauen und zugleich noch als Drittes die Augen nach neuen Möglichkeiten offenhalten. Ebenfalls wurde bei der Aufsichtsratssitzung beschlossen, dass die CAI weiterhin eigenständig operieren wird, allerdings sollen mit der CASAG in Zukunft Synergien bilden wird. Dies betrifft vor allem die Bereiche der Beschaffung und gut funktionierenden Lösungen untereinander zu übernehmen.

Mit der Umstrukturierung im Management wurde vonseiten der Casinos Austria AG zudem der gesamte Auftritt des Konzerns ein wenig aufgehübscht. Die eigenen Internetseite wurde überarbeitet und in den Farben sowie im Auftritt der neuen Werbekampagne aus dem Hause GGK Mullenlowe angepasst. Und so wird nun vor allem auf Emotionen rund ums Glücksspiel und auf das besondere Erlebnis in den Casinos gesetzt.

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