GGL weist Kritik zurück

GGL unter Kritik. Glücksspielindustrie äußert Kritik und Bedenken beim Vorgehen der GGL zur Erhebung der Daten zum illegalen Angebot. (Bildquelle: GGL)

Aktuell kochen die Diskussionen rund um das illegale Glücksspiel in Deutschland wieder hoch. Zahlreiche Studien beweisen, dass die Zahl der illegalen Angebote steigt und somit das legale Angebot immer wieder zurückdrängt. Besonders deutlich wurde das anhand einer Studie der Uni Leipzig unter der Führung von Professor Gunther Schnabl und Taiki Murai. Laut der Aussagen zur Studie geht wohl die Hälfte der Spielzeit für illegale Angebote drauf. Nutzer und Spieler wenden sich gezielt den Angeboten dieser Seiten zu. In diesem Zusammenhang sind von verschiedenen Verbänden Forderungen entstanden, die sich gezielt an die GGL wenden. Unter anderem wünscht man sich eine schnellere Antragsbearbeitung, um das legale Glücksspiel zu stärken. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) will illegales Glücksspiel bekämpfen und tut das teilweise erfolgreich. Trotzdem weist die Behörde die Kritik zurück.

GGL – illegales Glücksspiel 2022 rückläufig

Aktuell dreht sich in der iGaming-Welt alles um die Studie aus Leipzig, welche sich mit dem Schwarzmarkt und dessen nachweisliche Ausbreitung befasst. Veranlasst wurde die Studie vom Deutschen Online Casinoverband (DOCV) und dem Deutschen Sportwettenverband (DSWV). Zur Datenerhebung wurden verschiedene Daten unterschiedlichster Studie, welche in den vergangenen Monaten entstanden. Dabei kam man zu dem Schluss, dass der Schwarzmarkt sich immer weiter ausdehnt und rund die Hälfte des Online-Glücksspiels illegal sei. Demnach hätte der Glücksspielstaatsvertrag 2021, der die Regulierung des Marktes anstrebt, versagt. Von den Verbänden wird in diesem Zusammenhang gefordert, dass vor allem die Erlaubniserteilung der GGL schneller erfolgt, um eine reale Chance zu haben, den illegalen Glücksspielmarkt zurückzudrängen.

Die GGL nimmt zum Thema Stellung und begrüßt grundsätzlich die Ausarbeitungen und Studien, die weitere Ansätze zur Verbesserung der Lage ermöglichen. Jedoch weist die Behörde die Kritik an ihrem Vorgehen ganz offen in einer Pressemitteilung zurück. Laut GGL ergeben sich folgende Einschätzungen:

  • Aktuell vermutet die Behörde 800 bis 900 Internetseiten mit einem illegalen Angebot.
  • Dazu zählen virtuelle Spielautomaten, Online-Poker und Casinospiele, Zweitlotterien und Sportwetten.
  • Anteil der illegalen Angebote 2022 rückläufig.
  • Der Schwarzmarkt nimmt rund 300 bis 500 Mio. Euro Marktvolumen ein.

Das zuletzt angeführte Marktvolumen entspreche laut der GGL 2 % bis 4 % des legalen Marktes.

GGL weist Kritik an Datenerhebung zurück.

Die Behörde geht davon aus, dass die Glücksspielindustrie dazu neigt, die Wettbewerbssituation durch illegale Angebote größer einzuschätzen, als die Daten es wirklich vermuten lassen. Aus diesem Grund ist die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder mit der Industrie im engen Austausch. (Bildquelle: Geralt auf Pixabay)

Kritik an der Datenerhebung der Behörde

Eine der Aufgaben der GGL befasst sich mit der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Dafür bedient sich die Behörde unterschiedlicher Maßnahmen, auch dem Payment-Blocking, welches erst kürzlich bei einem illegalen Anbieter durchgeführt wurde. Aber auch Lizenzentzug wie bei Tipster und andere Maßnahmen gehören mit zum Werkzeug.

Jedoch hagelt es aus den Reihen der Industrie starke Kritik an dem Vorgehen der GGL. Man wünscht sich mehr Unterstützung durch Behörden und Politik, ebenso wie eine schnellere Genehmigung der legalen Online Casino Angebote. Die Datenerhebung der GGL wird ebenso kritisiert, da man in der Glücksspielindustrie davon ausgeht, dass die Daten des illegalen Marktes auf statischen Modellen basiert. Diese Kritik weist die GGL von sich und erläutert den Zusammenhang der Datenerhebung in der aktuellen Pressemitteilung. Die Erhebung der Daten zum illegalen Glücksspiel ist sehr komplex, da sich der Markt immer wieder verändert. Die Behörde nutzt also Schätzungen und Momentaufnahmen. Unter anderem werden Erfassungen der Besucheraktivitäten von entsprechenden Internetseiten mit illegalen Tendenzen herangezogen. Die Regulierungsbehörde versichert jedoch eine stets konservative Bewertung der Informationen.

Mittlerweile hat der Markt für Online Casinos und terrestrische Spielstätten zahlreiche Analysen, darunter auch durch den Glücksspielatlas 2023. Jede der Erhebungen zeigt unterschiedliche Entwicklungen. Fakt ist jedoch, dass der Markt an illegalen Angeboten wächst. Auch der Sportwettenanbieter Entain sieht es ähnlich und bestätigt in einer Meldung, dass die Umsätze auf dem deutschen Markt zurückgehen.

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