Studie Glücksspielstaatsvertrag

Neue Studie zum Glücksspielstaatsvertrag 2021 enthüllt die aktuelle Lage. Neue Maßnahmen vom DOCV und DSWV gefordert. (Bildquelle: dswv.de)

Der Deutsche Sportwettenverband veröffentlicht eine neue Studie, die deutlich machen soll, dass der Glücksspielstaatsvertrag 2021 sein Ziel verfehlt hat. Herangezogen wurden dafür die Erläuterungen des Wirtschaftswissenschaftlers Gunther Schnabl von der Uni Leipzig. Er bezeichnet die Entwicklungen des deutschen Glücksspielmarktes als alarmierend, vor allem, was die Entwicklungen des illegalen Marktes angehen. In jüngster Vergangenheit kochte dieses Thema in den Medien und innerhalb der Branche immer wieder auf. Gefordert wurde von den Experten viel, umgesetzt nur ein Teil. Immer mehr Glücksspielunternehmen verlangen vor allem von der Regierung mehr Einsatz, dass die illegalen Angebote, sogenannte Fungames, den Status der legalisierten Unternehmen gefährden. Im November 2023 beschloss zusätzlich das OVG Bremen, dass die Abstandsregelungen für Spielhallen und Wettbüros weiterhin eingehalten werden müssen, weswegen zahlreiche Unternehmen in der Hansestadt ihre Türen für immer schließen müssen. Wir haben uns die neue Studie zum Glücksspielstaatsvertrag 2021 angesehen.

Die Hälfte des Online-Glückspiels ist illegal

Studien zur aktuellen Entwicklung des Glücksspielmarktes gibt es einige. Zuletzt kam der Glücksspielatlas Deutschland 2023 heraus, der nicht nur die Spieler und ihre Vorlieben und das Verhalten analysierte, sondern auch einen Blick auf die Spielerschutzmaßnahmen warf. Dabei kam ebenfalls der Verdacht auf, dass vor allem der illegale Markt immer stärker wird. Mit der neuen Studie zum Glücksspielstaatsvertrag 2021 wird das nun nochmals deutlich. Wirtschaftswissenschaftlers Gunther Schnabl führt in diesem Zusammenhang an, dass in etwas die Hälfte des Online-Glücksspiels auf dem illegalen Markt fällt.

Während also Behörden wie die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder und die damit verbundenen Instanzen versuchen, den Markt zu legalisieren und geeignete Schutzmaßnahmen für Spieler zu finden, wendet sich ein Großteil dieser einfach dem illegalen Markt zu. Damit wird umso deutlicher, dass die Spielerschutzmaßnahmen der legalisierten Anbieter wie Spielersperren durch die OASIS-Sperrdatei oder Einzahlungslimits einfach ins Leere laufen.

Illegale Markt wächst konstant.

 Die Grafik zeigt deutlich die Entwicklungen des Glücksspielsegments. Ein konstantes Wachstum kann man vorwiegend den illegalen Angeboten zuschreiben. (Bildquelle: dswv.de)

Neue Studie: Glücksspielstaatsvertrag 2021 versagt – hohe Steuerausfälle

Der Deutschen Online Casinoverband (DOCV) und der Deutsche Sportwettenverband (DSWV), welche als Auftraggeber der Studie zum Glücksspielstaatsvertrag auftreten, fordern ganz klare Maßnahmen und Änderungen, wie in der Pressemeldung dazu bekannt wird.

Beide Verbände sehen anhand der Studien-Auswertungen die Problematik des wachsenden Schwarzmarktes darin, dass sie Angebote im Internet innerhalb weniger Klicks zur Verfügung stehen. Auch wenn die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder aus Halle an der Saale massiv gegen derartige Angebote vorgeht, wie zuletzt auch im Fall des Anbieters Red Rhino Ltd. ersichtlich wurde, scheinen die Bemühungen nicht auszureichen. Payment-Blocking und Bußgelder sind augenscheinlich nicht abschreckend genug.

Die beiden Auftraggeber der Studie sehen einen dringenden Handlungsbedarf nicht nur bei der Bekämpfung der illegalen Angebote, sondern auch bei den legalen deutschen Online Casinos. Die Anbieter dieser Unterhaltungsplattformen unterliegen restriktiven Beschränkungen, wodurch sie für Spieler unattraktiv werden. Das hat nicht nur einen Einfluss auf den wachsenden Schwarzmarkt, sondern auf die steuerlichen Einnahmen. Der Deutschen Online Casinoverband (DOCV) und der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) gehen in ihrer Meldung von einem Steuerausfall in Höhe von hundert Millionen Euro aus. Zeitgleich wird der so hoch angesehene Spielerschutz dadurch gefährdet, wenn der illegale Markt immer weiterwächst.

Dringender Handlungsbedarf auch aufseiten der GGL

Die Studie zeigt erneut auf, dass es Zeit zum Handeln ist. Die beiden Auftraggeber haben dazu interessante Denkanstöße gegeben, die auch eine Mitwirkung der GGL (Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder) einbezieht. Gefordert wird unter anderem eine Beschleunigung des Genehmigungsprozesses, damit der legale Markt schneller wachsen kann. Aktuell ist es weiterhin so geregelt, dass jedes Spiel geprüft wird, selbst wenn der Anbieter bereits in einem Online Casino vorhanden ist. Wird eine neue virtuelle Plattform entwickelt, werden auch die Spielautomaten erneut geprüft. Auch eine Erhaltung der Werbemöglichkeit für legale Anbieter wird gefordert. Zuletzt war die Glücksspielwerbung immer wieder ein Teil der anwachsenden Diskussionen. Eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der legalen Anbieter ist ein weiterer Punkt. Hinzu kommt der Wunsch nach einer verbesserten Zusammenarbeit zwischen den Industrien, der GGL und der Politik.

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