YouTube sperrt Online Casino KanäleYouTube, die weltgrößte Plattform für Videos im Internet, ist nicht gerade dafür bekannt, immer nachvollziehbare Entscheidungen zu treffen. Im neusten Fall, bei dem es sich um die Sperrung von große Kanälen mit Bezug zu Online Casinos handelt, wird dies wieder einmal mehr als deutlich. Seit Anfang Januar wurde zahlreiche dieser Accounts, die Spielautomaten vorstellen oder über Angebote zum neusten Casino Bonus berichten, ohne Vorwarnung einfach dichtgemacht. Dieses, oftmals willkürlich erscheinende Handeln vonseiten YouTube, sorgt nun bei den Betreibern dieser Glücksspielkanäle für jede Menge Frust, denn für viele unter ihnen ist dies ihre primäre Einnahmequellen.

Bei den Online Casino Kanälen auf YouTube herrscht die pure Verunsicherung

YouTube ist trotz zahlreicher Regelverschärfungen in den letzten Jahren immer noch die Spielwiese für Alle, die sich gern in Szene setzen oder ihrer Kreativität freien Lauf geben wollen. Eines der beliebtesten Genres ist dabei das Let’s Play, bei dem professionelle Zocker ein Videospiel oder eben einen Spielautomaten malträtieren und im besten Fall ein Millionenpublikum dabei zuschaut. Was mehr oder weniger als Spielerei begann, hat sich mittlerweile zu einem einträglichen Business entwickelt von dem Youtuber wie beispielsweise Gronkh in Deutschland sehr gut leben können. Während bei den Präsentatoren von Computerspielen vor allem wichtig ist, dass im Hintergrund keine urheberrechtlich, geschützten Songs im Hintergrund zu vernehmen sind, scheint jedoch YouTube nun mit den ähnlichen Online Casino Kanälen und Videos generell ein Problem zu haben. Denn seitdem Anfang Januar das Unternehmen seine Nutzerrichtlinien wieder einmal überarbeitet hat, mehren sich die Meldungen über Sperren von ganzen Accounts, die sich rund um das Thema Online Casinos und Glücksspiele drehen.

Wie die Zeitung „The Atlantic“ exemplarisch einen Fall in einem Artikel herausgreift, geschieht dies zudem auch noch ohne jegliche Vorwarnung. Wer also Gestern mit Werbung und Partnerschaftsverträgen mit diversen Online Casinos seinen Lebensunterhalt verdiente, steht quasi am nächsten Morgen schon vor dem Totalverlust. Diese massiven Sperrwut, die seit Anfang Januar auf Youtube immer stärker um sich greift, sorgt nun in der Szene für blanke Verunsicherung, denn niemand weiß so richtig, nach welchen Regeln diese Schließungen überhaupt erfolgen. Viele Jahre werden die Nutzerbedingungen auf der Plattform nun schon als zu schwammig und zu intransparent angeprangert. Und so ist es für viele Betreiber dieser Kanäle momentan kaum nachzuvollziehen warum gerade der eigne Account mit präsentierten Spielautomaten nun gesperrt wird und der andere eben nicht. Zusätzlich wird das Ganze noch vonseiten Youtube erschwert, die kein Interesse daran zu haben scheinen, mit ihren Kunden in echten Kontakt zu treten. Immer wieder verschickte, maschinisierte Standardantworten zu wichtigen Fragen über den Grund der Sperre, helfen hier den Betroffenen kaum. Immerhin erreichten hier einige Betreiber, die diesen äußerst mühsamen Weg in Kauf nahmen, dass ihre Accounts mittlerweile wieder freigegeben wurden.

Einige Youtuber haben sich auf die Präsentation der neusten Glücksspiele in den Online Casinos spezialisiert und besitzen zum Teil hunderttausende Abonnenten und Millionen Aufrufe. Dabei werden zum einen beispielsweise neue Novoline Spielautomaten oder die beliebtesten Merkur Slots vorgestellt oder gar ganze Online Casino getestet. Ebenfalls ist seit einiger Zeit das Livestreamen eigener Sessions in diesen virtuellen Spielhallen groß im Kommen. Für viele dieser Kanäle ist dies die Haupteinnahmequelle zum Lebensunterhalt, die nun durch die undurchsichtige Sperrpolitik von Youtube zum Risikofaktor wird.

Hat YouTube ein Problem mit Glücksspielen, aber mit Gewalt nicht?

Um der gesamte Problematik mit den willkürlich anmutenden Sperrungen von YouTube-Kanälen die Glücksspiele präsentieren ein Gesicht zu geben, schildert die Zeitung „The Atlantic“ die Geschichte eines Betroffenen. Mit 80.000 Abonnenten, rund 1.100 selbstgemachten Videos und rund 50 Millionen Aufrufe gehört dieser zur mittleren Kategorie, die immerhin von ihrem Vollzeitjob auf der Plattform recht gut leben können. Zumindest bis zu dem Tag, an dem eine Email ins Postfach einging, die darüber informierte, dass der eigenen Kanal rund um die Online Casinos gesperrt wurde. Als Begründung wurden die Nutzerbedingungen angeführt und von „wiederholten oder schwerwiegenden Verstößen“ gesprochen. Ebenfalls verwies die Plattform darauf, dass „gewalttätige oder gefährliche Handlungen mit einem inhärenten Risiko für schwere körperliche Schäden oder Tod“ nicht geduldet werden. Nun stellt sich hier jedoch die Frage, in welcher Form Videos, die Spielautomaten präsentieren, ein Internetcasino testen oder eine Gewinnsträhne in Szene setzen, gefährliche Handlungen zeigen? Natürlich kann hier wieder die Spielsucht in den Ring geworfen werden, nur ist dann YouTube überhaupt nicht stringent bei der Auslegung der eigenen Richtlinien. Denn wäre dies der Fall, müssten sämtliche Videos, die das gesellige Trinken verherrlichen, genauso verschwinden, wie die tausenden Clips von schweren Unfällen oder gefährlichen Challenges, bei denen es sogar schon zu Todesfällen kam. Hier ist wohl eher davon auszugehen, dass der Plattform seit neustem die Glücksspiele im allgemeinen ein Dorn im Auge sind.

Dem besagten YouTuber aus dem Artikel der Zeitung „The Atlantic“ half auch nicht, dass er sich äußert professionell an das Thema Online Casinos heranwagte. So wurde vor jedem eingestellten Video zuvor die Genehmigungen vonseiten der Spielautomatenhersteller eingeholt sowie die Erlaubnis der betreffenden virtuellen Spielhalle. Zum Aufbau dieser Geschäftsbeziehungen investiert der YouTuber viel Zeit, Geld und Nerven, reiste zu den Firmen und unterzeichnete Verträge. Zu dem Umstand, dass die Plattform nun ohne jede Vorwarnung seine Geschäftsgrundlage entziehen kann, äußerte er sich gegenüber „The Atlantic. So teilte er mit: „YouTube gefährdet mit dieser Politik absolut meine Geschäftsbeziehungen. Ich bin in Kontakt mit den Online Casinos, die ich besuchen sollte, ich versuche sie zu beruhigen und auf Facebook weiterzumachen. Ich weiß, dass ich meine Marke nicht verloren habe … aber es ist hart.“ Nachdem erschienenen Interview in der Zeitung wurde auf wundersame weise der Kanal des Betroffenen wieder freigegeben. Dies dürfte wohl zum einen der medialen Aufmerksamkeit und zum anderen dem Faktor, dass dieser bereits eine gewisse Größe erreicht hatte, geschuldet sein. Viele andere jedoch stehen weiterhin sprichwärtlich im Dunkeln oder haben ihre Kanäle bereits aufgegeben.

Während die Geschichte des Youtuber im Artikel der Zeitung „The Atlantic“ mit einer Aufhebung der Sperre noch gut ausging, sitzen viele andere aus dem gleichen Genre immer noch vor geschlossenen Accounts. Aus diesem Grund haben sich nun viele zusammengeschlossen um gemeinsam bei Youtube Gehör zu finden. Denn leider ist es auf dieser Plattform nur den besten „3 Prozent vorbehalten“, ohne Probleme in persönlichen Kontakt mit Mitarbeitern der Plattform zu kommen. Denn diese werden von YouTube umsorgt und mit viel Geld bei Laune gehalten, während den kleinen und mittleren Kanälen zunehmend das Wasser abgedreht wird.

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