Wiedereröffnung der Spielhallen

Die Deutsche Automatenwirtschaft kämpft für eine Wiedereröffnung der Spielhallen. Mit Abstand halten und viel Hygiene wird die deutsche Politik umworben. (Bildquelle: pixabay by santiagotorrescl95)

Geht es nach dem Willen der meisten Landesregierungen, können in den nächsten Wochen bereits die ersten Geschäfte in Deutschland, die zuvor als nicht lebensnotwendig betrachtet wurden, wieder Kunden empfangen. Für die Besitzer von kleinen Casinos hingegen gilt diese Lockerung nicht und sie müssen weiterhin geduldig auf einen Termin zur möglichen Wiedereröffnung der Spielhallen warten. Um der Politik bei der Entscheidung über das Für und Wider einer Wiederaufnahme ein wenig unter die Arme zu greifen und die eigene Sichtweise argumentatorisch zu unterstützen, hat nun die DAW ein paar Ideen veröffentlicht. Doch könnten hiermit die kleinen Casinos dem strengen Infektionsschutz tatsächlich entsprechen und somit wieder Spielautomaten anbieten?

Deutsche Automatenwirtschaft stellt Ideen über Wiedereröffnung der Spielhallen an

Wie andere zahlreiche Wirtschaftsbereiche, hat auch die Automatenindustrie schwer mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen. Vor allem die Betreiber der klassischen Spielhallen ächzen unter den ausbleibenden Einnahmen und fiebern deshalb einer Wiedereröffnung sehnlichst entgegen. Wann immer jedoch in den letzten Tagen und Wochen über Lockerungen für einzelne Branchen in Deutschland diskutiert wurde, Casinos, Spielotheken und Wettbüros standen nicht gerade weit oben auf der Tagesliste. Um den Fokus der Politik nun allerdings ebenso auf die Schwierigkeiten dieses Wirtschaftsbereichs zu lenken, hat die Deutsche Automatenwirtschaft einen interessanten Ball ins Feld der Entscheidungsträger gespielt. In einem 3-seitigen Schreiben werden verschiedene Maßnahmen zum Infektionsschutz beschrieben, unter denen laut DAW eine Wiedereröffnung der Spielhallen denkbar wäre. Als „Spielen auf Abstand mit stetig sauberen Händen“ könnte das Konzept am ehesten beschrieben werden.

Die wichtigsten Ideen der DAW zum Infektionsschutz:

  • Reduzierung der Gästeanzahl auf die Anzahl der Spielautomaten
  • Mindestabstand zwischen Spielautomaten sowie zwischen den Kunden
  • Schutztrennung zwischen Geldspielgeräten und zur Theke

Abstand und ständiges Desinfizieren bestimmen das Konzept

Die Deutsche Automatenwirtschaft kämpft für ihre Branche um die Wiedereröffnung der Spielhallen und bringt hierbei zwei wichtige Argumente in die Diskussion. Das eine ist altbekannt und handelt vom Abwandern in die nach deutschem Recht illegalen Online Casinos. Eine Wiedereröffnung der Spielhallen würde wieder zu der Kanalisierung des Spieltriebs der Bevölkerung führen, welche zum großen Ziel im Glücksspielstaatsvertrag einmal in der Vergangenheit ausgegeben wurde. Das zweite Argument hingegen stellt indirekt die Frage, warum die Betreiber von kleinen Casinos nicht in der Lage sein sollen, die gleichen Standards bei der Hygiene erfüllen zu können wie andere Branchen. Hierzu führt der Verband mehrere Punkte auf, die bei einer Wiedereröffnung der Spielhallen umgesetzt werden könnten. Dies reicht von Abstandsregeln zwischen Spielautomaten, Gästen und Servicepersonal bis hinzu Trennschutz aus Plexiglas. Eine Begrenzung der Anzahl der Kunden auf die 12 maximal zugelassenen Geldspielgeräte wurde ebenfalls vorgeschlagen. Bei der Hygiene hingegen kämen sowohl am Eingangsbereich sowie bei den Slots vermehrt Desinfektions- und Seifenspender zum Einsatz. Nach jedem Gast würde zudem der Spielautomat nach Vorgaben des Robert-Koch-Instituts von allen Keimen befreit werden. Zu guter Letzt steht noch das Tragen von Masken im Raum sowie die Kundschaft zur Verwendung der kommenden Corona-App der Bundesregierung zu animieren. Damit könnte wichtige Unterstützungsarbeit bei diesem Projekt geleistet werden. OB dies der Politik jedoch reicht, um eine Wiedereröffnung der Spielhallen tatsächlich ins Auge zu fassen, dürfte jedoch nicht vor Anfang Mai geklärt werden.

Um die passende Wirkung in der Politik nicht zu verfehlen, erinnerte die DAW im veröffentlichten Schreiben daran, welchen Stellenwert die Branche besitzt und warum deshalb eine Wiedereröffnung der Spielhallen auch im Sinne des Staates liegt. Rund 70.000 Mitarbeiter sind direkt oder indirekt in den kleinen Casinos bundesweit beschäftigt. Zudem wanderten im letzten Jahr rund 2,5 Milliarden Euro an Abgaben und Steuern in das Staatssäckel, davon ging allein 1,23 Milliarden Euro in die Haushalte der ewig klammen Kommunen.

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