DFL mit Sportradar

Nachdem sich der DFB im Kampf gegen Wettmanipulationen für eine zukünftige Zusammenarbeit mit Genius Sports entschieden hat, folgt nun die DFL mit Sportradar.

Trotz immer größerer Ablösesummen und immer stärker steigenden Gehältern sind Wettmanipulationen oder Versuche illegal auf das Ergebnis eines Spiels Einfluss zu nehmen vor allem im Fußball leider immer noch ein ernst zu nehmendes Problem. Dies hatte erst in den letzten Monaten der Skandal um mögliche Wettmanipulationen in Spanien rund um den ehemaligen Profi von Real Madrid, Raul Bravo, wieder einmal gezeigt gehabt. In Deutschland hingegen ist es seit den Tagen um den Fall des Schiedsrichters Robert Hoyzer deutlich ruhiger zu dem Thema geworden, was auch an der Zusammenarbeit mit Spezialisten zusammenhängt, die den Markt der Sportwetten ständig kontrollieren. Nachdem vor wenigen Tagen bereits der DFB seine neue Zusammenarbeit mit Genius Sports bekannt machte, folgt nun die DFL und verlängert ihre Partnerschaft mit Sportradar.

Sportradar bleibt bis mindestens 2021 Partner der DFL im Bereich Wettmanipulationen

Wie die DFL, die Deutsche Fußballliga, jetzt bekannt machte, wurde die seit vielen Jahren mehr als erfolgreiche Partnerschaft im Bereich der Wettmanipulationen mit Sportradar verlängert. Bis 2021 wird das Unternehmen aus der Schweiz deshalb noch mindestens für die DFL wichtige Daten über den gesamten Markt an Sportwetten liefern und Analysen über mögliche Wettmanipulationen anfertigen. Zum gesamten Umfang gehören dabei alle Spiele der 1. und 2. Bundesliga, die Relegationsspiele sowie sämtliche Freundschaftsspiele im In- und Ausland der Profiteams aus den ersten beiden Ligen. Das erste Match, welches von Sportradar auf eventuelle Wettmanipulationen nach der Vertragsverlängerung mit der DFL unter die Lupe genommen wird, ist bereits der kommende Supercup zwischen den Rivalen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München.

Sportradar setzt bei seiner Arbeit auf das eigenes entwickelte sogenannte Fraud Detection System, mit dem die Kontrollen sämtlicher Sportwetten international in Echtzeit erfolgen können. Ungewöhnliche Häufungen hoher Beträge auf Endergebnisse oder auf Nebenwetten wie Gelbe Karten und Elfmeter werde hierdurch schnell erkannt, analysiert und die Informationen schlussendlich an die Partner weitergeleitet. Zu diesen gehören nicht nur die DFL, die bereits seit 2005 mit Sportradar zusammenarbeitet, sondern weitere namhafte Fußballverbände. Darunter befinden sich beispielsweise auch die AFC aus Asien sowie die UEFA und FIFA als größte Vereinigungen im internationalen Fußball. Die ständige Überwachung des gesamten Markts an Sportwetten soll die Wettmanipulationen deutlich erschweren und bereits frühzeitig verdächtige Bewegungen erkennen helfen. Allerdings ist dies nicht die einzige Aufgabe mit der Sportradar aktiv den Kampf gegen die internationale Wettmafia bei den Verbänden unterstützt.

Bereits wenige Tage zuvor hatte der DFB bekannt gegeben, in Zukunft im Bereich der Wettmanipulationen mit Genius Sports zusammenarbeiten. Das Unternehmen gewann die neue Partnerschaft mit dem Deutschen Fußballbund über eine Ausschreibung.

Schulungen und Wettverbote runden den Kampf der DFL gegen Wettmanipulationen ab

Neben der ständigen Marktüberwachung bei den Sportwetten, bietet Sportradar der DFL bereits seit der vergangenen Saison noch weitere wichtige Leistungen im Kampf gegen Wettmanipulationen an. Zu den wichtigsten gehört dabei sicherlich das Angebot, direkt bei den Proficlubs der 1. und 2. Bundesliga Schulungen zur Prävention abzuhalten. Seit der letzten Saison gehören diese Schulungen sogar zur Pflicht eines jeden Fußballvereins der deutschen 1. und 2. Bundesliga, um die entsprechende Lizenz im Profifußball zu erhalten. Diese müssen zudem jährlich wiederholt werden. Doch nicht nur die erwachsenen Profis erhalten wertvolle Unterstützung von Sportradar im Kampf gegen die Wettmanipulationen, sondern ebenso die Jugendabteilungen der Vereine. Hier gibt es bereits seit 2014 die Verpflichtung der Clubs, Präventionsmaßnahmen für die Altersklassen von der U16 bis zur U23 anzubieten. Weiterführende Informationen und Tipps sind zudem sogar als Tutorials zum selbständigen Lernen am PC oder Smartphone erhältlich.

Nicht nur Genius Sports, die jetzt mit dem DFB zusammenarbeiten, und Sportradar helfen dem deutschen Profifußball enorm dabei, die Anzahl und die Auswirkungen von Manipulationen bei den Sportwetten zu reduzieren. Denn auch die DFL selbst hat bereits einiges auf den Weg gebracht, um die eigenen Anforderungen an einen möglichst sauberen Sport zu erreichen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist dabei das Verbot zum Abschließen sämtlicher Sportwetten für Fußballprofis, Trainer sowie leitende Funktionäre in einem Verein. Dies ist in der Form in der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB geregelt und ist ebenso Bestandteil der Musterarbeitsverträge für Profispieler aus der 1. und 2. Bundesliga. Hierdurch soll verhindert werden, dass Personen, die egal in welcher Weise in ein Match involviert sind, Spiele manipulieren können, an denen sie selbst teilnehmen. Ähnliche Regeln gibt es auch beispielsweise in Großbritannien. Hier kommt es immer wieder vor, dass Profispieler, Trainer oder Funktionäre wegen Verstößen Geldstrafen zahlen müssen oder gar für Monate gesperrt werden.

Die DFL macht ein ihrer Pressemeldung noch einmal deutlich, dass es bereits seit 2011 mit Rechtsanwalt Dr. Carsten Thiel von Herff einen Ansprechpartner im Bereich der Wettmanipulationen gibt. Er fungiert als Ombudsmann von DFL und DFB und kann sowohl von Spielern, Trainer wie auch von leitenden angestellten eines Fußballvereins kontaktiert werden. Ebenso können Verdachtsfälle bei Wettmanipulationen telefonisch oder über die eigene DFL Integrity App gemeldet werden.

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