Westspiel Verkauf

Der geplante Verkauf von Westspiel und den Casinos in NRW sorgt weiter für Streit im Landtag. Kritiker behauten, dass der Gewinn künstlich gedrückt wurde. (Bildquelle: westspiel.de)

Vor Monaten beschloss das Parlament in Nordrhein-Westfalen den Verkauf von Westspiel mit den Stimmen von CDU und FDP. Sowohl die vier Casinos im eigenen Bundesland sowie die beiden Spielbanken in Bremen und Bremerhaven sind hiervon betroffen. Wie nun mehrere regionale Medien berichteten, gibt es erneut Kritik vonseiten der Opposition an diesem Schritt, denn es stellt sich nun die Frage, ob womöglich der bilanzierte Gewinn künstlich gedrückt wurde, um die Privatisierung zu ermöglichen.

Verkauf von Westspiel auf Kosten der Landeseinnahmen?

Hat das Land NRW auf einen Teil der möglichen Einnahmen aus dem Jahr 2019 bei den eigenen Casinos verzichtet, um Westspiel für den Verkauf und somit die Privatisierung fit zu machen? Die Opposition im Landtag scheint dies zu vermuten und untermauert dies mit der Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr des Casino Betreibers. Der dort ausgewiesene Gewinn von 12,1 Millionen Euro hätte durchaus höher ausfallen können, wenn nicht enorme Gelder für Rückstellungen für Pensionen verbucht worden wären. Die Regierungsparteien wiederum sprechen davon, mit diesem Schritt die Altersversorgung der Mitarbeiter sichergestellt und diese zudem gegen eine mögliche Insolvenz versichert zu haben. Hierbei handelte es sich um eine völlig normale Entscheidung für ein Unternehmen, lautete der Tenor. Die Opposition sieht dies selbstverständlich anders und glaubt, dass hiermit ein Geschenk für den zukünftigen, privaten Besitzer erbracht wird. Demgegenüber hält Regierung entgegen, dass im Falle einer nicht erfolgten Rückstellung für zukünftige Pension im gleichen Maße der Preis für den Verkauf von Westspiel reduziert werden müsste.

Als größter Interessent für die vier Casinos, die im Verkauf von Westspiel eingeschlossen sind, gilt nach wie vor der deutsche Glücksspielkonzern Gauselmann, der in diesem Bundesland außerdem seinen Firmensitz in Espelkamp hat. Vor einigen Jahre stieg der Hersteller der bekannten Merkur Spielautomaten bereits in Sachsen-Anhalt selbst in das Geschäft mit Spielbanken ein und dies extrem erfolgreich. Nachdem Jahre vorher weder das Land selbst noch später ein anderer privater Investor jemals Schwarze Zahlen erwirtschaften konnten, gelang es Gauselmann, in nur wenigen Jahren eine richtige Erfolgsgeschichte zu schreiben. Mit einem modernen Konzept arbeitete das ersten Merkur Casino in Leuna-Günthersdorf schon nach nur wenigen Monaten hoch profitabel. Dies führte zur Eröffnung zweier weiterer Standorte in Magdeburg und Halle. Sachsen-Anhalt selbst profitierte ebenfalls von der Privatisierung und kann sich bis heute über stetig steigende Abgaben und Steuern freuen, während zuvor viele Jahre immer wieder Millionenbeträge in die defizitären, staatlichen Spielbanken gepumpt werden mussten.

Die gleiche Entwicklung wie in Sachsen-Anhalt erhofft sich auch die Regierung in NRW vom Verkauf von Westspiel. Obwohl im letzten Jahr endlich einmal ein Gewinn vorgewiesen konnte, ist die rückblickend eher eine Ausnahme, denn die Regel. Über eine extrem langen Zeitraum musste das Land den defizitären Casinos immer wieder finanziell unter die Arme greifen und sogar Kunstschätze wurden verkauft. Dies führt vor Jahren zu heftiger Kritik.

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