Werbung für Online Casinos

In nur 5 Jahren hat sich das gesamte Volumen der Glücksspielwerbung verdreifacht. Vor allem die Online Casinos in Deutschland sorgten für enormes Wachstum. (Bild von Muhammad Ribkhan auf Pixabay)

Trotz aller Querelen um die Legalität von Online Casinos in Deutschland mit Glücksspielstaatsvertrag, EU-Recht und all den unterschiedlichen Argumenten ist die Glücksspielwerbung weiter stark angewachsen. Vor allem die Online Casinos in Deutschland wie DrückGlück und Wunderino pumpten immer mehr Millionen in den Werbemarkt. Dies geht aus der neusten Analyse von Research Tools hervor.

Die Glücksspielwerbung erreicht mittlerweile rund 400 Millionen Euro

Online Casinos, Sportwetten und Lotto boomen weiterhin in Deutschland. Ob im Fernsehen, im Radio, auf den Banden im Fußballstadion oder im Internet, überall wird fleißig um die Aufmerksamkeit der potenziellen Kunden gebuhlt. Belastbare Zahlen für diese Entwicklung hat nun die Firma Research Tool in einer Analyse zur Werbeaktivität in der Bundesrepublik veröffentlicht. Im Zeitraum von nur 5 Jahren hat sich hierbei das gesamte Volumen der Glücksspielwerbung auf rund 400 Millionen Euro verdreifacht. Allein gegenüber dem Vorjahr gab es einen Anstieg von zuvor 352 Millionen Euro auf jetzt 401 Millionen Euro. Größter Wachstumstreiber waren hier klar die Online Casinos in Deutschland wie DrückGlück oder Wunderino, die explizit in der Studie analysiert wurden. Allein gegenüber dem Vorjahr gab es hier eine Steigerung der Werbeausgaben von ungeheuren 70 Millionen Euro. Ebenfalls deutlich zugelegt haben zudem auch die Sportwetten, bei denen vor allem Anbieter wie bwin, Tipico und Unibet einer genaueren Betrachtung unterzogen wurden. Alle Buchmacher zusammen kommen mittlerweile auf einen Anteil von 20 Prozent am gesamten Werbevolumen.

Der Staat wirbt ebenfalls mit fast 100 Millionen Euro

Während die Werbeausgaben der Online Casinos und der Buchmacher häufig Gegenstand von zum Teil heftigen Diskussionen in der deutschen Politik sind, wird oftmals über die Aktivitäten der Lottogesellschaften der Mantel des Schweigens gehüllt. Die Studie stellt jedoch fest, dass auch diese staatlich geführten Gesellschaften den privaten Anbietern kaum nachstehen. So kommen allein der Lottoblock sowie die Fernsehlotterien auf jeweils 10 Prozent am Gesamtvolumen, was zusammen rund 80 Millionen Euro bedeutet. Auf die Klassenlotterien hingegen entfallen etwas weniger als 5 Prozent. Diese Zahlen sind besonders vor dem Hintergrund des Glücksspielstaatsvertrags interessant und der Beurteilung, ob das Monopol des Staates gegen EU-Recht verstößt. Oberstes Ziel der deutschen Glücksspielgesetzgebung soll es eigentlich sein, den natürlichen Spieltrieb in geordnete Bahnen zu lenken und die Gefahren der Spielsucht einzudämmen. Wie jedoch bereits zuvor mehrfach aus europäischer Ebene angemahnt wurde, verstößt Deutschland mit seinen eigenen Glücksspielgesellschaften permanent gegen die eigenen Ziele. Allein die Lottogesellschaften machen rund 25 Prozent des gesamten Volumens der Glücksspielwerbung aus. Wie das ständige Bewerben neuer Produkte und das Buhlen um neue Kunden mit den Zielen aus dem Glücksspielstaatsvertrag vereinbar sein soll, kann wohl niemand wirklich schlüssig beantworten.

Die Studie von Research Tools zeigte auch, dass vor allem einige große Glücksspielanbieter den Werbemarkt in Deutschland dominieren. Im Bereich Online Casinos sind dies DrückGlück, Wunderino und Pokerstars, im Bereich Sportwetten wiederum bwin, Tipico und Unibet. Beim Lotto hingegen sind es Aktion Mensch, die Deutsche Fernsehlotterie, die Deutsche Postcode Lotterie sowie Lotto. Die fünf größten unter Ihnen kamen zusammen fast auf die Hälfte der gesamten rund 400 Millionen Euro an Werbeausgaben.

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