Vergnügungssteuer Glücksspiel

Die Vergnügungssteuer macht es den legalen Anbietern schwer weiterhin auf dem Markt zu bestehen. Das Gutachten von Prof. Dr. Tim Lohse gibt darüber Aufschluss. (Bildquelle: Carl Raw auf Unsplash)

Die Diskussion um die Vergnügungssteuer im Glücksspiel gewinnt wieder an Schärfe. Eigentlich sollen staatliche Regeln dafür sorgen, dass Spieler die legalen Angebote in Spielhallen und Online Casinos nutzen. Doch ein aktuelles Gutachten zeigt, dass die Vergnügungssteuer genau das erschwert. Denn der Schwarzmarkt wächst zunehmend. Legale Betreiber geraten immer mehr unter Druck, während der illegale Markt zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das hat Folgen für die Branche und die Spieler. Ein Gutachten von Prof. Dr. Tim Lohse deckt genau diese Missverständnisse auf.

Die Vergnügungssteuer ist seit vielen Jahren ein Thema innerhalb der Glücksspielbranche. Sie wird von Städten und Gemeinden erhoben. Ursprünglich diente die Steuer dazu, zusätzliche Einnahmen in den Gemeinden zu schaffen, die auf das Geld angewiesen sind. Im Glücksspielbereich sorgt die Steuer allerdings für Streit.

Vergnügungssteuer im Glücksspiel: Steuern steigen, Automaten schwinden

Für Betreiber von Spielhallen wird die Lage immer kritischer. In den vergangenen Jahren ist ein Spannungsfeld zwischen Einnahmen für die Städte und dem Auftrag zum Spielerschutz entstanden. Denn immer mehr Spieler wenden sich dem illegalen Markt zu. Doch warum wandern so viele Spieler ab? Ein Grund sind weniger legale Angebote. Das klingt im ersten Moment eigenartig, denn Online Casinos und Spielhallen gibt es reichlich. Jedoch schließen auch immer mehr Betreiber, da sie die hohen Steuern nicht mehr tragen können. Hinzu kommen die strengen Vorgaben, die es den Betreibern erschweren Spieler zu finden.

Laut dem Gutachten von Prof. Dr. Tim Lohse sind die Steuersätze in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Im Jahr 2022 betrug der Vergnügungssteuersatz durchschnittlich 18,13 % für Spielhallen und 16,33 % für die Gastronomie. Mittlerweile sind die Steuern weiter gestiegen. In Duisburg beispielsweise ist der Satz von 22 % auf 24 % gestiegen. Prof. Lohse gibt in seinem Gutachten zu bedenken, dass die steigende Steuerlast, den legalen Markt schwächt. Dadurch wird auch der Spielerschutz geschwächt.

Illegale Angebote im Glücksspiel wachsen rasant.

Illegale Angebote sind oftmals nur einen Klick entfernt. Viele dieser illegalen Seiten werben oft aggressiv, auch über Social Media. Umso wichtiger ist es für den legalen Markt, eine stabile Basis für ein Wachstum zu erhalten. (Bildquelle: Joey kwok auf Unsplash)

Folgen für Branche und Spieler

Das Ziel der Regulierungen war ganz klar. Glücksspiel in Deutschland soll in geordneten Bahnen ablaufen. Nur so sind Jugend- und Spielerschutz möglich. Wenn legale Anbieter aufgeben müssen, entstehen jedoch Lücken. Spieler suchen sich durch wegfallende Spielangebote Alternativen und landen recht schnell bei den illegalen Anbietern. Dort gibt es keine Limits, keine Sperrlisten und keine Hilfsangebote. Das Risiko, an Spielsucht zu erkranken oder eine Überschuldung zu provozieren, steigt deutlich.

Das Gutachten zeigt damit deutlich, dass es einen Konflikt zwischen Steuereinnahmen und dem Auftrag des Spielerschutzes gibt. Experten fordern deshalb eine Neubewertung der Vergütungssteuer im Glücksspiel. Eine Lösung könnte sein, die Steuer anders zu gestalten. Sodass legale Spielhallen und Betreiber wirtschaftlich bestehen können. Es muss sich etwas tun. Denn wenn der legale Markt weiter geschwächt wird, wächst der illegale Glücksspielmarkt weiter.

Für die Politik besteht also weiterhin die Frage, wie man ein Gleichgewicht zwischen Steuereinnahmen und fairen Marktbedingungen schafft. Dabei sollte der Spielerschutz nicht außer Acht gelassen werden.

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