Verbot Glücksspielwerbung auf Trikots

Um den Kampf gegen die Spielsucht zu forcieren, wird es in Spanien in Zukunft im Profifußball ein Verbot von Glücksspielwerbung auf Trikots geben. (Bildquelle: pixabay by 8385)

Auf die spanischen Fußballvereine wie Real Madrid, dem FC Barcelona oder den FC Valencia kommen harte Zeiten zu. Nicht nur müssen die Clubs noch die lange Unterbrechung der laufenden Saison verdauen, sondern nun kommt auch noch ein Verbot der Glücksspielwerbung auf den eigenen Trikots hinzu. Um die Gefahren der Spielsucht abzumildern, hat die Regierung beschlossen, dass Sponsoring für Online Casinos und Buchmacher im Sport gewaltig einzuschränken.

Keine Glücksspielwerbung mehr auf Trikots oder am Stadion

Über Monate mussten die beiden spanischen Profiligen im Fußball ihren Betrieb unterbrechen. Fehlende Zuschauereinnahmen und ausbleibenden Gelder aus Fernsehübertragungen brachten so einige Clubs in finanzielle Nöte, immerhin musste ein Großteil der üppigen Gehälter der Spieler weiterbezahlt werden. Während die insgesamt 42 Vereine im spanischen Profifußball an dieser Situation noch heftig zu knabbern haben, folgt nun bereits der nächste Nackenschlag, das kommende Verbot von Glücksspielwerbung auf Trikots. Wie jetzt bekannt wurde, wird das spanische Gesetz für Werbung dahingehend abgeändert, dass Sportvereine Online Casinos und Buchmacher nicht mehr als Werbepartner auf der Frontseite ihrer Trikots als Hauptsponsor präsentieren dürfen. Ebenfalls wird untersagt, dass diese Stadionnamen übernehmen. Damit bleibt den Unternehmen der Branche nur noch die Glücksspielwerbung auf Banden oder auf den Tafeln hinter den Spielern bei Interviews.

Bislang wird davon ausgegangen, dass die neue Regelung wohl erst im November dieses Jahres Inkrafttreten wird und somit die Vereine noch genügend Zeit haben ihre Verträge mit den betroffenen Firmen anzupassen. Die momentane Kritik an dieser Regelung bezieht sich weniger auf das Verbot der Glücksspielwerbung auf Trikots, sondern vielmehr auf den gewählten Zeitpunkt, da die meisten Vereine durch die Coronapandemie ohnehin schon stark geschädigt sind.

So ziemlich alle Profivereine in Spanien werden direkt oder indirekt betroffen sein

Im spanischen Profifußball gibt es kaum einen Verein, der von dem kommenden Verbot von Glücksspielwerbung auf Trikots und bei Stadionnamen nicht betroffen sein wird. Von insgesamt 42 Clubs sind 41 in irgendeiner Weise mit Betreibern von Online Casinos oder Buchmachern verbandelt. Selbst die La Liga, die erste Liga des Landes, zählt Glücksspielunternehmen zu ihren Werbepartnern. Schätzungen gehen davon aus, dass der gesamte Profifußball im Land durch die neue Regelung bis zu 80 Millionen Euro verlieren könnte. Hierbei dürfte es vor allem kleineren Vereinen deutlich schwerer fallen, die entfallenden Gelder durch neue Sponsoren zu ersetzen. Direkt betroffen vom Verbot der Glücksspielwerbung auf Trikots sind 10 Vereine der ersten und zweiten Liga. Darunter beispielsweise der FC Valencia, der FC Sevilla, Real Mallorca oder Sporting Gijon. Einzig Real Sociedad könnte recht glimpflich davon kommen, immerhin war es bislang die vereinseigene Politik, auf Sponsoren aus der Glücksspielbranche zu verzichten.

Ob dieser durchaus als heftig zu bezeichnete Einschnitt bei den Einnahmen der spanischen Profivereine in Zukunft Einfluss auf den europäischen Fußball haben wird, bleibt abzuwarten. Den großen Vereinen wie dem FC Barcelona oder Real Madrid dürfte es wenig Schwierigkeiten bereiten, die durch das Verbot von Glücksspielwerbung auf Trikots und Stadionnamen auftretenden Einnahmeverluste zu kompensieren.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.