Mit großer Spannung wurde nun das Finanzupdate von William Hill für die ersten 6 Monate des Jahres erwartet. Immerhin stellte sich die große Frage, ob es dem Buchmacher und Besitzer eines Online Casinos nun endlich gelungen ist, aus dem negativen Trend der letzten zwei Jahre auszubrechen. Denn seit gut einem Jahr spricht der amtierende CEO Philip Bowcock immer wieder von der großen Trendwende, die da kommen soll. Doch bisher ist er bei allen Präsentationen von Unternehmenszahlen sein Versprechen schuldig geblieben. Die nun vorgestellte Bilanz für das erste Halbjahr lässt zumindest hoffen, dass die Talsohle bei William Hill endlich durchschritten zu sein scheint. Denn zumindest beim Netto-Gaming-Umsatz konnte das Unternehmen mit Sportwetten und Spielautomaten ein Plus gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr erzielen. Dies fiel zwar mit 3 Prozent nicht gerade gewaltig aus, doch ist dies immer noch besser, als ein fettes Minus. Es ist schließlich noch nicht lange her, dass William Hill wie Anfang 2016 die eigenen Anleger mit einer dicken Gewinnwarnung verschreckte. In diesem Jahr jedoch scheint es nun endlich ein klein wenig besser zu laufen. Und so konnte der Online Casino Anbieter seinen Umsatz in den ersten 6 Monaten von 814,4 Millionen Pfund im letzten Jahr auf nun 837 Millionen Pfund anheben.
In den letzten zwei Jahren war William Hill, aufgrund der schlechten Zahlen und einer Nettoverschuldung, die 1,7-mal so hoch ist wie das eigene EBITDA, immer wieder Ziel von geplanten Übernahmen. So versuchten zuerst die 888holdings und die Rank Group zusammen William Hill in eine 3-Wege-Fusion zu locken. Daraus wurde jedoch nichts, da sich William Hill hieran nicht beteiligen wollte. Später wiederum zeigte das Unternehmen selbst Interesse daran mit Amaya zusammenzugehen. Doch auch hier wurde nichts draus, denn dieses mal stellt sich mit dem Hedgefonds Parvus, der Hauptaktionär von William Hill quer.
Trotz höherem Umsatz geht der Profit zurück
Mit dem kleinen Anstieg im Umsatz zeigte William Hill bei der Präsentationen der Halbjahreszahlen, dass es zumindest gelang, wieder mehr Spieler für die eigenen Produkte zu begeistern. Trotz dessen dieses Jahr kein großes Fußballturnier die Sportwetten befeuert, konnte der Buchmacher sowohl bei den stationären Wettbüros, als auch bei den Online Sportwetten Zuwächse erzielen. Vor diesem Hintergrund können die 3 Prozent also durchaus als Erfolg gewertet werden. Allerdings waren dies die einzigen, wirklich klar positiven Zahlen, die William Hill verkünden konnte. Denn gegenüber dem Wachstum im Umsatz, gab es beim Gewinn vor Zinsen und Steuern ein sattes Minus von 11 Prozent. Während William Hill hier noch im letzten Jahr in den ersten 6 Monaten 122 Millionen Pfund einnahm, waren es jetzt nur noch 109 Millionen Pfund. Dies wirkte sich natürlich ebenfalls nicht gerade positiv auf den tatsächlichen Reingewinn des Unternehmens aus. Denn im ersten Halbjahr blieben nach dem Abzug von Steuern und Anderem gegenüber den 84,7 Millionen Pfund in 2016 jetzt nur noch 81,4 Millionen Pfund stehen. Das entspricht einem Minus von fast 4 Prozent. William Hill konnte somit aus dem erhöhten Umsatz nicht wirklich Kapital schlagen. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern, verkündete Philip Bowcock sofort das Heilmittel, Kostensenkungen sollen es richten. Insgesamt rund 40 Millionen Pfund möchte der Online Casino Anbieter möglichst bis Ende des Jahres einsparen. Zudem wird in Tel Aviv in Israel das eigene Studio im 2 Quartal 2018 dichtgemacht. Im Gegenzug soll das Büro in London genauso aufgestockt werden, wie das in Krakau ansässige Hauptentwicklungsstudio. In Polen sollen so zum Ende hin bis zu 300 Beschäftigte neue Produkte für William Hill entwickeln.
Bei diesen durchwachsenen Zahlen, die aber immerhin ein Licht am Ende des Tunnels erkenne lassen, konnten sich zumindest die Anleger ein wenig freuen. Denn ihre Zwischendividende wurde mit der Präsentation der Halbjahresbilanz um 4 Prozent erhöht. Somit gibt es nun 4,26 Pfund pro Aktie hier zu verdienen.
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