
Tipico übernimmt unter strengen Auflagen den Konzern Admiral, der bisher zur Novomatic-Gruppe gehörte. (Bildquelle: Dimitri Karastelev auf Unsplash)
Die Tipico Admiral Übernahme wurde nun endlich am 29. August 2025 von der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) bestätigt. Damit steht einer der größten Glücksspiel-Deals im deutschsprachigen Raum bevor.
Damit wechselt Admiral, bisher Teil des Glücksspiel-Unternehmens Novomatic, unter das Dach von Tipico. Für die Glücksspielbranche ist das ein echter Einschnitt, denn Admiral betreibt in Österreich rund 150 Standorte, denen nun eine Veränderung bevorsteht. Der Wettanbieter Tipico hingegen betreibt rund 1.000 Annahmestellen in Deutschland und Österreich. Durch den Zusammenschluss dürfte sich ein neues Schwergewicht in der Szene entwickeln.
Die Unternehmen im Überblick
Wer sind die beiden Unternehmen, um die sich die Übernahme dreht? Tipico wurde im Jahr 2004 gegründet und hat sich recht schnell von einem kleineren Anbieter zu einem Marktführer für Sportwetten im deutschsprachigen Raum entwickelt. Heute betreibt das Unternehmen über 1.000 Wettshops und ist europaweit in fünf Ländern aktiv. Zeitgleich hat sich Tipico im Online-Bereich stark etablieren können. Dort bekommen Nutzer nicht nur Sportwetten zu Gesicht, sondern im Tipico Online Casino sind auch die besten Echtgeld-Spielautomaten vertreten.
Admiral hingegen ist eng mit dem Glücksspiel-Riesen Novomatic verbunden und in Österreich somit ein vertrauter Name. Unter dem Dach mehrerer Gesellschaften, darunter Admiral Sportwetten GmbH und Admiral Casinos & Entertainment, betreibt das Unternehmen rund 150 Standorte. Einige davon auch an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Das Angebot reicht von Sportwetten bis zu Echtgeld-Automaten.
Da Admiral immer noch zur Novomatic-Gruppe gehört, lässt die Übernahme erkennen, dass sich Novomatic aus dem österreichischen Wettgeschäft zurückzieht und seinen Fokus vermehrt auf internationale Märkte legt. Für Tipico hingegen bedeutet dieser Deal eine Stärkung der eigenen Position in Österreich.

Die Übernahme betrifft in erster Linie nur den österreichischen Markt, weil Admiral in Deutschland keine eigenen Standorte betreibt. Trotzdem gewinnt Tipico in der Branche zunehmend an Bedeutung. (Bildquelle: engin akyurt auf Unsplash)
Tipico: Übernahme von Admiral und was das nun konkret bedeutet
Die Übernahme von Admiral betrifft nicht nur die Wettbüros, sondern das gesamte Firmennetzwerk. In der Erklärung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) wird deutlich, dass hinter der Firma Atlas Group GmbH („Admiral“) mehrere Tochtergesellschaften vereint agieren. Dazu gehören die Admiral Casinos & Entertainment AG (ACE), die Admiral Sportwetten GmbH (ASW), die Admiral Technologies GmbH (ATech) und die HTM Hotel und Tourismus Management GmbH (HTM). Mit der Übernahme durch Tipico gehen diese Gesellschaften in den Besitz des Wettanbieters über.
Somit ist klar, dass dieser Deal erheblichen Einfluss auf die Marktstruktur haben wird. Grund genug für den BWB eine Marktbefragung durchzuführen. Die Befragung ergab, dass es für Kunden im Online-Bereich nicht unüblich ist, den Anbieter zu wechseln. Sei es aus Gründen eines besseren Angebotes oder veränderter Bonusangebote. Im stationären Bereich sieht das aber alles etwas anders aus. Kunden wechseln den Wettanbieter oder die Spielhalle nur selten. Wer also nur noch Tipico Anlaufstellen in seiner Region findet, wird auch dort bleiben.
Und genau darin sah die Behörde auch die Gefahr. In manchen Regionen könnte Tipico nach der Admiral Übernahme einen sehr hohen Marktanteil erreichen. Das hat Auswirkungen auf den Wettbewerb.
Auflagen zum Schutz des Wettbewerbs
Die Tipico Admiral Übernahme erzeugte also Bedenken, die mit Auflagen zum Schutz des Wettbewerbs beantwortet wurden. Der BWB beschloss, Tipico weitreichende Verpflichtungen vorzuschreiben, bevor es zur endgültigen Übernahme kommt.
Wie sehen diese Bedingungen aus? Es muss ein Verkauf von 20 Tipico-Wettshops an aktive Konkurrenten erfolgen. Außerdem erfolgt eine Umbenennung von 14 Admiral-Franchise-Standorten. Damit die Auflagen überwacht werden können, muss der Einsatz eines unabhängigen Treuhänders erfolgen. Damit will die Behörde verhindern, dass durch die Übernahme eine marktbeherrschende Stellung im stationären Bereich erlangt wird.
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