Thomas Graf Teilhaber Novomatic

Thomas Graf, ältester Sohn des Gründers von Novomatic, wird neuer Teilhaber des Glücksspielkonzerns. 10 Prozent wechseln den Besitzer. (Bildquelle: novomatic.com / v.l.n.r. erhemaliger CEO Harald Neuman, Technologievorstand Thomas Graf)

Johann Graf, bislang alleiniger Eigentümer des österreichischen Spielautomatenherstellers Novomatic, formte in etwas mehr als 40 Jahren einen Weltkonzern in der Glücksspielbranche. Trotz der enormen Erfolge stand der Gründer immer wieder wegen Skandalen und Schenkungen in Millionenhöhe nicht nur im Fokus der Medien, sondern musste sich immer wieder mit heftiger Kritik herumschlagen. Mit nun 74 Jahren scheint all dies deutliche Spuren zu hinterlassen. Deshalb stellt sich auch aufgrund des Alters die Frage, wie es in Zukunft mit dem Unternehmen des Erfinders von Book of Ra und vielen weiteren Novoline Spielautomaten Klassikern weitergehen soll. Sein Sohn Thomas Graf, der seit Jahrzehnten wichtige Managementposten im Konzern innehat, gilt als Nachfolger und wurde nun dank einer großzügigen Schenkung erstmals zum Teilhaber von Novomatic.

Thomas Graf erhält als neuer Teilhaber 10 Prozent an Novomatic

In der mehr als 40 Jahren Firmengeschichten ist Novomatic zu einem Weltkonzern aufgestiegen und Johann Grafs Firmenimperium erstreckt sich über alle Kontinente und besteht aus einem gigantisches Netz an Tochtergesellschaften. All dies wird über die Novo Invest GmbH, die 90 Prozent an Novomatic hält sowie die Novo Swiss AG, die die restlichen 10 Prozent besitzt, zusammengehalten. Bislang hatte hier der Gründer des Novline Spielautomatenherstellers das alleinige Sagen. Nun jedoch steht eine Art Generationswechsel an, denn Johann Graf ist mit 74 Jahren längst nicht mehr der Jüngste und so bedarf es einer frühzeitigen Klärung über die Zukunft des Glücksspielkonzerns. Wie die Novo Invest GmbH mitteilte, tritt Johann Graf insgesamt 20 Prozent an der Muttergesellschaft des Spielautomatenherstellers ab. Die Hälfte hiervon geht dabei an Sohn Thomas Graf, der damit erstmalig zum Teilhaber von Novomatic wird. Thomas Graf bekleidete bislang verschiedene Posten im gehoben Management innerhalb des Firmengeflechts. Von 2003 bis 2009 war er beispielsweise Leiter der Forschungsabteilung der Austrian Gaming Industries GmbH. Später wurde er zum Mitglied es Verwaltungsrats der Novomatic AG ernannt und 2010 Vorstand für Technologie. Zugleich ist er als CEO von Greentube hauptverantwortlich für die Adaption von Novoline Klassikern wie Book of Ra für das Internet sowie den Aufbau eigener Novoline Casinos. Mit den vermachten 10 Prozent seines Vaters gehört im nun zum ersten Mal ein Teil des Konzerns.

Bei der Ordnung der Nachfolge scheint Johann Graf bei Novomatic einen anderen Weg zu verfolgen als beispielsweise der große deutsche Konkurrent Gauselmann in der Vergangenheit. Um mögliche Probleme bei mehreren gleichberechtigten Erben untereinander zu verhindern und damit das Überleben des Glücksspielkonzerns zu sichern, entschied sich Paul Gauselmann dafür, die Anteile am Unternehmen in eine Stiftung zu überführen. Johann Graf hingegen macht nun mit Thomas Graf vorerst nur einen von insgesamt drei Söhnen zum neuen Teilhaber von Novomatic.

Zwei langjährige Manager werden ebenfalls bedacht

Nicht nur Thomas Graf wird erstmals Teilhaber von Novomatic, sondern ebenso zwei langjährige Weggefährten des Gründers. Zum einen ist dies Ryszard Presch, der auch im Vorstand der Novomatic AG sitzt. Zugleich ist er ebenfalls CEO der Novo Invest GmbH und bekleidet bei der Novo Swiss AG den Posten des Vizepräsidenten des Verwaltungsrates. Er erhält anders als Thomas Graf jedoch nur 5 Prozent an der Novomatic AG und wird zum zweiten neuen Teilhaber. Ebenfalls 5 Prozent erhält zudem noch Birgit Wimmer. Sie sitzt ebenfalls im Verwaltungsrat der Novo Swiss AG und führt deren Verwaltungsrat als Präsidentin an. Beide lang gedienten Manager kommen somit gemeinsam auf den gleichen Anteil wie der Sohn des Gründers. Dadurch lässt sich über die langfristige Nachfolgestrategie nur spekulieren. Wahrscheinlich wird in Zukunft der Anteil von Thomas Graf weiter aufgestockt werden, allerdings wird es eine alleinige Führung sowie einen einzigen Besitzer nicht mehr geben. Vielmehr scheint es, als möchte Johann Graf zwar den Großteil des Spielautomatenherstellers, mindestens 51 Prozent, innerhalb der Familie belassen, dieser aber fähige Manager als Miteigentümer an die Seite stellen. Zu klären wird jedoch noch sein, ob die beiden weiteren Söhne wie Thomas Graf ebenfalls zu Teilhabern an Novomatic werden. Sollte dies nicht in der Absicht von Gründer Johann Graf liegen, könnten theoretisch nach seinem Tod große Streitigkeiten um sein Erbe entstehen.

Der jetzige Schritt von Johann Graf, seinen Sohn Thomas Graf zum Teilhaber an Novomatic zu machen, deutet darauf hin, dass in den nächsten Jahren der Generationswechsel ansteht. Mit seinem augenscheinlich zum favorisierten Nachfolger erklärten Sohn dürfte sich die Strategie des Spielautomatenherstellers wohl deutlich stärker auf den Bereich Online Casinos fokussieren. Anders als im klassischen, stationären Geschäft wächst das Online Glücksspiel deutlich stärker und hat noch lange keine Marktsättigung erreicht.

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