Strafen gegen Online CasinosWährend in Deutschland der Koalitionsstreit zwischen CDU und CSU weiterhin voll im Fokus steht, lässt die zeitgemäße Regulierung der Online Casinos im Land, trotz einiger Versprechen, noch immer auf sich warten. Dabei zeigt in diesen Tage gerade Großbritannien, wie wichtig eine einheitliche, staatliche Regulierung dieses Glücksspielsektor ist und wie überfällig dieser Schritt wäre. Denn wem tatsächlich der Schutz der Spieler am Herzen liegt, benötigt eine Behörde wie die britische UGKC, die selbst vor großen Namen in der Online Casino Branche beim Durchsetzen der Regeln nicht zurückschreckt. Die verhängten Strafen gegen zahlreiche namhafte Betreiber in den letzten 12 Monaten bestätigen dies.

Die verhängten Strafen gegen Online Casinos erreichen einen neuen Rekord

Mit einer nicht gerade zu verachtenden Gesamtsumme von mehr als 18 Millionen Pfund, umgerechnet etwas über 20 Millionen Euro, hat die britische Glücksspielregulierungsbehörde UKGC die Online Casino im letzten Jahr bestraft. Wie die Behörde in einer Pressesendung weiterhin mitteilte, setzt sich diese Summe aus einer ganzen Reihe an Strafmaßnahmen aus den letzten 12 Monaten zusammen. Darunter befinden sich Verstöße gegen Geldwäscherichtlinien und Spielerschutz sowie Verfehlungen im Marketing.

Schon zu Beginn des Berichtsjahrs im August 2017 bewies die UKGC, dass die britische Regulierungsbehörde kein zahnloser Tiger ist, als sie den Betreiber des bekannten 888casino mit einer Rekordstrafe bedachte. Insgesamt 7,8 Millionen Pfund wurden fällig, weil das Unternehmen es versäumt hatte, einem gesperrtem Spieler den Zugang zu der eigenen Bingo-Plattform zu verwehren. Des weiteren hielt das 888casino einen weiteren Kunden nicht davon ab, in nur 13 Monaten fast 1,3 Millionen Euro zu verzocken. Hier sah die UKGC ein deutliches Versagen des Spielerschutzes.

Einen weiteren dicken Posten zu den insgesamt etwas mehr als 20 Millionen Euro an Strafgeldern steuerte erst im Februar diesen Jahres das bekannte William Hill Casino bei. Hier verlangte die UKGC 6,2 Millionen Pfund vom Betreiber, wegen zahlreicher Verstöße durch zu laschem Umgang im Spielerschutz. Und wie schon bereits ein technisches Problem die Selbstsperre auch für die Bingo-Plattform im 888casino torpedierte, steckte bei William Hill das Problem ebenfalls in der Technik. Denn die Algorithmen zum Erkennen von problematischem Spielverhalten haben einwandfrei beim Anbieter funktioniert, nur leider sind die Warnmeldungen nie bei den passenden Mitarbeitern angekommen. Deshalb schafften es zwei Kunden jeweils im Zeitraum von rund einem Jahr rund 650.000 Pfund zu verspielen.

Mit ihrem Jahresbericht beweist die UKGC, wie wichtig ein nationale Regulierungsbehörde mit weitreichenden Befugnissen im Bereich des Glücksspiels und vor allem bei den Online Casinos ist. Die strikte Durchsetzung von Verfehlungen, die auch vor großen Namen nicht haltmachen, sorgen in der Branche für eine starke Selbstregulierung und damit zu einem deutlich verbesserte Spielerschutz. Nicht umsonst verweisen zahlreiche Politiker als Befürworter einer Liberalisierung der Online Casinos Großbritannien als Inspiration und Vorbild.

Jetzt hat die UKGC auch das 32Red Casino erwischt

Kurz vor dem jetzt erschienenen Bericht zur Durchsetzung des britischen Glücksspielgesetzes durch die UKGC, erwischte es nach dem 888casino und William Hill nun ein weiteres namhaftes Online Casinos. Und wie schon bei den anderen beiden war auch der mangelnde Schutz vor Spielsucht der Hauptgrund für die nun verhängte Strafe gegen das 32Red Casino. Insgesamt 2 Millionen fordert die Regulierungsbehörde vom Betreiber und weist zudem wie immer andere Anbieter daraufhin, aus diesem Fall ebenfalls die richtigen Lehren zu ziehen. „Mit der UKGC ist nicht zu Spaßen“, soll diese wohl lauten, „und wer sich nicht an die Spielregeln hält, wird kräftig zur Kasse gebeten“.

Dem 32Red Casino wird nach einer etwas mehr als ein Jahr andauernden Untersuchung vorgeworfen, einen eigenen Kunden nicht ausreichend vor der Spielsucht geschützt zu haben. Vielmehr soll das Online Casino dem Spieler, nachdem dieser bereits in rund zweieinhalb Jahren mehr als 750.000 Pfund verzockte, auch noch mehrfach einen Bonus ohne Einzahlung angeboten haben. Alles anscheinend nur, um ihn bei der Stange zu halten, so urteilte zumindest die UKGC und nannte diese Praxis „das Gegenteil von dem, was der Betreiber eigentlich in einem solchen Fall unternehmen sollte„. Zusätzlich wurde dem 32Red Casino vorgeworfen, trotz 22 Vorfällen, die auf eine Spielsucht bei Kunden hätten hindeuten können, nichts unternommen zu haben. Richard Watson, der Exekutivdirektor der Kommission, äußerte sich hierzu ziemlich deutlich: “Anstatt das Wohlergehen eines Kunden zu überprüfen, der ein problematisches Spielverhalten zeigt, ermutigte 32Red den Kunden, mehr zu spielen – das ist das genaue Gegenteil dessen, was er tun soll.“

Wie immer, wenn die UKGC medienwirksam eine hohe Geldstrafe gegen ein Online Casinos ausspricht, wird an die anderen Betreiber appelliert, die richtigen Lehren aus diesen Beispielen zu ziehen. Und so machte dies Richard Watson dieses mal mit den Worten deutlich: “Betreiber müssen Maßnahmen ergreifen, wenn sie Anzeichen von problematischem Glücksspiel erkennen und alle Kunden, mit denen sie in hohem Maße Kontakt haben, sorgfältig überprüfen. Der Schutz der Verbraucher vor glücksspielbezogenen Schäden ist für uns eine Priorität, und wenn wir sehen, dass Betreiber ihre Verantwortung für die Sicherheit ihrer Kunden nicht erfüllen, werden wir harte Maßnahmen ergreifen.”

Quelle: http://www.gamblingcommission.gov.uk/

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