mybetIn Deutschland wächst das Glücksspiel! Die gesamte Branche, hier vor allem die Bereich Online Casinos und Sportwetten, eilt in immer höher Sphären bei Umsatz und Gewinn. Nur bei einem Unternehmen stehen die Zeichen eher auf Sturm, den auf strahlenden Sonnenschein. Anders als bei viele Betreibern von Online Casinos und Sportwetten, zeigen alle wichtige Kennzahlen ein dickes Minus in der Entwicklung. Ein schlechtes Quartal oder ein negatives Jahr kann sicherlich dem besten Unternehmen einmal passieren, doch bei Mybet entwickelt sich dies mehr und mehr zu einem besorgniserregenden Trend. Lange ist es her, dass der Betreiber mit Sitz in Kiel positive Nachrichten veröffentlichen konnte. Immer wieder war dabei zu hören, das nun die lang ersehnte Trendwende kommen wird. Das Hauptproblem dabei ist jedoch, dass dieses ewige Mantra der Kehrtwende sich zunehmend eher wie eine Durchhalteparole anhört. Schließlich warten die Anteilseigner seit einer gefühlten Ewigkeit auf eine Verbesserung. Doch anstatt endlich die Talsohle zu erreichen, zeigt Mybet mit jeder Veröffentlichung von Quartalszahlen, dass es ohne weiteres doch immer noch ein wenig tiefer und schlechter geht. Jetzt war es wieder einmal so weit und die Bilanzzahlen für das 1. Quartal diesen Jahre standen an. Eines sei jedoch bereits vorab gesagt, die vielbeschworene Trendwende blieb auch dieses mal aus.

Im letzten Geschäftsjahr verfehlte Mybet die eigenen Prognosen im Umsatz gleich einmal um gigantische 25 Prozent. 62 Millionen Euro Umsatz sollten es werden, am Ende jedoch sprangen gerade einmal 46 Millionen euro heraus. In diesem Jahr soll dieser Wert im Umsatz gehalten werden. Doch aufgrund der Schwachen Zahlen im 1. Quartal ist hier wohl eher wieder der Wunsch der Vater dieses Gedanken.

Umsätze brechen weiter ein

Bevor wir uns einer eingehenden Analyse der Probleme von Mybet zuwenden, sollten die neusten Bilanzzahlen des Unternehmens nicht unerwähnt bleiben. In den ersten drei Monaten des Vorjahres erwirtschaftet der Online Casino Betreiber noch einen Gesamtumsatz von 12,5 Millionen Euro. Schon dieser Wert war nicht gerade berauschend. Doch im 1. Quartal 2017 ging es weiter bergab. Denn jetzt stehen gerade noch 8,9 Millionen Euro in den Büchern, was einem Rückgang von gigantischen 28,9 Prozent entspricht. Besonders negativ zeigte sich hier das gesamte Geschäft im Internet, denn sowohl beim Online Casino, als auch bei den Online Sportwetten sanken die Umsätze eklatant. Der Bereich der Online Sportwetten ließ mit einem Rückgang 27,4 Prozent kräftig Federn. Noch schlimmer sah es sogar bei Online Casino aus. Hier brachen die Umsätze mit 48,2 Prozent fast um die Hälfte ein. Das einzige Feld, dass wenigstens ein wenig Wachstum bescherte, war das klassische Geschäft der Sportwetten in den Wettbüros. Hier gab es immerhin eine Steigerung von 8,4 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2016. All diese negativen Ergebnisse schlugen natürlich ebenfalls auf das EBITDA und EBIT durch. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel von -0,8 Millionen Euro im Vorjahr auf jetzt -2,2 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) fiel auf -2,6 Millionen Euro gegenüber noch -1 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

Wären die Zahlen vom Umsatz und Gewinn nicht schon erschreckend genug, sieht es bei anderen wichtigen Faktoren bei Mybet ebenfalls nicht besser aus. Das Eigenkapital schrumpfte gegenüber dem Vorjahreszeitraum im 1. Quartal 2017 um ganze 37,2 Prozent von vormals rund 7,6 Millionen Euro auf jetzt nur noch 4,8 Millionen Euro. Damit sank auch die Eigenkapitalquote von 39,4 Prozent auf nur noch 25,5 Prozent. Zeitgleich stiegen jedoch die Nettoverbindlichkeiten exorbitant an. Von ehemals 1,9 Millionen Euro auf jetzt 4,4 Millionen Euro. Dies entspricht einer Steigerung von gehörigen 125,2 Prozent.

Vom Klassenprimus zum Pflegefall?

Lange Zeit tummelte sich Mybet in der vordersten Riege der Buchmacher und Betreiber von Online Casinos in Deutschland. Doch wie schon ein altes Sprichwort sagt: „Wer rastet der rostet!“ Nichts bringt das selbstverschuldete Dilemma von Mybet besser und prägnanter auf den Punkt. Gestartet als einer der wenigen Betreiber mit einer Online Casino Lizenzen aus Schleswig-Holstein, hatte Mybet von Beginn an eine gute Startposition im Markt. Dadurch konnte sich das Unternehmen dementsprechend lange Zeit sehr gut gegen die Konkurrenz behaupten. Doch anstatt wie andere Anbieter ständig in Verbesserungen und vor allem die Benutzerfreundlichkeit zu investieren, wurde wohl zu lange der technologischen Entwicklung hinterhergeschaut. Heute sind mobiles Casino, eine benutzerfreundliche Software-Plattform für Zocker und Entwickler und personalisierte Angebote der Standard bei Sportwetten und Online Casinos. Doch viele Jahre schien dies bei Mybet niemanden so richtig zu interessieren. Erst wurden neueste Trends und die Änderungen beim Nutzerverhalten der Spieler völlig verschlafen, dann sollte eine Software-Plattform im letzten Jahr vor der Europameisterschaft dagegen Abhilfe schaffen. Hier jedoch zeigte sich das nächste gravierende Problem. Denn erste jetzt am 21. März diesen Jahres konnte die neue Internetseite des Online Casinos und für Sportwetten endlich ans Netz gehen. Fast ein Jahr später als geplant. Die eigenen Kunden straften dies über die letzten Jahre gnadenlos ab, denn die Konkurrenz bietet einfach mehr für eigene Geld. Gerade in der altbackenen Präsentation und den damit einhergehenden unflexiblen Möglichkeiten der alten Software, liegen die gravierendsten Schwächen, die für die horrenden Rückgänge im Online-Geschäft verantwortlich sind.

Die neue Software-Plattform von Mybet bietet deutlich bessere Benutzererfahrung für die Zocker. Endlich können die favorisierten Online Casinos Spiele aus Spielautomaten und klassischen Games personalisiert werden. Die Anzahl der angebotenen Sportwetten wurde vervierfacht und die Menge der Online Casino Spiele verdoppelt. Doch der wohl wichtigste Punkt ist, das von nun auch Zocker über Smartphones und Tablet im mobilen Casino willkommen geheißen werden können.

Mybet sieht viele Probleme, aber ist dem Unternehmen der Ernst der Lage bewusst?

Neben der Präsentation der desaströsen Quartalszahlen, gab Mybet zugleich ein ganze Reihe von Gründen für die schlechten Zahlen an. Zum einen der später Start der neuen Software-Plattform und zum anderen das Geschäft in Griechenland. Gerade im südeuropäischen Land läuft es alles andere als gut. Hier befindet sich Mybet wohl immer noch in einem gravierend Streit mit den Regulierungsbehörden. Hier musste das Unternehmen sein Online Casino im vergangenen Jahr vorläufig abschalten. Da jedoch die behördlichen Beanstandungen scheinbar bis heute nicht ausgeräumt wurden, schauen die Zocker bei Mybet in Griechenland immer noch in die Röhre. Zusätzlich verwies Mybet auf die ungünstigen Sportergebnisse im 1. Quartal dieses Jahres. Diese fielen zwar freundlich für die Zocker aus, aber halt negativ für das Unternehmen. Allerdings muss hier gesagt werden, dass mit diesem Problem auch die Konkurrenten konfrontiert waren, aber trotz dessen ein solides Wachstum verzeichnen konnten. Der erste Schritt ein Problem zu lösen ist, es überhaupt wahrzunehmen. Dies ist immerhin bei Mybet schon geschehen. Ob jedoch die neue Plattform tatsächlich das Ruder noch einmal herumreißen kann, ist mehr als fraglich. Denn diese Plattform ist auf dem Markt nicht wirklich etwas neues. Sie stellt eher den von Zockern gewünschten Standard dar. Womöglich kommt sie einfach zu spät, um tatsächlich viele der verlorengegangenen Kunden zurückzuholen. Sollte trotz der neuen Technik, die erhoffte Kehrtwende ausbleiben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Mybet in 5 Jahren noch gibt, nicht gerade groß.

Zu den desaströsen Zahlen beim Umsatz und beim Gewinn gesellen sich zusätzlich noch andere negative Faktoren hinzu, die Mybet in eine regelrechte Abwärtsspirale treiben. Ständige Verluste knappern am Eigenkapital. Sinkendes Eigenkapital wiederum erhöht die Verbindlichkeiten. Sinkende Umsätze, dazu Verluste, plus geringeres Eigenkapital und vermehrte Kreditaufnahmen sind geradezu perfekte Garanten für eine abzusehende Unternehmenspleite.

 

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