Merkur SpielarenaGegen den neuen Sponsorenvertrag zwischen der Stadt Düsseldorf und dem Spielautomatenhersteller Gauselmann rührt sich Widerstand. Dabei soll es sich vor allem um den zukünftigen Namen Merkur Spielarena für das Stadion drehen, indem der Bundesligist Fortuna Düsseldorf seine Heimspiele austrägt. Es scheint als ob der Fußballverein wenig Interesse daran hat mit einem Glücksspielunternehmen so stark in der Außenwahrnehmung in Verbindung gebracht zu werden. Und so stellt sich die Frage, ob kurz vor dem Bundesligastart der Name Merkur Spielarena womöglich auf der Kippe steht?

Kritik kommt von Fortuna Düsseldorf sowie von den Grünen und der FDP

Noch vor wenigen Wochen zeigten sich alle Seiten über den neuen Sponsorenvertrag für die Namensrecht des Stadions zufrieden. Sowohl die Stadt, als auch der Hersteller der Merkur Spielautomaten freuten sich über den Abschluss. Nun jedoch mehren sich die Stimmen, die am liebsten diesen Vertrag mit Gauselmann rückgängig machen oder wenigstens den angedachten Namen abändern würden. Eine dieser Gegner soll der Fußballverein Fortuna Düsseldorf selbst sein, wie die „WAZ“ schreibt. Wie die Zeitung weiter ausführt, soll der Club über den neuen Stadionnamen Merkur Spielarena nicht besonders glücklich sein. Ebenfalls soll eine Abänderung in Merkur Arena zur Disposition stehen. Zu den weiteren Kritikpunkten, die jedoch von anderen Stellen vorgebracht wurden, ist der Umstand, dass diese Werbung mit dem Stadionnamen die Spielsucht fördern würde. Besonders bemerkenswert ist, dass zu den Kritikern anscheinend auch die FDP im Stadtrat gehört, die angeblich nach dem Sommerschluss sogar eine Rückabwicklung des Sponsorenvertrags mit Gauselmann anstreben will. Und dies, obwohl gerade dieser Partei immer wieder ein große Nähe zum Unternehmen nachgesagt wird. Ein weiterer Kritiker ist der Grünen-Sprecher Norbert Czerwinksi, der den Hersteller der Merkur Spielautomaten und Betreiber der eigenen Merkur Casinos, laut WAZ, sogar „für einen dubiosen Partner“ hält. Er will mit seiner Partei mit einer kleinen anfrage Licht ins Dunkel darüber bringen, wie der Vertrag zwischen der Stadt und Gauselmann zustande kam.

Warum Fortuna Düsseldorf ein so großes Problem mit dem neuen Stadionnamen und dem Glücksspielunternehmen Gauselmann hat, darüber spekuliert auch Monika Lehmhaus, die für die SPD im Stadtrat sitzt. Laut der „WAZ“ glaubt sie, dass der Fußballverein wohl selbst gern einen Sponsorenvertrag mit dem Konzern getätigt hätte. Zudem hat der Fußballclub bereits mit dem Holland Casino ein Unternehmen aus der Branche als Teampartner. An echten Berührungsängsten scheint es bei der ganzen Sache also eher weniger zu liegen.

„Dass diese Werbung Spielsucht fördert, ist Quatsch.“

Neben den Kritikern an dem Engagement und dem neuen Stadionnamen Merkur Spielarena, was sich Gauselmann immerhin rund 3,75 Millionen Euro pro Saison kosten lässt, gibt es jedoch auch Befürworter in der Politik. Einer davon ist SPD-Fraktionschef Markus Raub, der nach eigenem Bekunden Fortuna Düsseldorf nicht verstehen kann. Denn der Fußballclub wollte in der Vergangenheit gern mit dem eigenen Logo außenwirksam am Stadion präsent sein, was jedoch rechtlich nicht möglich war. Mit dem neuen Sponsorenvertrag mit Gauselmann wäre dies nun möglich, doch scheint der Fußballverein nur ungern sein eigenes Logo neben der Merkur-Sonne sehen zu wollen. Weiterhin zog Raub einen Vergleich in Bezug auf das vorgebrachte Thema Spielsucht und sagte gegenüber der „WAZ“: „Dass diese Werbung Spielsucht fördert, ist Quatsch. Wer die König-Pilsener-Arena sieht oder deren Werbung, wird ja auch nicht zum Alkoholiker.“

Ein weiterer Befürworter des Sponsorenvertrags, der es der Stadt endlich ermöglichen wird den Betrieb des Stadions in die Schwarzen Zahlen zu bringen, ist die FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus. Sie positionierte sich öffentlich gegen die Pläne der eigenen Partei zu versuchen, den Vertrag mit Gauselmann rückabzuwickeln. Sie verwies auf den hohen Stellenwert von Vertragstreue, welcher eigentlich ein hohes Gut in der FDP darstellen sollte. Vonseiten der CDU sprang Ratsherr Giuseppe Saitta dem Hersteller der Merkur Spielautomaten zur Seite. Auch er hält den Vertrag zwischen Gauselmann und der Stadt Düsseldorf für richtig und sieht ebenfalls keinerlei Probleme mit dem neuen Namen Merkur Spielarena. Ebenso gab er gegenüber der „WAZ“ bekannt, dass Fortuna Düsseldorf genug Zeit gehabt hätte sich deutlich eher in ganze Diskussion einzubringen. Zudem monierte er noch, dass es Sponsoren gar nicht gern sehen, wenn solche Dinge über die Öffentlichkeit ausgetragen werden.

Am kommenden Donnerstag will sich der Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf mit dem Fußballverein treffen. Dabei wird, neben der Vermarktung des Clubs, wohl auch noch einmal der Name Merkur Spielarena als Thema anstehen. Ob jedoch tatsächlich noch etwas daran geändert wird, ist fraglich, immerhin startet für Fortuna Düsseldorf bereits die Saison am 25. August zu Hause gegen den FC Augsburg. Vielleicht wird die Merkur-Sonne dann über dem Stadion, trotz der ganzen Diskussion, mit ein wenig Glück für 3 Punkte sorgen.

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