Sponsorverbot im spanischen Fußball

Kurz vor dem Sponsorverbot im spanischen Fußball haben die Online Casinos und Buchmacher noch schnell Verträge mit den Klubs abgeschlossen. (Bildquelle: pixabay by domonify)

König Fußball ist mit Abstand die wichtigste Sportart für die Buchmacher und Online Casino Betreiber, denn nirgendwo anders werden so viele Sportwetten getätigt wie hier. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Glücksspielkonzerne als Werbepartner der Fußballvereine in den größten Ligen der Welt mittlerweile Normalität sind. Fast jeder Klub besitzt einen speziellen Wettpartner und selbst die Verbände wie der DFB oder Organisationen wie die DFL nehmen die Millionen an Euro nur allzu gern aus der Branche entgegen. Nun jedoch hat die Regierung auf der iberischen Halbinsel ein Sponsorverbot für Buchmacher und Online Casinos im spanischen Fußball erlassen und sich damit den Unmut der Unternehmen zugezogen. Bevor das neue Gesetz jedoch in Kraft tritt, wurden noch schnell bestehende Verträge mit den Fußballvereinen verlängert oder komplett neue abgeschlossen. Dies wiederum brachte den spanischen Verbrauchschutzminister auf die Palme.

Schnell noch eine paar Verträge bevor das Sponsorverbot im spanischen Fußball in Kraft tritt

Bekanntlich stehen sich auf der einen Seite privatwirtschaftliche Großkonzerne sowie auf der anderen Seite Sozialisten und Kommunisten unversöhnlich gegenüber. Diese alte Weisheit tritt dieser Tage wieder einmal in Spanien offen zutage, denn die Regierung möchte gern die Buchmacher und Online Casinos mehr und mehr aus der Öffentlichkeit verdrängen. Vor allem der kommunistische Verbraucherschutzminister Alberto Garzon von der Partei Izquierda Unida kommt immer wieder mit neuen Forderungen daher, um die Bürger des Landes vor dem bösen Glücksspiel zu schützen. Bereits im Juni hatte dieser angekündigt, dass in Zukunft ein Sponsorverbot im spanischen Fußball für Online Casinos und Buchmacher gelten wird. Mittlerweile ist klar, dass dieses im Oktober Inkrafttreten wird. Als Nächstes will er sich zudem dem terrestrischen Glücksspielsektor im Land mit Spielhallen und Casinos widmen. Schon jetzt dürfte klar sein, dass für die Betreiber wohl nichts Positives dabei rumkommen dürfte.

Die in den letzten Wochen neu verhandelten Verträge vor dem Sponsorenverbot im spanischen Fußball:

  • Neuer Vertrag zwischen La Liga und M88 für die Region Asien
  • Neuer Vertrag zwischen Betsson und UD Ibiza
  • Neuer Vertrag zwischen Versus und Atletico Madrid
  • Neuer Vertrag zwischen Betway und Espanyol Barcelona
  • Vertragsverlängerung zwischen William Hill und Malag CF
  • Vertragsverlängerung zwischen Marathonbet und Sevilla FC

Kurz nach der Bekanntgabe der ersten Pläne für ein Sponsorverbot im spanischen Fußball für Online Casinos und Buchmacher setzte sowohl bei den Firmen wie auch bei den Fußballvereinen sofort eine rege Geschäftstätigkeit ein. Viele Klubs verlängerten ihre Partnerschaften mit Glücksspielunternehmen gleich um mehrere Jahre. Andere Vereine wiederum schlossen neue Verträge mit Buchmachern ab, um möglichst noch lange von den Millionen aus der Glücksspielbranche profitieren zu können. Der kommunistische Verbraucherschutzminister fand dieses Geschäftstätigkeit jedoch überhaupt nicht witzig und warf den Online Casino und Buchmacher Rücksichtslosigkeit vor. Obwohl die genau wüssten, dass schon bald das Sponsorverbot im spanischen Fußball Inkrafttreten wird, spekulieren diese auf noch viele Jahre hoher Einnahmen, so sein Argument. Dazu will es Alberto Garzon jedoch nicht kommen lassen und drohte bereits an, dass die Glücksspielkonzerne nicht davon ausgehen sollen, dass die Übergangsfrist zwei oder drei Jahre betragen wird. Vielmehr will er den Online Casinos, Buchmachern und Vereinen nur einige wenige Monate zugestehen.

Interessant wird sein, was die spanischen Gerichte zu und Thema entscheiden werden, falls Alberto Garzon seinen Drohungen über nur wenige Monate Übergangsfrist wahr machen sollte. Verträge zwischen Geschäftspartnern können nicht einfach per Gesetz annulliert werden, wenn diese zuvor geltendem Recht entsprachen und wenn dies dann allerdings geschieht, muss Schadensersatz gezahlt werden. So zumindest läuft es in einem Rechtsstaat. Dies könnte für Spanien enorme Kosten verursachen, die weit in den dreistelligen Millionenbereich gehen können.

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