Michi Dorfmeister 2008Mittlerweile sitzt der Ex vom ehemaligen, österreichischen Ski-Star Michi Dorfmeister in Untersuchungshaft und wartet auf seinen Prozess. Wegen seiner Spielsucht soll er über viele Jahre die Gutgläubigkeit und Reputation seiner ehemaligen Partnerin und Mutter der gemeinsamen Tochter ausgenutzt haben. So soll Andreas P. über sie zahlreiche Freunde und bekannte Prominente in Österreich um Millionen Euro betrogen haben, nur um damit die eigene Spielsucht in den Casinos finanzieren zu können. Der mit Spannung erwartete Prozessbeginn am 15. November könnte dabei nicht nur Licht auf die Machenschaften von Michi Dorfmeisters Ex werfen, sondern ebenfalls auf den angeblich so guten Spielerschutz bei den Casinos Austria.

 

Vor Prozessbeginn kommen weitere Details zu Andreas P. ans Licht

Wie das Boulevardmagazin oe24 vor kurzem veröffentlichte, soll Andreas P. für die Finanzierung seiner Glücksspielsucht so ziemlich jedes Mittel recht gewesen sein. Nicht nur, dass er Freunde und Geschäftspartner von Michi Dorfmeister mit einem Schneeballsystem zu Investitionen in Millionenhöhe verleitete, er pumpte sogar hierfür Menschen am Sterbebett an. So zumindest legte es eine anonyme Bekannte von Andreas P. Gegen über dem Magazin dar. So soll der Ex von Michi Dorfmeister wieder einmal Geld für den großen Zock im Casino benötigt und dafür am Sterbebett ihres Mannes im Krankenhaus diesen um 16.000 Euro angebettelt haben. Aufgrund der langen Freundschaft erhielt Andreas P. das Geld, zahlte es jedoch, trotz Vereinbarung, bis heute nicht zurück. Vielmehr versucht er zwei Tage vor seiner Verhaftung, bei der nun mittlerweile verwitweten Frau, weitere 1.900 Euro zu erschleichen.

Mittlerweile ist ebenfalls ein prominenter Name bekanntgeworden, der dem mutmaßlichen Betrüger Andreas P. aufgesessen ist. Dabei handelt es sich um den ehemaligen österreichischen Fußballnationalspieler Paul Scharner. Diesem soll der Ex von Michi Dorfmeister wegen seiner Betrügereien aus Spielsucht insgesamt etwas mehr als 1 Million Euro schulden.

Nach bekannt werden der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft St. Pölten wegen Betrugs gegen Andreas P. im Juni, verzichtete zu Beginn der ganzen Causa die zuständigen Behörden auf eine Untersuchungshaft. Allerdings konnte der Ex von Michi Dorfmeister, selbst nach der damit einhergehenden Privatinsolvenz aufgrund seiner Spielsucht, nicht von den Casinos lassen. Allerdings glaubt Andreas P. mit Besuchen von Casinos in Tschechien und Slowenien außerhalb des Fokus der österreichischen Behörden zu sein. Doch dummerweise wurde er in beiden Ländern von unterschiedlichen Zeugen beim Zocken in den Spielbanken gesehen. Dies führte letztendlich zur Festnahme, denn ein insolventer Schuldner sollte schließlich versuchen, dass durch Betrug erhaltene und später verzockte Geld wieder zurückzuzahlen. Andreas P. hingegen zog es vor, das Kapital an den Spielautomaten und beim Roulette lieber an das Casino zu „spenden“. Mit dem kommenden Prozessbeginn, bis zu dem Andreas P. definitiv in Untersuchungshaft bleiben wird, dürfte ebenfalls ans Licht kommen, wieso ein Spielsüchtiger Millionen Euro in den Casinos der CASAG  verlieren kann.

Sollte Andreas P. Vor Gericht des Betrugs schuldig gesprochen werden, droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Denn zum einen handelt es sich um großangelegten Betrug in Millionenhöhe und zum anderen ist der Ex von Michi Dorfmeister bereits wegen eines Raubüberfalls vorbestraft.

Andreas P. gibt den Casinos eine Mitschuld und will darüber ein Buch schreiben

Schon jetzt hat sich Andreas P. Anscheinend überlegt, was er mit all der Freizeit im Gefängnis anfangen soll, denn wie ebenfalls das Boulevardmagazin oe24 berichtet, möchte er ein Buch über die Casinos schreiben. Hierin will er aufzeigen, wie sehr die Spielbanken seine eigenen Spielsucht weiter befeuert haben, anstatt wie vom Gesetz her, dagegen vorzugehen. Darin dürften sich einige Kapital ebenfalls um die Casinos Austria drehen, die als einziger Konzessionsnehmer alle 12 verfügbaren Spielbanken in Österreich betreiben. Denn hier hat der Ex von Michi Dorfmeister wohl den Großteil der insgesamt fast 10 Millionen Euro über die Jahre verspielt. Aus diesem Grund forderte bereits zu Beginn der Untersuchungen die Staatsanwaltschaft in St. Pölten Einsicht in die Geschäftsbücher der CASAG, um nachzuvollziehen, wo all die Millionen geblieben sind.

Die Geschichte von Andreas P. ist die eines Glückspilzes, dem das gewonnen Geld am Ende in den Ruin trieb. Denn bevor seine Betrügereien anfingen, hatte er gleich zweimal einen dicken Gewinn beim Lotto in Form von 3,1 und 1,9 Millionen Euro gewonnen gehabt. Dieses Geld verzockte er jedoch wegen seiner Spielsucht. Um diese weiterhin zu finanzieren, erleichterte er später noch zusätzlich die Freunde von Michi Dorfmeister um weitere rund 4,5 Millionen Euro.

Wie die Casinos der CASAG in Österreich und andere Spielbanken in der Welt mit ihren „guten“ Kunden umgehen, lieferte eine Anekdote von Andreas P. Als er wieder einmal Pleite war, bot ihm ein Casino einen Sofortkredit in Höhe von 30.000 Euro an, um weiter an den Spielautomaten oder beim Roulette zocken zu können. Diesen musst er mit 900 Euro zusätzlicher Bearbeitungsgebühr innerhalb von 10 Tagen zurückzahlen, was eher an das Gebaren von Kredithaien erinnert, denn an seriöse Casinos. Und so sieht Andreas P. seine Spielsucht, die ihn am Ende zum Betrug trieb, aktiv von den Spielbanken unterstützt und gibt ihnen eine gewisse Mitschuld an der ganzen Misere. Dies ist sichrlich nicht von der Hand zu weisen, denn schließlich sollte der Kampf gegen die Spielsucht oberste Priorität in den Casino genießen. Immerhin bekommen wir Spieler dieses Mantra vonseiten der Politik fast täglich zu hören. Staatliche oder teilstaatliche Spielbanken würden angeblich einen weitaus höheren Spielerschutz bieten als Internetcasinos, doch wie der Fall Andreas P. zeigt, ist dieses Argument anscheinend nicht haltbar. Denn obwohl der Ex von Michi Dorfmeister fast 10 Millionen Euro verzockt hat und einigen Casinos bekannt war, dass er Pleite ist, wurde er nie in seinem Leben je von einer Spielbank gesperrt. Sollte er tatsächlich in der Zeit im Gefängnis das angekündigte Buch schreiben, dürfte dies wohl einigen Verantwortlichen in der Führungsetage der CASAG die ein oder andere schlaflose Nacht bescheren.

Andreas P. gab ebenfalls bekannt, das er am liebsten die Casinos wegen nicht Einhaltung des Spielerschutzes verklagen würde. Doch könnte dies nur sein Vermögensverwalter machen, da er selbst in Privatinsolvenz ist. Es bleibt abzuwarten, welche Details am 15. November über die Casinos und Andreas P. selbst noch ans Licht kommen werden.

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