SpielsuchtWie in jedem Quartal, gab es nun wieder einmal das neue Glücksspielbarometer, welches im Auftrag von der Novomatic-Tochter Löwen Entertainment von der Firma Smartcon GmbH erstellt wurde. In der bereits dritten Ausgabe in diesem Jahr dreht sich dabei alles um das Thema Spielsucht und welche Maßnahmen dabei von der Bevölkerung favorisiert werden. Hier zeigte sich vor allem, dass eine zentrale Sperrdatei, die es leider immer noch nicht gibt, als bestes Mittel vom Großteil der Bevölkerung angesehen wird. Dabei sind die Erhebungen des Glücksspielbarometers von Löwen Entertainment nicht nur für die Zockerbuden interessant, sondern geben ebenfalls Einblicke wie eine zukünftige, vernünftige Regelung bei den Online Casinos aussehen könnte.

Selbstsperren werden klar bevorzugt

Beim neuen Glücksspielbarometer befragte die Smartcon GmbH im Auftrag von Löwen Entertainment online 1.000 Personen verschiedenen Alters und Geschlechts zu verschiedenen Themen des Spielerschutzes. Dabei kam heraus, dass rund 81 Prozent der Deutschen eine generelle Sperrdatei befürworten. Diese dient vor allem dazu, unkontrolliertes Zocken, ein Merkmal der Spielsucht, zu unterbinden. Dabei kamen 75 Prozent der Befragten zu dem Schluss, dass eine deutschlandweite Sperrdatei das beste Mittel wäre. Wiederum waren 82 Prozent der Meinung, dass eine solche Datenbank ebenfalls nicht nur den Zock an den Spielautomaten umfassen, sondern dann generell für alle Formen des Glücksspiels gelten sollte.

Seit Jahren wird nun schon in Deutschland über eine zentrale Sperrdatei für Zocker mit Spielsucht diskutiert. Doch leider ist Glücksspiel in Deutschland Ländersache und so gleicht der Schutz für uns Spieler eher einem Flickenteppich. Einig Bundesländer haben eine Sperrdatei, andere wiederum nicht.

Aus den gesammelten Befragungen des Glücksspielbarometers geht weiterhin hervor, dass rund 82 Prozent in der Bevölkerung eine freiwillige Selbstsperre bevorzugen. Damit liegt der Wert nahe an den 84 Prozent von befragten Spielern, die sich ebenfalls lieber selbstbestimmt sperren lassen wollen. Gerade dieser Punkt zeigt, wie wichtig den Deutschen die Selbstbestimmung ist und sie frei entscheiden wollen, ob sie auf etwas verzichten oder nicht. Hier sollten vor allem die Bundesländer nachbessern, die die Form einer Sperrung durch Dritte anbieten. Denn nicht selten kommt es vor, dass ein Partner des Spielers, dem das Hobby des Liebsten ein Dorn im Auge ist, diesen ausschließen lässt, obwohl kein problematischen Spielverhalten vorliegt. Ebenfalls ist es über die Sperrung durch Dritte möglich, dass sich Betreiber von Glücksspieltempeln einfach nur den Glückspilz, der schon zu viel gewonnen hat, vom Hals schaffen wollen.

In einem neuen Glücksspielgesetz, welches dann hoffentlich ebenfalls den Bereich der Glücksspiele im Internet umfassen würde, wäre auch für die Online Casinos in Deutschland wichtig. Denn gerade im World Wide Web ist das nächste Internetcasino nur wenige Klicks entfernt. Über eine zentrale, bundesweite Sperrdatei wäre es dann möglich, dass sich einige Spieler unter uns, endlich selbst für alle Online Casino in Deutschland sperren lassen könnten und nicht nur bei einem Anbieter. Mit einem echten Glücksspielgesetz wäre zudem eine Institution möglich, die dies überwacht und bei Verstößen gegen die entsprechenden Internetcasinos vorgeht.

Ebenfalls befürworten 88 Prozent Zugangskontrollen

Neben dem ganzen Themenkomplex Sperrdatei, als Kampf gegen die Spielsucht, hatte das Glücksspielbarometer von Löwen Entertainment noch weitere interessante Daten parat. So befürworten rund 88 Prozent der Befragten ein ordentliches Kontrollsystem für den Zutritt zu einem Glücksspieltempel. Dabei wurde nicht nur bei den 1.000 Personen der Wunsch nach dem perfekten System abgefragt, sondern ebenso, mit welcher Art von Zutrittskontrolle sie eventuelle schon in Kontakt kamen. So gaben 67 Prozent der Spieler unter den Befragten an, bereits Bekanntschaft mit Ausweiskontrollen gemacht zu haben. 59 Prozent wiederum gaben an, schon mindestens einmal durch das anwesende Personal im Glücksspieltempel in Augenschein genommen worden zu sein. Einen Scan des eigenen Ausweise, zur Überprüfung der Daten und ob eine Sperre vorliegt, mussten bereits 36 Prozent der Spieler unter den Befragten über sich ergehen lassen.

Bei der Befragung im Glücksspielbarometer von Löwen Entertainment kam ebenfalls heraus, dass Personen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren deutlich häufiger beim Zutritt kontrolliert werden. Hier kann davon ausgegangenen werden, dass die notwendige Sensibilität bei Einhalten des Mindestalters für Zocker beim zuständigen Personal gegeben ist. In seriösen Online Casinos gehört es ebenfalls zum guten Ton, dass alle Daten von uns Spielern überprüft werden und nur bei einer positiven Verifizierung von Alter und Identität Gelder ausgezahlt werden.

Als letztes Thema wurde noch ein Auge auf den Bereich Datenschutz gelegt, der beispielsweise in Online Casinos über eine SSL-Verschlüsselung abgewickelt wird. So stellte sich heraus, dass sich mehr als die Hälfte der Befragten dafür aussprach, herkömmliche Kontrollmechanismen zu bevorzugen. Darunter zählen beispielsweise Ausweiskontrollen oder eine Spielerkarte, die beim erstmaligen Betreten registriert werden muss. All diese Formen werden von der Mehrheit ganz klar gegenüber einer vorherigen, generellen Datenspeicherung bevorzugt. Insgesamt 66 Prozent sprachen sich hier für einen vertrauensvollen Umgang mit den persönlichen Daten durch die Betreiber aus, der für sie von hoher Bedeutung ist. Ebenfalls klar befürwortet wurde das Mitführen eines Personalausweises für etwaige Kontrollen von 92 Prozent der Befragten. Die Nutzung einer Spielerkarte, die in Zukunft in Deutschland zu Pflicht werden wird, fanden wiederum nur noch 69 Prozent klasse.

Einige der Punkte aus dem Glücksspielbarometer könnten mit einer einheitlichen Regelung ebenfalls für den Bereich der Online Casinos in Deutschland umgesetzt werden. Hierfür müsste sich die Politik nur endlich einmal bewegen und einen Glücksspielstaatsvertrag ins Leben rufen, der ebenso Online Casinos beinhaltet. Damit könnte eine zentrale Sperrdatei und eine Behörde zur deren Überwachung geschaffen werden, welche die notwendige Balance zwischen individuelle Selbstbestimmung und Kampf gegen Spielsucht findet.

 

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