Der Spielerschutz in Frankreich soll angepasst und verbessert werden, mit dem Ziel den Spieler vor finanziellem Schaden zu schützen. Darüber berichtet die Glücksspielbehörde Autorité Nationale des Jeux (ANJ), welche einen dreistufigen Strategieplan aufgestellt hat. Das Glücksspiel im Land soll bis 2026 für den Konsumenten fairer gestaltet werden. Für eine erfolgreiche Umsetzung hat die französische Glücksspielbehörde kürzlich ihre Kernziele festgelegt und veröffentlicht. Die Behörde ist seit gut drei Jahren aktiv und der Meinung, dass das regulierte Glücksspiel im Land eine Wende nehmen muss. Wäre das auch eine Option für Deutschland? Immerhin stehen die Politik und auch die Behörde in Halle an der Saale immer wieder in Kritik. Teilweise wird von Experten sogar angenommen, dass der Glücksspielstaatsvertrag 2021 sein Ziel verfehlt hat.
Spielerschutz in Frankreich – Zahl der exzessiven Spieler soll gesenkt werden
Laut der Glücksspielbehörde des Landes wird es an der Zeit, den Spielerschutz auf eine neue Ebene anzuheben. Demnach will die Behörde versuchen, mit einem mehrstufigen Verfahren die Zahl der exzessiven Spieler zu senken und zeitgleich minderjährige Konsumenten besser zu schützen. Dafür fordert die Behörde alle Betreiber, Institutionen und Anbieter auf, zusammenzuarbeiten.
Frankreich ist nun eines der wenigen Glücksspielländer, welches erste Nachbesserungen an seinen Maßnahmen zum Spielerschutz vornimmt. Auch in Deutschland gibt es seit vergangenem Jahr immer wieder Diskussionen über das Thema. Mit involviert ist grundsätzlich der Suchtbeauftragte der Bundesregierung Burkhard Blienert, der fortlaufend den Spielerschutz in Deutschland kritisiert. Unter anderem sind ihm angeblich steigende Spielersperren ein Dorn im Auge, ebenso die Glücksspielwerbung und das Sponsoring. Laut einer Studie seien Anfang Mai 2023 192.600 Personen in der OASIS-Sperrdatei registriert worden sein. Ende 2020 waren es nur 47.000 Sperren, so der RND. Obwohl die Zahl steigend ist, kann diese Entwicklung ganz einfach erklärt werden. Vor der Einführung des Glücksspielstaatsvertrags in Deutschland sei es für Unternehmen noch keine Pflicht gewesen, die OASIS-Spielersperrdatei zu nutzen. Nachdem das jedoch ein Teil des Spielerschutzes wurde, werden auch mehr Spielerinnen und Spieler registriert.
Jedoch ist das nicht die einzige Baustelle im deutschen Glücksspielland. Denn auch die Zahl, der illegalen, Angeboten steigt massiv an. Maßnahmen, um diese zu senken, könnten unter anderem aus Frankreich kommen. Denn dort ist es einstimmig entschieden, dass der Spielerschutz angepasst werden muss.
Laut aktuellen Studien sind rund 1,4 Millionen Menschen in Frankreich an irgendeiner Form des Glücksspiels beteiligt. Dabei sollten mehr als 30 % der Umsätze von sogenannten Vielspielern stammen. (Bildquelle: Aidan Howe auf Unsplash)
Autorité Nationale des Jeux (ANJ) – Dreistufige Strategie soll helfen
Die neue Strategie für mehr Spielerschutz in Frankreich soll auf drei Stufen aufbauen. Die erste Säule sieht vor, dass die Anzahl der exzessiven Spieler drastisch gesenkt werden soll. Hierfür ist das Engagement der Behörde, der Regierung und der Betreiber gefragt, wie aus dem Strategie-Schreiben der ANJ hervorgeht.
Die zweite Stufe bezieht sich auf die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Die Regulierungen der Angebote soll künftig stärker im Fokus stehen, um das legale Glücksspielangebot intensiver schützen zu können. Eine ähnliche Forderung gibt es auch in Deutschland. Jedoch sind auch deutliche Bedenken vorhanden, denn eine strengere Regulierung könnte den nachteiligen Effekt auslösen und das illegale Glücksspiel noch verstärken.
Für die dritte Säule sieht die Behörde in Frankreich vor allem die Zusammenarbeit mit Betreibern, Anbietern und anderen Kooperationspartnern. Laut ANJ werden die zukünftigen Aufgaben auf dieser Strategie aufbauen. Es wird mehr als deutlich, dass die Strategien zwischen Deutschland und Frankreich im Hinblick auf Spielerschutz ähnlich aufgebaut sind. Ob diese am Ende Erfolg bringen, bleibt dahingestellt.
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