Regeln für Deutsche Online Casinos

Während einige Politiker noch am Verbot von Online Casinos festhalten, sind die Deutschen bereits einen Schritt weiter und wollen eine einheitliche Regulierung. (Bild von Aga Maszota auf Pixabay)

In Deutschland herrschen nicht nur zwischen den einzelnen Bundesländern im Bereich Glücksspiel höchst unterschiedliche Betrachtungsweisen darüber, was erlaubt und verboten sein sollte. Auch in der Beurteilung der einzelnen Genres wie Online Casino Spiele, Poker, Live Casino oder Spielautomaten in klassischen Spielotheken unterschiedet der Glücksspielstaatsvertrag nach nicht immer wirklich nachvollziehbaren Kriterien. Genau gegen dieses Chaos hat sich nun die Mehrheit der Deutschen in der letzten Umfrage zum Glücksspielbarometer von Löwen Entertainment ausgesprochen. Sie wollen, dass in Zukunft sämtliche Spielformen, ob nun in Online Casinos oder in der Spielhalle um die Ecke, gleichermaßen reguliert werden.

Das Regulierungschaos bei den Online Casinos und anderen Glücksspielen missfällt den Deutschen

Die Deutschen gelten als äußerst arbeitsam, ein wenig humorlos und vor allem darauf bedacht, jede noch so kleine Vorschrift im besten Gewissen ordentlich einzuhalten. Rote Ampeln werden deshalb beispielsweise zwischen Hamburg und München auch in der Nacht bei ausbleibendem Verkehr von Fußgängern beachtet und artig auf das Grün gewartet. Bei dieser Mentalität ist es deshalb nicht verwunderlich, dass die Mehrheit der Deutschen anscheinend mit Grausen auf die chaotisch anmutende Regulierung beim Glücksspiel blickt, die sich im teilweise EU-rechtswidrigen Glücksspielstaatsvertrag manifestiert. Während hier die staatlichen Lottogesellschaften so ziemlich alles dürfen, was dem Staat neue Kunden und somit Geld einbringt, sind Online Casinos verboten und Spielautomaten im Internet des Teufels. Ein Umstand, den nicht nur viele ausländische Anbieter nicht wirklich verstehen, sondern auch anscheinend ein Großteil der Bundesbürger für einen völlig falschen Weg hält.

Wie die Umfrage zum neusten Glücksspielbarometer der Löwen Entertainment nämlich zeigt, sprechen sich rund 70 Prozent der Befragten klar dafür aus, dass alle Spielformen gleich reguliert werden sollen. Dies bedeutet, dass Online Casinos genauso vom Staat in Deutschland behandelt werden sollten, wie das terrestrische Angebot aus Spielbanken, Spielotheken und Lotto. Entweder alles gleichermaßen verbieten oder nach den gleichen Regeln erlauben, ist somit der Wunsch der überwiegenden Mehrheit der Deutschen. Bislang erfüllt dies allerdings einzig und allein das Bundesland Schleswig-Holstein, welches bis zum heutigen Tag überhaupt Online Casinos und ihre Angebote aus Automatenspielen und Live Casino legalisiert hat. Ebenfalls nicht unerheblich, bekannten sich rund 61 Prozent der Befragten im Glücksspielbarometer zu folgender Aussage: “Sind legale Angebote zu unattraktiv, bleibt die Wirksamkeit auf der Strecke!” Damit erklärten sie zugleich, dass sie die momentane Regulierung, die privaten Anbietern nach deutschem Recht den Zugang zum heimischen Glücksspielmarkt untersagt, für nicht zielorientiert halten. Denn der Staat hat zum einen bis heute die Online Casinos nicht in die Legalität überführt und zum anderen werden durch die erzwungen Schließungen von Spielotheken, Kunden aus dem legalen Spiel in die Illegalität gedrängt.

In diesem Punkte scheinen die Deutschen in ihrer Meinung vielen Politikern meilenweit voraus zu sein und erkennen das Problem, welches zwangsläufig bei Verboten immer auftritt. Werden beispielsweise keine legalen Möglichkeiten geschaffen, um an Spielautomaten Glücksspiele zu konsumieren, weichen die Kunden auf andere Angebote, meist illegale, aus. Die Spielsucht dabei zu begrenzen und die schädlichen Auswirkungen zu minimieren, was oberstes Ziel des Glücksspielstaatsvertrags ist, bleibt somit mit übermäßigen Verboten auf der Strecke. Vielmehr genießen dann Spieler einen deutlich schlechteren Verbraucherschutz als bei einer Legalisierung mit strenger Regulierung.

Die Deutschen wollen keine Abwanderung der Kunden zu illegalen Angeboten

Mit 61 Prozent hat eine deutliche Mehrheit der Befragten im Glücksspielbarometer von Löwen Entertainment Sorgen über eine mögliche Abwanderung von Kunden aus legalen zu illegalen Angeboten an Glücksspielen. Während Online Casinos in der Bundesrepublik bis auf Schleswig-Holstein weiterhin verboten sind, kommt es immer noch zu massiven Schließungen bei den Spielotheken. Wer somit weiterhin seinem Hobby nachgehen will, kann dies nur noch weiterhin mit Echtgeld in den Online Casinos in Deutschland tun oder deutlich längere Wege bis zu nächsten Spielhalle in Kauf nehmen. Die daraus resultierende, logische Konsequenz, dass bei Nachfrage zu einem bestimmten Produkt auch automatisch ein Markt entsteht, führt dazu, dass Kunden nicht in dem Umfang als Verbraucher geschützt werden, wie dies im Glücksspielstaatsvertrag angedacht ist. Zwar gibt es viele seriöse Online Casinos als Alternative, doch eben auch ab und einige Schwarze Schafe, die wegen der nicht erfolgten Regulierung in Deutschland ebenfalls ungehindert ihr Unwesen treiben können. Eine einheitliche Regulierung, die Standards setzt und klar seriöse von unseriösen Anbietern trennt, wäre in der Bundesrepublik deutlich besser geeignet, einen hohen Spielerschutz zu garantieren. 61 Prozent der Befragten scheinen dies zumindest anzunehmen.

Um die legalen Anbieter von Online Casinos, Sportwetten und anderen Glücksspiele für die Einhaltung von zukünftigen Standards in Deutschland zu belohnen, wäre für die Mehrheit ebenfalls Glücksspielwerbung kein Problem. Online Casinos mit einer Lizenz aus Deutschland könnte sich dann klar gegenüber der illegalen Konkurrenz abheben, die nicht über eine der zukünftigen Konzession verfügen. Diese würden dafür mit Marketingmaßnahmen zur Kundengewinnung belohnt, während die nach wie vor illegalen Betreiber zunehmend Marktanteile verlieren würden oder gar mit Netzsperren vom Markt ferngehalten werden könnten. Diese Mischung aus zentraler Regulierung, einheitlichen Standards und Werbemöglichkeiten wäre für die Mehrheit der Befragten deutlich besser geeignet, die Ziele im Glücksspielstaatsvertrag zu erfüllen. Ob sich diese Erkenntnis jedoch bei den wichtigen Entscheidungsträger bis zum Sommer 2021 durchsetzen wird, steht weiterhin in den Sternen. Doch immerhin sind anscheinend die Bürger des Landes schon längst bereit für den großen Wurf beim kommenden neuen Glücksspielstaatsvertrag.

Anders als noch 2012, als Schleswig-Holstein noch bei der Regulierung und mit seinen Online Casino Lizenzen komplett gegen den Strom der anderen Bundesländer schwamm, ist mittlerweile Bewegung ins Thema gekommen. Neben Schleswig-Holstein haben sich bereits Hessen und NRW klar für Online Casino Lizenzen ausgesprochen und wollen diese, wenn nötig, auch an den Widerständen anderer Länder auf den Weg bringen.

Wie hilfreich war dieser Beitrag?

Klicke auf die Sterne um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.