Spielersperren OASIS

Mehr Spielerspeeren in der OASIS Sperrdatei? Laut aktuellen Zahlen steigt die Anzahl der Spielersperren. (Bildquelle: Chris Liverani auf Unsplash)

Sperren sich in Deutschland immer mehr Spieler selbst? Die Deutschen Presse-Agentur (dpa) berichtet genau das! Bereits Mitte vergangenen Jahres hatte es eine ähnliche Schlagzeile gegeben, die jedoch auf die Aussagen des Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung Burkhard Blienert zurückzuführen war. Er kritisierte damals die massive Anzahl an Spielersperren, die jedoch nach seinen Aussagen von den Spielern selbst ausgelöst wurden. Zentral erfasst werden diese Zahlen in der Sperrdate OASIS. Sie dient als zentrales System zur Bekämpfung von Spielsucht und Unterbindung illegalen Glücksspiels in Deutschland. Spieler in seriösen Online Casinos in Deutschland haben die Möglichkeit sich in diese Sperrdatei aufnehmen zu lassen, wodurch sie keinen Zugang mehr zum Glücksspiel erhalten. Das ist sowohl als Selbstsperre oder Fremdsperre möglich. Ist man einmal auf dieser Liste gelandet, dann wird einem nicht nur der Zugang zum Online-Glücksspiel verwehrt, sondern auch Spielhallen bleiben geschlossen.

Ein Vergleich der Spielersperren 2023 vs. 2024

Zum Thema Spielersperren in der Sperrdatei OASIS berichteten wir bereits im vergangenen Jahr. Zum damaligen Zeitpunkt kritisierte der Sucht- und Drogenbeauftragte der Bundesregierung Burkhard Blienert die steigenden Zahlen an Spielern die sich sperren lassen.

Blienert stellte Mitte 2023 fest, dass sich Anfang Mai 2023 192.600 gesperrte Personen in der OASIS-Datei zu finden sind, davon mehr als 9000 auf Antrag Dritter. Für ihn ein historischer Wert, den er mit den Zahlen aus dem Jahr 2020 verglich. Damals waren 47.000 Spieler registriert. Zu bedenken gilt es in diesem Fall, dass die Regulierung des Glücksspiels erst wesentlich später stattfand und demnach nicht alle Anbieter verpflichtet waren die Sperrdatei OASIS zu installieren. Somit nutzen 2020 wesentlich weniger Online Casino Anbieter und Spielhallen Betreiber dieses System, was sich 2023 anders darstellt. Denn zum Zeitpunkt des vergangenen Jahres waren alle zugelassenen Betreiber verpflichtet sich dem OASIS-System anzuschließen, wodurch mehr Unternehmen und demnach auch Spielersperren registriert wurden.

Wie sieht es nun 2024 aus? 271.400 aktive Sperren sind in der OASIS-Datei verzeichnet, davon 261.800 Selbstsperren. Etwa 9600 Sperren wurden durch Dritte initiiert. Deutet das auf einen Signifikaten Anstieg hin? Wenn man die Zahlen so betrachtet, könnte das durchaus eine Schlussfolgerung sein. Jedoch, wuchs zwischen 2023 und 2024 auch die Zahl der Betriebsstätten, die mit der Sperrdatei verbunden sind.

Im Jahr 2023 berichtete der DSWV davon, dass rund 6400 Glücksspielveranstalter und mehr als 29.500 Spielstätten OASIS integriert hatten. Nach aktuellen Zahlen, welche auch Zeit Online veröffentlichte, sind 38.500 Betriebsstätten registriert. Darunter fallen Sportwettenanbieter, Online Casinos und auch Spielhallen-Betreiber. Eine Erhöhung der Spielbetreiberzahlen lässt also auch den Schluss zu, dass mehr Spieler am Glücksspiel teilnehmen und damit ein Wachstum der Spielersperren in der OASIS Sperrdatei möglich ist.

Mathias Dahms sieht keinen Anstieg der Spielersperren, sondern der Spieler.

DSWV-Präsident Mathias Dahms äußerte sich bereits im vergangenen Jahr zu den Spielersperren. Er gab klar zu verstehen, dass nicht die Zahl der Spielsüchtigen ansteigt, sondern die Zahl der Spieler. Je mehr Anbieter zugelassen werden, desto mehr Spieler greifen auf diese Angebote zurück und werden damit auch in der OASIS Datei gelistet. (Bildquelle: dswv.de)

Wie können Spieler sich selbst sperren?

Die OASIS Sperrdatei soll dazu beitragen, dass Spieler einen besseren Schutz erhalten. Bei einem auffälligen Spielverhalten haben Nutzerinnen und Nutzer die Möglichkeit sich selbst zu sperren. Fällt ihnen ihre massive Spielveränderung nicht auf, haben Dritte die Gelegenheit einen Spieler zu sperren, um ihn vor den Folgen der Spielsucht zu schützen. Doch wie kann man sich selbst sperren. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Spieler haben die Möglichkeit sich in einem lizenzierten Online Casino oder bei einem Wettanbieter anzumelden und dort in den Kontoeinstellungen eine Selbstsperre für OASIS zu beantragen. Die Mindestdauer der Sperre beträgt 3 Monate.
  • Auch bei einem stationären Anbieter vor Ort ist es möglich sich in die Sperrdatei aufnehmen zu lassen.
  • Alternativ hat man als Spieler auch die Chance direkt beim Regierungspräsidium Darmstadt einen schriftlichen Antrag auf Selbstsperre ausfüllen und zusammen mit einer Ausweiskopie an das Regierungspräsidium Darmstadt senden (per Post oder E-Mail).
  • Oder man nutze die OASIS Sperrdatei Webseite, wo man direkt zu den wichtigsten Dokumenten und Anträgen gelangt.

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