Nach dem Vorbild Hessens wird nun in Niedersachsen eine zentrale Sperrdatei eingeführt. Kunden können sich bald für alle Spielhallen ausschließen lassen. (Bildquelle: pixabay by JanBaby)
Vor wenigen Tagen hat sich das Bundesland Niedersachsen ein neues Glücksspielgesetz gegeben, welches einige Veränderungen beim Spielerschutz mit sich bringen wird. Nach dem Vorbild Hessens soll eine Sperrdatei in Niedersachsen in Zukunft spielsüchtigen Menschen dabei helfen, sich von Spielautomaten fernzuhalten. Ebenfalls wurde mit dem neuen Regelwerk das umstrittene Losverfahren für die Schließung von Spielhallen abgeschafft. Damit werden viele bislang eingereichte Klagen von Betreibern hinfällig.
Mit der Sperrdatei in Niedersachsen folgt das Bundesland dem Vorreiter Hessen
Seit vielen Jahren ist das Bundesland Hessen großer Vorreiter in Sachen Spielerschutz in Deutschland. Mit der eigenen Sperrdatei OASIS wurden bislang nur gute Erfahrungen gemacht. Hier können sich Kunden entweder selbst für alle Spielhallen des Bundeslandes sperren oder dies im Glücksspieltempel durch dessen Betreiber veranlassen lassen. Ebenso ist es möglich, dass beispielsweise Verwandte bei begründetem Verdacht von außer Kontrolle geratenem Spielverhalten ihre Nächsten auf die Liste setzen können. Genau diese vielfältigen Möglichkeiten, gefährdete Personen mit Problem Spielsucht von Slots und anderen Glücksspielen abzuschneiden, soll nun ebenso eine Sperrdatei in Niedersachsen bieten. Dies beschloss der Landtag vor wenigen Tagen in einem neuen Glücksspielgesetz. Die neue zentrale Datei wird auch mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags 2021 weiter gute Dienste leisten können. Während die eine Sperrdatei bundesweit vor allem die Kunden aus den Online Casinos anvisiert, kümmert sich die nun beschlossene Landesdatei um die Spielhallen.
Obwohl Hessen seit vielen Jahren gute Erfahrungen mit einer zentralen Sperrdatei gemacht hat, stellt das Bundesland in Deutschland auf diesem Feld eher die Ausnahme denn die Regel dar. Dies erscheint unverständlich, schließlich bietet eine Sperrdatei wie jetzt in Niedersachsen einen gravierenden Vorteil. Eine einmalige Aufforderung zum Ausschluss gilt hier nämlich für alle Spielhallen in einem Bundesland, was zum einen den Müßiggang sämtliche Betreiber anschreiben zu müssen erspart. Zum anderen ebenfalls sicherstellt, dass nicht bei anderen Unternehmen trotz Sperre weitergespielt werden kann. Wie zuvor in Hessen wird diese Sperrdatei nun auch in Niedersachsen für mehr Spielerschutz sorgen und womöglich weitere Länder überzeugen, dieses Konzept ebenfalls zu übernehmen. Für Kunden in den Online Casinos haben sich die 16 Staaten ja schon vor wenigen Monaten auf eine einheitliche Linie geeinigt gehabt. Ab Juli 2021 wird hier eine zentrale Sperrdatei wie in Niedersachsen dann bundesweit sicherstellen, dass eine einige Aufforderung zum Ausschluss bei einem Anbieter für alle Unternehmen gilt.
Gleichzeitig mit der Sperrdatei in Niedersachsen hat das Bundesland mit dem neuen Glücksspielgesetz das Losverfahren für die Schließung von Spielhallen abgeschafft. Eine nicht erfolgende Prüfung nach qualitativen Kriterien hatte zu Unmut und einer Klageflut durch die Betreiber geführt. Mit der Abschaffung des Losverfahrens wird dies nun hinfällig und überprüfbare Kriterien werden darüber entscheiden, welche Spielhallen wegen den Mindestabstandsregeln schließen müssen.
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