Skrill und Neteller

Ein Traum für viele – nichts tun und trotzdem Geld verdienen. Skrill und Neteller machen es nun möglich – natürlich für sich selbst! (Symbolfoto)

Fast ein jeder kennt sie, die angepriesenen kostenlosen Konten bei Banken und Internetzahlungsdienstleistern. Doch wie immer steckt auch hier der Teufel im Detail, denn zumeist ist tatsächlich wenig kostenlos, egal ob dies nun die eigene Bank des Vertrauens oder eWallets wie Skrill oder Neteller betrifft. Denn das entsprechende Geld holen sich die Firmen über Gebühren wie beispielsweise für Überweisung, anderweitigen Transaktionen und natürlich auch bei der Umrechnung von verschiedenen Währungen. Der Kreativität scheinen dabei keinerlei Grenzen auferlegt, den Kunden für den Service das Geld aus der Tasche zu ziehen. Nun jedoch preschen Skrill und Neteller mit einer ganz besonderen Gebühr für ihre Kunden vor, bei der Nichtstun bestraft werden soll.

Wehe sie überweisen in Zukunft kein Geld von Skrill und Neteller

Momentan verschicken die beiden Internetzahlungsdienste Skrill und Neteller fleißig Mails an ihre Kunden, um diese über die geplanten Änderungen in den AGB’s zu informieren, die am 13. März dieses Jahres in Kraft treten sollen. Da beide Anbieter jeweils der Paysafe Group gehören, werden diese in gleicher Art und Weise für sämtliche Kunden gelten. Der herausragendste Punkt ist zweifellos die Einführung einer neuen Gebühr, oder besser Strafe, die dann fällig wird, wenn sich beispielsweise ein Kunde über 12 Monate nicht in seinem Konto bei Skrill oder Neteller angemeldet hat. Ebenfalls wird diese Strafgebühr fällig, wenn innerhalb dieses Zeitraums keine Transaktion über den betreffenden Account getätigt wurde. Besonders perfide hieran ist jedoch nicht nur der Umstand, dass Skrill und Neteller plötzlich Geld für eine nicht erbrachte Leistung wollen, sondern zusätzlich ebenso noch die Höhe der Gebühr. Diese soll dann nämlich gleich 5 US-Dollar, beziehungsweise der Gegenwert in einer anderen Währung, betragen und dies auch noch für jeden Monat. Bei einem Jahr wären somit gleich 60 US-Dollar an Strafgebühren fällig, nur weil der Kunden in einem Jahr keinerlei Transaktionen, beispielsweise zum Online Casino, getätigt hat.

Viele Jahr lange galten Skrill und Neteller neben PayPal zu den am meisten genutzten eWalltes für Transaktionen zwischen Online Casinos und deren Kunden. Allerdings hat der Glanz der beiden Anbieter mittlerweile deutlich nachgelassen. Die relativ hohen Transaktionsgebühren, die fast immer das betreffenden Online Casino bislang entrichtete, führten dazu, dass Kunden kaum noch Angebote an Casino Boni erhielten, wenn sie Skrill oder Neteller nutzen. Nun kommt also noch eine Strafgebühr fürs Nichtstun hinzu.

Skrill und Neteller können in Zukunft Konten bei geringstem Verdacht schließen oder sperren

Ein weiterer neuer Punkt in den zukünftigen AGB’s ab dem 13. März 2019, der wohl ebenfalls kaum Begeisterungstürme bei den Kunden auslösen dürfte, betrifft die Kontensperren und Schließungen. Denn ab diesem Zeitpunkt erlauben sich Skrill und Neteller, Kundenaccounts ohne vorherige Ankündigung entweder zu sperren oder zu schließen. Besonders hieran ist, dass dies nicht nur dann zutrifft, wenn bei dem betreffenden Konto der Verdacht auf kriminelle Machenschaften besteht. Darunter föllt beispielsweise die Geldwäsche oder die Terrorfinanzierung. Vielmehr ist es ab dem 13. März für Skrill und Neteller möglich, alle Konten einer betreffenden Person zu sperren oder zu schließen, wenn nur bei einem der Konten ein Verdacht vorliegt. Problematisch hieran ist, dass allein ein Verdacht genügt, der wie auch immer geartet sein kann, um Kunden dieser beiden Zahlungsdienstleister in ordentliche Schwierigkeiten zu bringen. Denn bislang ist völlig unklar, nach welchen Kriterien Skrill und Neteller Transaktionen sowie den Geldfluss analysieren und bewerten. Hier gibt es enormen subjektiven Entscheidungsspielraum und zudem wird hier die Beweispflicht völlig um gekehrt. Denn ist ein Konto von Skrill oder Neteller wegen eines Verdachts geschlossen, muss nun der Kunde beweisen, dass dieser weder Geldwäsche betreibt noch den Terror in dieser Welt finanziert.

Eine weitere Frage, die sich aus dieser neuen Geschäftspolitik ergibt, lautet: Welchen Einfluss hat all dies auf die Transaktionen zwischen den Online Casinos und deren Kunden? Denn gerade das Thema Geldwäsche wird immer wieder gegen die virtuellen Spielhallen ins Feld geführt. Womöglich könnten Skrill und Neteller Kundenkonten sperren, weil nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden kann, dass die Spielsession im Online Casinos, keine Form der Geldwäsche war.

Welchen Einfluss haben die neuen AGB’s von Skrill und Neteller in Deutschland?

Die am 13. März 2019 in Kraft tretenden neuen AGB’s von Skrill und Neteller könnten tatsächlich einen enormen Einfluss in Deutschland ausüben. Denn neben Terrorfinanzierung und Geldwäsche gibt es noch einen dritten Verdacht, bei dem eine Kontosperre oder gar die Schließung erfolgen kann. Dieser dritte Verdacht ist nämlich die kriminelle Aktivität. Dies bedeutet beispielsweise in Deutschland, bei strenger Auslegung, dass Geldtransaktionen zu einem Online Casino zu einer Sperre oder der Schließung des Kontos bei Skrill oder Neteller führen könnten. Denn nach deutschem Recht dürfen Banken und Zahlungsdienstleister kein Geld zu einem Online Casino transferieren, welches nicht über eine Lizenz aus der Bundesrepublik verfügt. Da es diese Konzessionen jedoch nicht gibt, währen fast alle Transaktionen zu virtuellen Spielhallen in Deutschland illegal. Dies gilt ebenfalls zum größten Teil auch für die Online Casinos mit Lizenz aus Schleswig-Holstein. Hier wären nur Überweisungen und Transaktionen nicht illegal und somit nicht kriminell, die Bürger mit Wohnsitz aus diesem Bundesland tätigen. Alle anderen hingegen wären illegal und somit auch kriminell, was zu einer Sperre oder Schließung des Accounts beim Zahlungsdienstleister führen könnte. All dies zusammen mit den neuen Strafgebühren und dem fast immer vorhandenen Ausschluss beim Casino Bonus, machen Skrill und Neteller für Spieler nun noch uninteressanter.

Nachdem PayPal in Deutschland nicht mehr mit den Online Casinos zusammenarbeiten will, kommen nun auch noch Neteller und Skrill mit neuen AGB’s, die den Kunden wohl kaum schmecken dürften. Viele dürften es sich nun zweimal überlegen, ob die alteingesessenen Urgesteine bei den eWallets als Zahlungsoptionen in den Online Casinos überhaupt noch Sinn machen. Gerade vor dem Hintergrund, dass bereits deutlich bessere Alternativen wie Trustly oder MuchBetter auf dem Markt vorhanden sind. Eine Verschiebung der Kunden von der alten Garde hin zu den neuen Dienstleistern dürfte somit zumindest bei den Online Casino Spielern wohl nur noch eine Frage der Zeit sein.

 

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