Durch eine Volksabstimmung hat die Schweiz die Liberalisierung am Online Casino Markt angeschoben, der seit 2019 legal vorhanden ist. Mit einem überarbeiteten Spielbankengesetz wurde entschieden, dass erlaubnisfähiges Online-Glücksspiel ausschließlich durch im Land ansässige konzessionierte Betreiber von terrestrischen Spielstätten angeboten werden darf. Internationale Online Casinos mit Lizenz der Malta Gaming Authority oder anderen Aufsichtsbehörden sind entsprechend verboten. Trotz dieser Regelung und einer mittlerweile weit mehr als 100 Casino Anbieter umfassenden schwarzen Liste verzeichnen nach Einschätzung des Geschäftsführers des Schweizer Casino Verbandes, Marc Friedrich, diese nicht zugelassenen Glücksspielbetreiber mit ihren Schweizer Online Casinos jährlich Umsätze in dreistelliger Millionenhöhe.
Nur stationäre Schweizer Casinos dürfen legales Online-Glücksspiele anbieten
Im Vergleich zur Situation für Online Casinos in Deutschland sind die Anforderungen für Marktteilnehmer ungleich höher für eidgenössische Online-Glücksspiele-Anbieter angesetzt. Denn: Ohne Lizenz läuft nichts und zugelassen werden kann nur ein Unternehmen, welches im Land mindestens eine Spielbank mit entsprechender Konzession betreibt. Um ausländische Casino Anbieter auszuschließen, setzt die Schweiz auf Netzsperren, doch auch damit lassen sich nur punktuell unerlaubte Angebote schließen.
Das betrifft zudem meist seriöse Online Casinos, die auch auf dem Rechtsweg versucht haben, in der Schweiz operieren zu können. Doch das ist aufgrund der landbasierten Teilnahme nicht möglich, weshalb sich zuletzt auch der kränkelnde Riese bet-at-home aus der Schweiz zurückgezogen hat. Es gibt dennoch viele Online Casinos, die für Schweizer geöffnet haben, auch ohne eine Zulassung zu besitzen. Laut den aktuellen Zahlen ist von allen legalen Spieleinsätzen nach Ausschüttung der Gewinne im vergangenen Jahr 2021 ein Betrag von rund 635 Millionen Schweizer Franken übrig geblieben.
Das ist eine hohe Summe für ein europäisches Land, welches deutlich weniger als 10 Millionen Einwohner zählt. Der Chef des Schweizer Casino Verbandes, Marc Friedrich, beziffert die Gesamtsumme an Geldern, die durch Online Casino Schweiz Anbieter ohne Lizenz in diesem Zeitraum umgesetzt wurden, auf ungefähr 200 Millionen Franken. Dabei ist es, wie er im SRF Schweizer Radio und Fernsehen betont, nur bedingt zu erfassen, in welchem Umfang durch illegales Glücksspiel Geld bewegt wird.
Online Casino Steuern zahlen Betreiber ohne Bewilligung natürlich keine, was in der Staatskasse zu fehlenden Einnahmen führt. Gleichwohl sicher die meisten bereit wären unter legalen Rahmenbedingungen zu operieren und Abgaben zu leisten, so lässt das Glücksspiel Online-Gesetz ausschließlich virtuelle Spielhallen zu, wenn diese an eine niedergelassene Spielbank angegliedert sind.
Der Schwarzmarkt ist 200 Millionen Franken wert
Mit rund einem Drittel des Umsatzanteils von den elf Online Casinos Schweiz, die legal am Markt tätig sind, setzt der Schwarzmarkt viel Geld um. Für den Verbandschef ist klar, dass die zugelassenen Glücksspielanbieter dadurch Geld verlieren und auch die Spieler nicht den staatlich geprüften Schutz erhalten. Konsequent dagegen vorgehen ist jedoch kaum möglich. Dabei werden nach Aussage von Marc Friedrich sogar tendenziell noch mehr nicht staatlich lizenzierte Online Casinos durch die Spieler in der Schweiz beansprucht werden.
Oftmals sind es dieselben Online-Spiele, die von Glücksspielbetreibern mit EU-Lizenz oder aus Curaçao angeboten werden. Es ist also kaum vom Spielangebot her zu unterscheiden, was legale Online-Glücksspiele und nicht genehmigte betrifft. Allerdings werden Mängel beim Spielerschutz und Geldwäsche bei diesen Schweizer Online Casinos womöglich weniger Bedeutung haben.
Für Neukunden sind meist Casino Bonus ohne Einzahlung, Freispiele und gute Konditionen ein Grund, sich für einen Anbieter zu entscheiden. Da haben internationale Glücksspielkonzerne natürlich andere Mittel zur Verfügung und zudem fallen keine Steuern im Land an beziehungsweise werden diese gar nicht erst in Betracht gezogen. Während sich die staatlich konzessionierten Casino Seiten an die geltenden Gesetze zu halten haben.
Nicht nur die Schweiz setzt auf Netzsperren und Payment Blocking, um unerlaubte Glücksspielseiten vom Markt auszuschließen. In Deutschland hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde (GGL) 2022 die ersten Verwaltungsverfahren unter anderem gegen die Lottoland Gruppe eröffnet. Nur mit Eintrag auf den amtlichen Whitelists dürfen Wett- und Casino-Anbieter legal operieren.
Wie aus dem SFR-Bericht hervorgeht, sind rund drei Jahre nach der Markt-Liberalisierung gut 260 Arbeitsplätze im Bereich der erlaubten Schweizer Online Casinos angesiedelt. Die Spieler weiter für legale Spielcasinos online zu kanalisieren, das würde also nicht nur der Staatskasse zugutekommen, sondern auch weitere Arbeitsplätze innerhalb der Branche schaffen.
Strafverfolgung gestaltet sich oft schwierig
Die Unternehmen zu greifen, die als Schweizer Online Casino Anbieter ohne staatliche Lizenz es erlauben, mit Wohnsitz in der Schweiz um echtes Geld zu spielen, agieren illegal. Allerdings haben diese Online-Gaming-Anbieter meist eine Zulassung in dem Land, wo sie ansässig sind. Zusätzlich ist vor Ort Online-Glücksspiel legal, was es prinzipiell schwierig macht, Beistand von örtlichen Behörden zu erwarten. Die doppelte Strafbarkeit ist hierbei schlichtweg oftmals ein Ausschlusskriterium.
Es wird sicherlich immer einen Teil geben, der sich im illegalen Bereich des Internets abspielt. Allerdings zeigt das Modell Online Casino Schweiz, dass auch ein regionaler Markt attraktive Glücksspielangebote kreieren kann, um die Kanalisierung voranzutreiben.
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