Casino-Paradies auf der Krim

Nach den ehrgeizigen Plänen der Regierung Russlands um Präsident Putin soll die Halbinsel Krim bereits 2022 zum neuen Casino-Paradies im Mittelmeerraum werden. (Bild von Mabel Amber, still incognito… auf Pixabay)

Während der Wirren des Maidans, dem Sturz der Regierung in der Ukraine und dem daraus resultierenden Bürgerkrieg nutze Russland unter Putin die Chance, die Halbinsel Krim dem eigenen Land anzugliedern. Seitdem versucht Russland die alte Infrastruktur fit zu bekommen, um den Flecken Erde als erfolgreiches Gegenmodell zur Ukraine zu positionieren. Allerdings verschlangen neue Brücken sowie mit Russland verbundene Energieliefersysteme bislang Unsummen. Deshalb erwächst nun der Plan durch Putin und die Regierung, die Krim in ein gewaltiges Casino-Paradies zu verwandeln, welches Touristen und somit jede Menge Geld in die Region pumpen soll. Doch wer kommt hier als Investor bei den westlichen Sanktionen überhaupt in Frage?

Bereits 2022 soll das erste Casino auf der Krim für Einnahmen sorgen

Schon 2014, kurz nach der Übernahme der Krim durch Russland, tauchten die ersten Ideen über die Etablierung von Casinos auf der Halbinsel in der Öffentlichkeit auf. Diese ergaben Sinn, immerhin lebt die Halbinsel hauptsächlich vom Tourismus und Glücksspiele passen hierbei wie die berühmte Faust aufs Auge. Durch den darauffolgenden Bürgerkrieg in der Ostukraine und den wichtigen Investitionen in die Infrastruktur, um sich unabhängig vom Nachbarland zu machen, wurde es erstmals allerdings recht ruhig um diese Pläne. Nun jedoch, rund 5 Jahre später, kommt mit einem durch Dmitri Anatoljewitsch Medwedew unterzeichneten Gesetz neuer Schwung in das ehrgeizige Vorhaben. Der amtierende Premierminister und rechte Hand von Putin erklärte mit dem Dokument die Region um das Dorf Katsiveli in Jalta zu neuen Casino-Zone mit dem Namen „Golden Coast.“ Hier soll schon ab 2022 das erste Casino in dem mehr als 14 Hektar großen Areal seine Pforten öffnen. Mit der Schaffung des neuen Casino-Paradieses auf der Krim existieren damit wieder aktuell fünf Sonderzonen in Russland, in denen Spielautomaten und Roulette den Bürgern und Touristen angeboten werden dürfen. Außerhalb dieser Areale sind nur Sportwetten offiziell erlaubt.

Die besonderen Casinos-Zonen in Russland:

  • Jantarnaja in Kaliningrad
  • Krasnaja Poljana in Krasnador
  • Primorje in der gleichnamigen Region
  • Casino-Zone Sibirische Münze in Altai
  • die neue Casino-Zone Golden Coast auf der Krim in Jalta
  • die ehemalige Casino-Zone Asow-City wurde Ende 2018 aufgelöst

Wer könnten die Investoren für Putins Casino-Paradies auf der Krim werden?

Ohne Putin wird in Russland kaum etwas entschieden und so dürfte der langjährige Präsident des Landes auch bei den Plänen zur neuen Casino-Zone „Golden Coast“ in Jalta auf der Halbinsel Krim seine Finger im Spiel haben. Mehr als 14 Hektar Grund und Boden mit Casinos und Resorts auszustatten, die mit der internationalen Konkurrenz mithalten können, ist jedoch ein ehrgeiziges Unterfangen. Zum einen machen die verhängten Sanktionen gegen die Krim das Leben eines jeden Investors nicht gerade einfach. Westlichen Glücksspielunternehmen wie Novomatic oder Gauselmann ist es untersagt in diese Region zu investieren. Möglicherweise könnten diese zwar keine eigenen Casinos betreiben, allerdings dafür womöglich ihre Novoline Spielautomaten und Merkur Slots liefern.

Ein weiteres Problemfeld betrifft die Unsicherheit über den Status der Krim in der Zukunft. Zwar sieht es momentan nicht danach aus, als ob Putin und Russland die Halbinsel jemals wieder hergeben, doch auszuschließen ist dies zumindest nicht ganz. Eine Investition unter diesen Umständen ist also durchaus mit enormen Risiken verbunden. Gelöst werden könnte dies jedoch entweder mit Investoren direkt aus Russland selbst oder mit Unternehmen, die nicht in der westlichen Hemisphäre ihren Hauptsitz haben. Hier könnten beispielsweise die Naga Corp aus Kambodscha, die bereits ein Casino 2020 in Primorje eröffnen wird oder andere asiatische Glücksspielkonzern aus China in Frage kommen. Ob sich jedoch die Krim tatsächlich in Zukunft im Reigen der internationalen Casino-Paradiese wirklich einreihen kann, wird auch von der Infrastruktur auf der Halbinsel abhängen. Die neue Casino-Zone Golden Coast liegt nämlich rund 70 Kilometer von nächsten Militärflughafen entfernt. Dieser soll jedoch laut unbestätigten Angaben der Regierung um Putin schon bald ein ziviles Terminal erhalten. Diese wäre zwingend notwendig, wenn hier nicht nur Einheimische und russische Staatsbürger in Zukunft das Casino-Paradies beleben sollen.

Anders als Investoren können Touristen aus aller Welt später die Casinos auf der Krim recht problemlos besuchen. Allerdings sollten ihnen klar sein, dass eine Einreise über Russland eine Straftat in der Ukraine darstellt und damit auch ein dortiges Einreiseverbot mit sich bringt.

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