Peter Sidlo verklagt die CASAG auf Einhaltung des aufgelösten Vertrags. Sollte der FPÖ-Politiker vor Gericht gewinnen, stünden ihm 2,3 Millionen Euro zu. (Bildquelle: Pixabay by RyanMcGuire)
Gerade einmal etwas mehr als ein halbes Jahr war der FPÖ-Politiker Peter Sidlo im Vorstand der CASAG. Schon bei seiner Berufung staunten nicht wenige Experten in der Branche, dass ein Provinzpolitiker ohne Erfahrung plötzlich in die Machtzentrale des österreichischen Monopolisten bei den Casinos gespült wird. Schon kurze Zeit später machten die ersten Gerüchte die Runde, dass der Bestellung Peter Sidlos ein schmutziger Deal zischen Novomatic und der FPÖ zugrunde liegen soll. Bewiesen ist dies bis heute nicht, allerdings ermittelt in diesem Fall weiterhin die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft. Obwohl weder bisher die Schuld oder Unschuld ermittelt werden konnte, verlor der FPÖ-Politker schließlich noch kurz vor Ende letzten Jahres seinen Vorstandsposten. Kampflos will dieser ihn jedoch nicht aufgeben. Wie jetzt bekannt wurde, verklagt Peter Sidlo nämlich die CASAG auf Auszahlung sämtlicher Gelder aus seinem aufgelösten Vertrag.
Peter Sidlo verklagt CASAG und ist sich keiner Schuld bewusst
Nach monatelangen Negativschlagzeilen verlor der FPÖ-Politiker Peter Sidlo schließlich seinen Vorstandsposten bei der CASAG, den er erst im Frühjahr aufgrund der Unterstützung von Novomatic erlangt hatte. Die Casinos Austria AG wolle mit dessen Abberufung Schaden vom Glücksspielunternehmen fernhalten. Ein mehr als verständlicher Schritt, nachdem über Monate die Berufung von Peter Sidlo eingebettet in die Spekulationen über den möglichen Deal zwischen FPÖ und Novomatic das Hauptthema in Österreich waren. Doch nun stellt sich die Frage, ob diese Abberufung überhaupt rechtens war. Peter Sildo selbst scheint dies zu bezweifeln und verklagt nun die CASAG auf die Erfüllung des aufgelösten Vertrages. Insgesamt 2,3 Millionen Euro fordert er nachträglich vom Monopolisten der Casinos, da er sich keiner Schuld bewusst ist.
Tatsächlich spricht bislang nichts Beweiskräftiges dafür, dass Peter Sidlo selbst sich in irgendeiner Art und Weise juristisch hat was zu Schulden kommen lassen. Zwar gibt es Indizien, dass bei seiner Bestellung womöglich nicht alles so einwandfrei war, doch sind dies bisher nur Spekulationen. Auch ein interner Prüfbericht der CASAG konnte bislang kein Fehlverhalten bei sämtlichen Involvierten feststellen. Vor diesem Hintergrund scheint Peter Sidlo davon überzeugt zu sein, mit einer Klage gegen die CASAG erfolgreich zu sein. So fordert er von seinem alten Arbeitgeber den entgangenen Lohn bis zum Vertragsende 2022 sowie diverse Bonuszahlungen und andere Vergütungen. Insgesamt soll sich die Summe auf rund 2,3 Millionen Euro belaufen. Ob Peter Sidlo nach der Klage gegen die CASAG das Geld wirklich zusteht, muss nun das Handelsgericht Wien entscheiden. Nach Informationen des „Standard“ bestätigte die Casinos Austria AG über einen Sprecher den Eingang der Klageschrift beim Monopolisten.
Mit horrenden Nachschlagszahlungen kennt sich die CASAG leider zur Genüge aus. Sollte Peter Sidlo mit der Klage gegen die CASAG erfolgreich sein, wäre diese bereits der dritte millionenschwere Betrag in den letzten 12 Monaten. Zuerst wurde der ehemalige Generaldirektor Alexander Laback nach dem Vorstandsumbau mit rund 2 Millionen Euro bedient und später standen noch einmal rund 4,5 Millionen Euro für des Ex-Vorstand Dietmar Hoscher im Raum. Mit den 2,3 Millionen Euro für Peter Sidlo könnte somit der Vorstandsumbau bei einer erfolgreichen Klage gegen die CASAG auf unglaubliche fast 9 Millionen Euro anwachsen.
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