Chef des VDAI

Eine Ära ist zu Ende gegangenen. Nach 38 erfolgreichen Jahren als Vorstandsvorsitzender des VDAI hängt Paul Gauselmann seinen Anzug beim Verband an den Nagel. (Foto: Paul Gauselmann / Quelle: Gauselmmann.de)

Der VDAI, der Verband der Deutschen Automatenindustrie e. V., ohne Paul Gauselmann als oberste Instanz war lange Zeit unvorstellbar, immerhin bekleidete dieser bereits seit rund 38 Jahren den Posten als Vorstandsvorsitzender. Doch nun ist die Ära tatsächlich überraschend beider letzten Mitgliederversammlung zu Ende gegangen. Selbstverständlich wurde Paul Gauselmann nicht nach 38 Jahren als Vorstandsvorsitzender des VDAI abgewählt, sondern erklärte selbst seinen Rücktritt. Übernehmen wird seine Funktion in Zukunft ein dreiköpfiges Team bekannter Manager, welche die Geschäftsführung übernehmen werden.

Nach mehr als erfolgreichen 38 Jahren lässt Paul Gauselmann jetzt beim VDAI die nächste Generation ran

Insgesamt 38 Jahre lang leitete Paul Gauselmann nicht nur die Geschicke des Branchenverband VDAI als Vorstandsvorsitzender, sondern prägte in seiner Position regelrecht eine Ära. Ein Vergleich zeigt, dass allein unter seiner Führung die gesamte Industrie aus Spielautomatenherstellern und Betreibern die eigenen Umsätze verzwanzigfachen konnten. In seiner Amtszeit wurde nicht nur sein eigenes Unternehmen Gauselmann, der Hersteller der bekannten Merkur Automatenspiele, ein weltweit geachteter Konzern, auch die Konkurrenten konnten sich prächtig entwickeln. Bally Wulff beispielsweise, ebenfalls Mitglied des VDAI, hat sich international immer breiter aufgestellt und feiert Erfolge in Spanien und Italien. Ein weiteres Mitglied, Löwen Entertainment, welches mittlerweile zum österreichischen Konzern Novomatic gehört, wuchs in den Jahren ebenfalls enorm. Unnachgiebige Lobbyarbeit für die eigene Industrie und das gewichtige Wort von Paul Gauselmann kamen so der gesamten Branche in Deutschland zugute. Mit seinem Ausscheiden, nach fast vier Jahrzehnten an der Spitze, sind die Fußstapfen groß und können wohl, wie es scheint, nicht durch eine einzige Person gefüllt werden.

Uwe Christiansen, Vorstandsmitglied des VDAI, 1. Vizepräsident von EUROMAT und von Löwen Entertainment kommend, nutze die Gelegenheit auf der Mitgliederversammlung noch einmal sich bei Paul Gauselmann zu bedanken. Er sagte: “Paul Gauselmann ist immer für eine Überraschung gut – dafür allerhöchsten Respekt. Unter seiner Branchenführung haben sich deren Umsätze verzwanzigfacht. Wir sind zu größtem Dank verpflichtet.” Ebenfalls etwas überrascht von dem Rücktritt von Paul Gauselmann zeigte sich auch Vorstandsmitglied Manfred Stoffers, der in der Gauselmann-Gruppe jedoch den Chef weiterhin zu sehen bekommen wird. Er äußerte sich zum Rücktritt: “Bis gestern Abend war so etwas vielleicht absehbar, aber unvorstellbar.”

Ein neues Triumvirat soll ab sofort die Geschicke des VDAI leiten

Die Fußstapfen des mittlerweile 85-jährigen Paul Gauselmann innerhalb des VDAI sind wahrlich gigantisch und es wird wohl lange Zeit benötigen, bis sich wieder eine so prägnante Persönlichkeit in der Branche etablieren wird. Genau aus diesem Grund hat sich deshalb der Verband der Deutschen Automatenindustrie e. V. dazu entschlossen, die Geschicke nicht mehr gebündelt in die Hände einer einzigen Person zu legen. Vielmehr soll ein ganzes Triumvirat aus bekannten Managern die Arbeit von Paul Gauselmann fortsetzen. Der erste ist Dr. Daniel Henzgen, ein wahrlich nicht unbeschriebenes Blatt in der Industrie. Er kommt von Löwen Entertainment, dem deutschen Spielautomatenhersteller unter österreichischer Flagge. Erst im Januar wurde er erst in die Geschäftsleitung des Unternehmens berufen. Dort und wie wohl auch im Verband, übernimmt Dr. Daniel Henzgen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

Zu Dr. Daniel Henzgen von Löwen Entertainment gesellt sich des Weiteren noch Lars Rogge hinzu, der bereits Geschäftsführer bei Bally Wulff ist. Unter seiner Führung wuchs der Berliner Spielautomatenhersteller kontinuierlich und eroberte sogar mit Gamomat die Online Casinos. Der letzte Posten im neuen Triumvirat des VDAI übernimmt Manrfed Stoffers und vertritt zugleich die Interessen von Gauselmann nach dem Weggang des Gründers aus dem Verband. Zusammen wird es von nun an ihre Aufgabe sein, für ihre Unternehmen und die gesamte Branche zu streiten und Einfluss auf Politik und Gesellschaft zu nehmen. Unterstützung erhalten die drei neuen Geschäftsführer des Vorstands dabei auch von den noch weiterhin amtierenden Vorstandsmitgliedern. Dies sind Uwe Christiansen von Löwen Entertainment sowie Christian Trenner von der wh Münzprüfer Berlin GmbH.

Paul Gauselmann äußerte sich such selbst zu seinem überraschenden Abgang als Vorstandsvorsitzender des VDAI. Wie er mitteilte, hatte er sich bereits seit Monaten das Zusammenspiel der drei Manager untereinander angeschaut und gemerkt, dass diese richtig gut zusammenarbeiten können. Dabei machte er deutlich, auf was es ihm dabei besonders ankam. Er sagte: “Wichtig dabei ist, dass sie sich persönlich gut verstehen – das ist Voraussetzung für erfolgreiche Arbeit.”

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