Online Casino Aktien KW 13/2019Vor internationalen Feiertagen beobachten wir immer wieder, dass sich die Börsen weltweit beruhigen. Große Investoren wie Versicherungen und andere Kapitalanlagegesellschaften richten sich auf die Urlaubszeit ein. Dementsprechend werden Positionen “glattgestellt” – also abgesichert oder verkauft. So bleiben die Schäfchen auch am Ostertisch im Trockenen.

Überraschender Wochensieger: LeoVegas

LeoVegas-Anleger mussten in den letzten Wochen und Monaten echte Nervenstärke beweisen. Die Aktie absolvierte eine beachtliche Achterbahnfahrt, wobei die schwachen Wochen leider überwogen. Neueinsteiger durften sich in dieser Woche allerdings freuen. Sie sicherten sich einen Kursgewinn von fast 10 % – innerhalb von nur fünf Handelstagen! Das Papier des Mutterkonzerns der LeoVegas Onlinecasinos steht nun bei 3,06 Euro.

Grund für den erfreulichen Kursverlauf ist eine neue Kooperation. Ab sofort wird der Spieleanbieter High Five Games (H5G) LeoVegas regelmäßig neue Spiele für seine Plattformen zur Verfügung stellen. Bei H5G handelt es sich um einen der führenden Spieleanbieter weltweit. Dementsprechend positiv wurde die Meldung an den Börsen aufgenommen. Allein am Freitag stieg der Aktienkurs von LeoVegas um knapp 8 %.

James Ford, Chef der Casinos bei LeoVegas, kommentierte die neue Partnerschaft wie folgt: “High Five Games ist bekannt dafür, attraktive Onlinespiele zu liefern. Das verdankt das Unternehmen seiner 20-jährigen Erfahrung in diversen Märkten. Wir sind uns sicher, dass sie sich auf bei unseren Kunden beweisen werden.”

GVC arbeitet erfolgreich an seiner Reputation

Zu Beginn dieses Jahres machte die GVC Holding, bekannt durch Marken wie Ladbrokes, Casino Club und bwin, Negativschlagzeilen. Die Wetttochter Ladbrokes hatte ein Problem mit mehreren Fällen von Wettbetrug. Die Schadenssumme belief sich auf mehr als eine Millionen Euro.

Damit sich solche abschreckenden Vorkommnisse nicht mehr wiederholen, ergriff das Unternehmen diverse Maßnahmen. Hierunter war unter anderem eine Kooperation für die Erforschung der Spielsucht und ihrer Entstehung. Ein bisher unbekanntes Projekt sorgte in dieser Woche für gute Nachrichten. Mithilfe eines Teams von Spezialisten gelang GVC ein Schlag gegen Bots im eigenen Kundenpool.

Bei Bots handelt es sich um Computerprogramme, die gegen echte Spieler spielen oder wetten. Wenn sie gut programmiert sind, haben sie eine höhere Gewinnwahrscheinlichkeit als ihre menschlichen Gegner. Die Entwickler sacken hohe Gewinne ein. Dass es sich bei einzelnen angemeldeten Kunden um Bots handelte, stellten bei der GVC erfahrene Poker-Experten fest. Sie erkannten auffällige Spielzüge und meldeten sie. Nachdem die falschen Accounts geschlossen wurden, konnten mehr als 650.000 Euro an die betrogenen Kunden rückerstattet werden. Das Problem virtueller Spielmanipulation war somit deutlich ausgeprägter als bisher angenommen. Drei Viertel aller vonseiten der GVC geschlossenen Konten beruhten auf Fake-Accounts.

Je höher die Sicherheit beim Glücksspiel, desto eher kann ein Unternehmen neue Kunden für sich gewinnen. Das wissen auch die Aktionäre und belohnten die GVC in dieser Woche mit einem Kursplus von 4,90 %. Die Unternehmensanteile notieren nun bei 7,21 Euro und setzen ihren Aufwärtstrend fort.

Quickspin und Betsson erobern Dänemark

Sein solides Wachstum setzte Betsson in dieser Woche fort. Gemeinsam mit der schwedischen Spieleschmiede Quickspin möchte das Unternehmen hinter Betsson, Betsafe und NordicBet seine Expansion in Skandinavien ausbauen. Quickspin liefert die Anwendungen, die den dänischen Kunden schon bald zur Verfügung stehen sollen. Bei der Planung wurde besonderes Augenmerk auf einen hohen Grad an Modernität gelegt. Die Spiele sollen, sobald sie auf den Plattformen verfügbar sind, auf allen mobilen Endgeräten nutzbar sein. Damit bedient Betsson den Trend zum Spielen auf Handys und Tablets.

Betsson steigerte seinen Aktienwert um weitere 2,7 % und steht nun bei 6,97 Euro je Stück. Mit dieser Entwicklung reiht sich Betsson in die Gruppe der Echtgeld-Casinos mit einer zufriedenstellenden Wochenperformance von um die 3 % Plus ein. Die anderen sind: Bet-at-Home, die Evergreen Gaming Group, William Hill und Evolution Gaming.

Mit diesen fünf Werten machten Sie in der KW 14/2019 Verluste

Nicht gut lief es für die Anleger der 888 Holding, NetEnt, Playtech, Paddy Power und Unibet. Der Wochenverlierer war mit einem Minus von 3,52 % erneut NetEnt. Der schwedische Dienstleister für Onlinespiele auf B2B-Basis stürzt somit weiter ab – ironischerweise ohne triftigen Grund. Wir sehen in dieser Bewertung, die auf ein Zehn-Jahres-Tief zusteuert, in erster Linie psychologische Faktoren. Zwar war das Unternehmen mit Sparmaßnahmen in den Schlagzeilen. Dennoch ist der Kurs von aktuell 2,92 Euro für einen der wichtigsten skandinavischen Casinoanbieter sehr niedrig.

Paddy Power betfair zeigt sich selbstbewusst

Ein weiterer Verlierer in dieser Woche war Paddy Power betfair (Marken unter anderem: Fanduel und betfair). Grund dafür war die Verlautbarung der Unternehmensführung, das desolate US-Geschäft bis 2025 in die Gewinnzone zu führen. Die Expansion jenseits des Atlantiks soll innerhalb der nächsten sechs Jahren 530 Millionen Euro in die Taschen des Mutterkonzerns spülen. Derzeit beträgt der jährliche Verlust in der Region um die 15 Millionen Euro im Jahr. Nach Meinung zahlreicher Analysten wird sich daran bis frühestens 2023 nichts ändern.

Die Investoren straften die großen Ziele von Paddy Power betfair mit Verkäufen ab. Das Papier verlor 2,2 % und ist nun 70,88 Euro wert. Das Signal ist klar: Träume sind schön – man muss sie aber auch in die Tat umsetzen.

 

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