Online Glücksspiel Österreich: Streit um das Casino-Monopol spitzt sich zu

Wird das Glücksspiel-Monopol in Österreich sein Ende finden. Online Glücksspiel in Österreich sorgt für Diskussionen bei der aktuellen Regierung. (Bildquelle: Keenan Constance auf Unsplash)

In Österreich könnte sich der Glücksspielmarkt in den kommenden Jahren grundlegend verändern. Fälschlicherweise wurde erst kürzlich ein Gesetzesentwurf aus dem Finanzministerium veröffentlicht, und löste eine politische Debatte aus, die vor allem das Online Glücksspiel in Österreich betrifft.

Während das Ministerium am bestehenden Monopol-System festhalten möchte, fordern die Neos, eine liberale politische Partei, die Öffnung des Online Casino Marktes. Im Zentrum der Diskussion steht die Frage, ob das bisherige System noch zeitgemäß ist, oder ob eine Liberalisierung mehr Einnahmen und Kontrolle ermöglicht.

Kommt es in Österreich im kommenden Jahr zu einer Glücksspiel-Reform, wie sie auch in Finnland aktuell zur Debatte steht?

Online Glücksspiel Österreich: Reform noch am Anfang

Der Entwurf für ein neues Glücksspielgesetz in Österreich stammt aus dem roten Finanzministerium und gilt aktuell lediglich als Verhandlungsbasis. Medienberichten wie aus dem Online-Magazin Profil, kann man entnehmen, dass die Gespräche zwischen ÖVP, SPÖ und Neos stehen noch ganz am Anfang. Trotzdem zeigt der Entwurf bereits recht deutlich, in welche Richtung das Ministerium tendiert. Das Glücksspiel-Monopol in Österreich soll in seinen Grundzügen erhalten bleiben. Was genau heißt das?

Aktuell gibt es zwölf Casinos im gesamten Land und die einzige Online Glücksspiellizenz soll weiterhin an die Lotto-Lizenz gebunden sein. Diese hat derzeit die Österreichische Lotterie (Casinos Austria) mit ihrer Tochterfirma win2day.

Wie sehr das Online Casino Monopol in Österreich den Markt prägt, zeigt sich gut am Beispiel NOVOMATIC. Obwohl der Konzern seinen Sitz in Österreich hat, darf er seine bekannten Novoline-Automatenspiele nicht selbst in einem Novoline Online Casino anbieten. Diese sind ausschließlich im Echtgeld-Casino der Casinos Austria verfügbar. Grundlage dafür ist das aktuelle Glücksspielgesetz, nach dem nur win2day über eine Online Glücksspiellizenz verfügt.

Andere internationale Online Casinos verfügen zwar über eine EU-Lizenz, etwa aus Malta, besitzen jedoch keine österreichische Online Casino Lizenz. Aus Sicht der Behörden bewegen sich diese Anbieter in einem rechtlich problematischen Bereich. Künftig soll es den Online Casino Anbietern durch Netz- und Zahlungssperren nicht mehr möglich sein, den Markt zu nutzen.

Öffnung des Glücksspielmarktes gefordert

Die Regierung in Österreich möchte am Glücksspiel-Monopol festhalten. In diesem Zusammenhang soll eine neue Behörde gegründet werden. Diese soll mehr Kontrolle auf die Online Casinos in Österreich ausüben und illegale Anbieter überwachen und bekämpfen. Doch an der exklusiven Online Lizenz würde sich nichts ändern.

An diesem Punkt beginnt die Debatte mit der Partei Neos. Sie sprechen sich offen gegen das bestehende Monopol aus und fordern mehr Lizenzen für den Markt. Ihr Argument dabei ist, dass mehr Online Casino Anbieter auch zu mehr Wettbewerb, attraktiveren Angeboten und damit höheren Steuereinnahmen führen.

Ein weiterer zentraler Streitpunkt beim Online Glücksspiel in Österreich ist der Spielerschutz. Während sich alle Koalitionspartner auf die Netz- und Zahlungssperren bei illegalen Anbietern geeinigt haben, gehen die Meinungen bei der Marktstruktur auseinander. Die SPÖ möchte strengere Kontrollen, während die ÖVP die Anzahl der Online Lizenzen begrenzen will.

Kritiker des Monopols betonen, dass ein streng kontrollierter Markt mit mehreren lizenzierten Anbietern den Spielerschutz sogar verbessern könnte. Befürworter des aktuellen Zustands des Online Glücksspiels in Österreich warnen hingegen vor steigenden Zahlen bei Spielsüchtigen.

In welche Richtung die Reise für das Online Glücksspiel in Österreich geht, lässt sich nur abwarten. Noch ist offen, ob das Monopol bestehen bleibt. Oder ob auch Österreich dem Beispiel aus Finnland folgt und den Markt öffnet.