Online Casino SlowakeiUnweit der deutschsprachigen Länder zieht in Sachen Online Casinos eine große, schwarze Gewitterwolke auf, genauer gesagt in der Slowakei. Denn wer hier als Zocker seit einigen Tagen versucht auf die Angeboten bekannter Betreiber zuzugreifen, der steht quasi vor verschlossenen, virtuellen Türen. Sofern er denn überhaupt noch auf die Seiten der Online Casinos gelangt. Gleich 10 Internetcasinos sind davon betroffen, darunter so bekannte Namen wie bet365, 888casino, Bet-at-Home, bwin, 1xbet oder William Hill. Neben diesen global agierenden Unternehmen hat es zusätzlich noch kleinere Online Casinos wie LVbet ebenfalls erwischt. All diese Betreiber sind nicht mehr für Spieler aus der Slowakei erreichbar, denn deren Internetseiten werden nun in diesem Land geblockt. Schuld daran ist die neue Schwarze Liste, die vom Ministry of Finance of the Slovak Republic ins Leben gerufen und nun veröffentlicht wurde. Mit dem neuen Glücksspielgesetz müssen sich alle Betreiber von Glücksspielen um eine offizielle Lizenz bewerben und 27 Prozent ihres Brutto-Gaming-Umsatzes als Steuer abführen. Zudem ist es mit diesem neuen Regelwerk nur noch dem staatseigene Anbieter TIPOS gestattet, Online Casino Spiele und Poker den Zockern in der Slowakei anzubieten. Die nun erfolgten Blockierung der Webseiten von bet365 oder Bet-at-Home, ist jedoch nur ein Baustein im rigorosen Vorgehen gegen das Glücksspiel in dem Land.

Wie die Glücksspielbehörde der Slowakei bekanntgab, haben sich diese 10 Betreiber von Online Casinos zusätzlich freiwillig dazu erklärt, der Slowakei den Rücken zu kehren. Dadurch sind die betreffenden Seiten von bet365 und der anderen Anbieter nicht nur blockiert, sondern nehmen zudem ebenfalls keine Spieler mehr aus diesem Land als Kunden auf.

Slowakei droht ebenfalls Finanzdienstleistern

Neben den 10 Betreiber von Online Casinos wie bet365 oder Bet-at-Home die auf der Schwarzen Liste stehen und sich freiwillig zurückziehen, gibt es noch 7 weitere Unternehmen die im Fokus stehen. 2 dieser nicht näher genannten Anbieter sollen laut dem Ministry of Finance of the Slovak Republic sich ebenfalls dazu entschlossen haben, von selbst aus dem Markt zu verschwinden. Die übrig gebliebenen 5 Online Casinos wiederum bekamen noch eine 10-tägige Übergangsfrist eingeräumt, bevor deren Angebote ebenfalls blockiert werden. Sollte diese Internetcasinos innerhalb dieser Frist ihre Angebote an Spielautomaten und Live Casinos nicht in dem Land einstellen, müssen sie mit gravierenden Bußgeldern rechnen. Interessant an dem ganzen Gebaren der Behörde ist, dass Provider schon jetzt blockieren müssen, obwohl die richterlichen Genehmigungen für diese Sperren noch ausstehen. Aus diesem Grunde fordern die Provider vom Staat die Gelder ein, die dieser Dienst zum Wohle der Allgemeinheit die Unternehmen kostet. Wäre dieses harte Vorgehen gegen Online Casinos nicht schon genug Ärgernis für alle Zocker in dem Land, will die Behörde nun ebenfalls gegen bestimmte Finanzdienstleister vorgehen. Nämlich dann, wenn eine dieser Firmen Gelder von oder zu Online Casinos transferiert und der betreffenden Zocker aus der Slowakei operiert. Damit dies Androhung auch fruchtet, stehen gleich einmal bis zu 500.000 Euro an Bußgeldern Raum. Hier wird sich von nun an jede Bank oder jeder eWallet-Anbieter wie Skrill, Paypal oder Neteller dreimal überlegen, ob sie sich diesem Risiko aussetzen werden.

Bei einem gewaltigen Steuersatz von 27 Prozent auf den Brutto-Gaming-Umsatz, dürften die meisten Anbieter wohl den Rauswurf aus der Slowakei ohne großes Geschrei hinnehmen. Denn diese Steuer entfällt nicht, wie in anderen Branchen üblich, auf den tatsächlich Gewinn, sondern auf den reinen Umsatz. Dies dürfte der Hauptgrund sein, warum sich bisher kaum ein Betreiber um einer der Lizenzen in der Slowakei beworben hatte.

Casinos werden ebenfalls aus der Hauptstadt Bratislava verbannt

Die nun erfolgte harte Gangart gegen Online Casinos reit sich nahtlos in eine Reihe ähnlicher Maßnahmen der vergangenen Monate gegen das Glücksspiel ein. So wurde erst im April im Stadtrat von Bratislava beschlossen, dass Glücksspiel aus der City zu verbannen. Als Übergangsfrist wurden hier den Spielotheken und Casinos der Stadt nur wenige Wochen eingeräumt. Denn bereits zum 1. Mai trat die neue Regelung in Kraft. Dabei dürfen zwar bestehende Etablissements noch ihre Konzessionen bis zum Ablauf behalten, doch danach ist ein für alle mal Schluss. Hiervon besonders betroffen ist die Olympic Entertainment Group mit Sitz in Tallinn. Das Unternehmen betreibt insgesamt vier Casinos in der Stadt, darunter das bekannte Banco Casino im Crowne Plaza Hotel. Zwar gilt die Lizenz zum Betrieb noch bis 2021, doch danach dürfte hier ebenfalls das bittere Ende kommen. Durch diese äußert restriktive Anti-Glücksspiel-Politik können sich die rund 300 Beschäftigten allein bei der Olympic Entertainment Group schon einmal um neue Jobs kümmern. Doch nicht nur Unternehmen werden durch diese Entscheidung der Stadt jede Menge Geld verlieren. Denn Bratislava wird hierdurch auf jede Menge Steuern verzichten müssen. Doch für den Bürgermeister der Stadt, Ivo Nesrovnal, ist dies kein Grund zu Besorgnis. Denn der glühende Gegner des Glücksspiels gab schon bekannt, dass er die Fehlsumme schon irgendwo anders auftreiben wird. Wer also in Zukunft noch in der Hauptstadt der Slowakei zocken will, der wird dies nur noch in den erlaubten Wettbüros bei Sportwetten und in den Annahmestellen fürs Lotto tun dürfen. Zusammen mit dem Verbot von privaten Online Casinos und Online Poker, kommen nun wahrlich schwere Zeit auf alle Spieler in der Slowakei zu.

Natürlich will die Olympic Entertainment Group die Entscheidung des Stadtrats von Bratislava nicht so einfach hinnehmen. Und so gab deren CEO Madis Jaager bekannt: “Der Stadtrat von Bratislava hat in diesem Jahr zwei völlig widersprüchliche Entscheidungen über eine Petition verabschiedet, um Glücksspieloperationen zu verbieten. Die Position des slowakischen Verbandes für Unterhaltung und Spiele ist, dass die zweite Entscheidung des Stadtrates nichtig ist. Denn es ist nicht möglich, mehrere Entscheidungen über die gleiche Petition zu verabschieden. Daher ist die erste Entscheidung, bei der nicht genug Stimmen für eine Restriktion der Glücksspiele zusammenkamen, gültig. Die slowakische Vereinigung für Unterhaltung und Spiele plant deshalb, die Entscheidung vom 30. März vor Gericht anzufechten.”

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