Razzia im Bundesfinanzministerium

Im Zuge der Ermittlungen gegen Novomatic und FPÖ kam es in Österreich nun erneut zu einer Razzia. Dieses Mal direkt im Bundesfinanzministerium bei Hubert Fuchs! (Bild von fsHH auf Pixabay)

Der Skandal rund um Novomatic, FPÖ und die Casinos Austria ist um eine unrühmliche Facette reicher. Wie jetzt mehrere österreichische Medien übereinstimmend berichteten, ist es in diesem Zusammenhang zu einer Razzia im Bundesfinanzministerium gekommen. Ziel war die Sicherstellung von Unterlagen des ehemaligen Staatssekretärs Hubert Fuchs von der FPÖ.

Hubert Fuchs und Novomatic-Gründer Johann F. Graf sollen schmutzigen Deal verhandelt haben

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Österreich drückt bei ihren Ermittlungen rund um den Skandal Novomatic, FPÖ und CASAG weiter voll aufs Gaspedal. Nachdem bereits vor Wochen mehrere Razzien bei Novomatic-Chef und dem Gründer des Spielautomatenherstellers Johann F. Graf durchgeführt wurden, gab es nun die nächste Hausdurchsuchung. Besonders brisant an dieser am vergangenen Mittwoch durchgeführten Razzia ist, dass diese direkt in den Räumlichkeiten des Bundesfinanzministeriums erfolgte. Konkret rückten die Ermittler des Bundeskriminalamts im Auftrag der WKStA in der Sektion 1 des Ministeriums ein und wurden beim ehemaligen Staatssekretär Hubert Fuchs von der FPÖ vorstellig. Dabei wurden E-Mails gesichert sowie Dokumente und der Terminkalender beschlagnahmt. Hubert Fuchs gehört neben Heinz-Christian Strache, Johann Gudenus und Markus Tschank zu den FPÖ-Politikern, gegen die die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt.

Der Grund für die neuerliche Razzia ist ein brisanter Vorwurf aus der anonymen Anzeige gegen Novoamtic und FPÖ-Politiker, die den Stein der Ermittlungen ins Rollen brachte. In dem Schreiben, welches an die WKStA gerichtet war, wurde Hubert Fuchs bezichtigt, sich am Rande der größten Glücksspielmesse, der ICE London, im vergangenen Februar mit dem Novomatic-Gründer Johann F. Graf getroffen zu haben. Hier sollen beide Personen einen schmutzigen Deal verhandelt haben, von dem sowohl die FPÖ wie auch Novomatic profitieren sollte. Für die Hilfe bei der Bestellung von FPÖ-Mann Peter Sidlo in den Vorstand der CASAG wurden angeblich dem Novoline Spielautomatenhersteller Gegenleistungen versprochen. Zum einen soll dies eine Online Casino Lizenz in Österreich gewesen sein, ein Geschäftsfeld, bei dem die CASAG momentan das Monopol besitzt. Zum anderen wollte sich die FPÖ in Wien, bei einer erfolgreichen Wahl in der Stadt, für eine Aufhebung des Verbots des „Kleinen Glücksspiels“ einsetzen, so er Vorwurf in der anonymen Anzeige. Von der nun durchgeführten Razzia bei Hubert Fuchs im Finanzministerium scheint sich die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft neue Erkenntnisse in diesem Zusammenhang zu erhoffen.

Wie bereits bei den Razzien zuvor bei Novomatic und anderen FPÖ-Politikern lies auch dieses Mal die Kritik an der der neuerlichen Hausdurchsuchung vonseiten der FPÖ nicht lange auf sich warten. Der ehemalige Innenminister Herbert Kickl brachte die neuerliche Razzia mit der bevorstehenden Wahl in Österreich in Verbindung. Zudem zeigte er sich verwundert darüber, dass Ermittlungen nur gegen FPÖ-Politiker durchgeführt wurden, obwohl in der anonymen Anzeige ebenfalls Politiker einer anderen Partei genannt werden.

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