novomatic agIn unserem ersten Teil, zur nun veröffentlichten Halbjahresbilanz der Novomatic AG, dem führenden Glücksspielkonzern in Europa, werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Kennzahlen des Unternehmens. Diese erlauben gewisse Rückschlüsse über die Entwicklung des Unternehmens und ermöglichen bis zu einem gewissen Punkt ebenfalls Prognosen über die unmittelbare Zukunft. In unsrem zweiten Teil wiederum werden wir uns die Entwicklung der wichtigsten Märkte anschauen, in denen die Novomatic AG tätig ist. Denn gerade bei einem der größten Player auf dem globalen Glücksspielmarkt ist dies eine sehr gute Gelegenheit bestimmte Tendenzen abzulesen.

Novomatic AG – Investitionen lassen Gewinne schrumpfen!

Immer wieder richten sich die Augen der Glücksspielbranche mit Spannung auf die Unternehmenszahlen der Konkurrenten, vor allem wenn es sich dabei um die großen Player wie Novomatic handelt. Der österreichische Glücksspielriese hat nun seine Geschäftszahlen für das erste Halbjahr vorgelegt und konnte dabei sowohl positive wie auch negative Nachrichten vermelden. Besonders erfreut zeigte sich die Novomatic AG über den gestiegenen Umsatz, der sich nun in den ersten 6 Monaten des Jahres auf rund 1,219 Milliarden Euro beläuft. Gegenüber 1,095 Milliarden Euro aus der Vergleichsperiode im vergangenen Jahr, konnte das Unternehmen so den Umsatz um 11,3 Prozent steigern. Angetrieben wurde das starke Wachstum der Novomatic AG vor allem durch eine Erhöhung der Anzahl an selbst betriebenen Spielhallen. Hierunter fallen Spielbanken, Automatencasinos, Wettbüros und Bingohallen. Hier konnte die Novomatic AG gegenüber dem 1. Halbjahr 2016 den Bestand von rund 1.800 auf jetzt circa 2.100 erhöhen. Mit der gestiegenen Anzahl an diversen Spielhallen weltweit ging ebenfalls eine deutliche Erhöhung des Bestandes an eigenen Novoline Spielautomaten einher. Waren es vergangenes Jahr noch um die 61.700 Geldspielgeräte gewesen waren, so standen nun mit Abschluss der Halbjahresbilanz in allen selbst betriebenen Spielhallen der Novomatic AG rund 70.700 Spielautomaten. Hauptgründe für die starke Steigerung bei den Spielhallen und der Anzahl der Geräte waren hier vor allem diverse Zukäufe von zahlreichen Betreibern und anderweitige Akquisitionen. Immerhin war das Unternehmen bereit, im Berichtszeitraum 115,4 Millionen Euro für Unternehmensübernahmen in die Hand zu nehmen.

Der Vorstandsvorsitzenden und Chef von Novomatic, Harald Neumann, machte noch einmal deutlich, wie wichtig strategische Zukäufe für das Unternehmen sind. So teilte er mit: „Diese Zukunftsinvestitionen sichern langfristig die starke Stellung von NOVOMATIC am globalen Markt. Die aktuellen Halbjahreszahlen mit einem neuen Rekordumsatz zeigen, dass wir mit unserer internationalen Wachstumsstrategie auf dem richtigen Weg sind. Genau diesen werden wir auch weiterverfolgen.“

EBITDA, EBIT und Gewinn teilweise im dicken Minus

Eigentlich wurden die Bilanzen der Novomatic AG in den letzten Jahre recht langweilig, da außer Erfolgsmeldungen in allen Bereichen kaum ein Haar in der Suppe zu finden war. Doch im jetzigen Halbjahresergebnis haben einige der wichtigsten Kennzahlen teils deutlich ins Minus gedreht. Trotz neuem Umsatzrekord in den ersten 6 Monaten ging es sowohl beim EBITDA, beim EBIT und eben auch beim Gewinn nach unten. Während mit -1,6 Prozent das EBITDA noch moderat zurückging, fiel das EBIT gleich um -26,3 Prozent und der Gewinn sogar um -29,3 Prozent. Und so ergaben sich folgende Veränderungen. Das EBITDA sank von vormals 287,2 Millionen Euro auf jetzt 282,5 Millionen Euro. Beim EBIT wiederum fiel der Wert von 141,4 Millionen Euro auf jetzt nur noch 104,2 Millionen Euro, was gleichzeitig für einen massiven Rückgang beim Gewinn von 79,6 Millionen Euro auf nun 56,3 Millionen Euro führte. Trotz diese nicht gerade rosigen Entwicklung gab es jedoch beider Novomatic AG keinerlei Grund zur Panik, denn die starken Verluste wurde durch mehrere Sondereffekte hervorgerufen.

Beim bereinigten EBITDA, bei dem gewisse Sondereffekte wie Währungsschwankungen oder Anlaufkosten für neue Geschäftsbereiche herausgerechnet werden, sah die Situation für die Novomatic AG schon deutlich besser aus. So wurden hier anstatt einem Rückgang eine Steigerung von 3 Prozent erzielt. Während das bereinigte EBITDA im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres noch bei 300,2 Millionen Euro lag, so konnte nun ein Wert von 308,6 Millionen Euro erzielt werden.

Investitionen, höhere Steuern und die Situation in Deutschland belasten

Für die teils erheblichen Rückgänge beim EBITDA, beim EBIT und bei Gewinn, waren diverse Sondereffekte verantwortlich. So wurden beispielsweise die Steuern in Österreich und Italien und damit ebenfalls die Abgaben erhöht. Ein weiteres Problem, mit dem das Unternehmen zu kämpfen hatte, war die deutliche Schwäche des US-Dollars und des britischen Pfund, zwei wichtige Märkte in denen die Novomatic AG aktiv ist. Hier fielen der Verlust gleich um 9,6 Millionen Euro höher aus, als noch in der Vergleichsperiode im vergangenen Jahr und so beläuft er sich nun auf insgesamt -15,7 Millionen Euro. Ebenfalls deutlich belastete das Halbjahresergebnis bei den drei wichtigen Kennzahlen die Entwicklung in Deutschland, dem Kernmarkt der Novomatic AG. Durch die ab dem 11. November 2018 in Kraft tretende neue technische Richtlinie 5.0, die nur noch Spielautomaten erlaubt, die mit einer Karte betrieben werden, sind hier bereits hohe Vorproduktionen angelaufen. Dies betrifft vor allem die Tochtergesellschaften Löwen Entertainment GmbH und Crown Technologies GmbH. Ziel ist es hier, pünktlich zum Start bereits alle eigenen Kunden mit den neuen Spielautomaten versorgen zu können. Dadurch fielen bereits jetzt im ersten Halbjahr mehrere Millionen Euro an Kosten an, die ebenfalls für die letzten 6 Monate in der gleichen Größenordnung liegen werden.

Zusätzlich zu all diesen Faktoren, sorgte ebenfalls ein zurückgehende Ertragslage bei Unternehmen der eigenen I-New Group und die Anlaufkosten für die neugeschaffene Novo Lottery Group, für deutliche Rückgänge im EBITDA, EBIT und beim Gewinn.

Lesen sie in unserem zweiten Teil zur Halbjahresbilanz der Novomatic AG, wie sich die Geschäfte in den wichtigsten Märkten von Deutschland bis Australien entwickelt hat. Ebenfalls werfen wir einen Blick auf das Geschäft mit den Online Casinos, welches für das Unternehmen immer wichtiger wird.

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