Nach einer ganzen Dekade, in denen die Umsätze und Gewinne der österreichischen Novomatic AG nur den Weg steil nach oben kannten, gab es im letzten Jahr zum ersten mal eine richtigen Einbruch, zumindest beim Gewinn. Wie es jedoch nun scheint, hat der Erfinder von Book of RA diese kleine Tief aus 2017 mittlerweile überwunden, wie der jetzt vorgestellte Halbjahresbericht verdeutlicht. Inn allen wichtigen Kennzahlen konnten dabei zum Teil enorme Steigerungen erzielt werden. Allerdings stellten Deutschland und das Geschäft mit den Novoline Casinos für die Novomatic AG immer noch die Wermutstropfen dar.
Bei der Novomatic AG steht im ersten Halbjahr alles auf Grün
Mit rund 1,365 Milliarden Euro in den ersten 6 Monaten diesen Jahres konnte die österreichische Novomatic AG beim Umsatz wieder einmal einen neuen Höchstwert feiern. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2017, als noch 1,212 Milliarden Euro erzielt wurden, konnten mit den Novoline Spielautomaten, dem Geschäft mit den Online Casinos, dem Lotto und den Sportwetten nun rund 12,6 Prozent mehr erlöst werden. Anders als noch im letzten Jahr, in dem das EBITDA noch nahezu stagnierte, gab es dieses mal in in den ersten 6 Monaten bei dieser so wichtigen Kennzahl eine Verbesserung für die Österreicher zu vermelden. So kletterte dieses gegenüber dem Vergleichszeitraum im vergangen Jahr jetzt von vormals 284,9 Millionen Euro um 11,6 Prozent auf nun 318 Millionen Euro. Sogar noch deutlich besser sah es beim Betriebsergebnis, dem EBIT aus. Hier ging es für die Novomatic AG sogar um ganze 23 Prozent kräftig nach oben. Stand hier in 2017 in den ersten 6 Monaten 120,7 Millionen Euro zu Buche, konnten nun 148,4 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Dieser Anstieg ist umso bemerkenswerter, da für das Gesamtjahr 2017 noch ein Rückgang beim EBIT in Höhe von 20,9 Prozent vorlag. Durch den jetzigen, kräftigen Anstieg zeigt der Hersteller der beliebten Novoline Spielautomaten, dass er sich nach einem kurzen Einbruch wieder in der richtigen Spur befindet. Dies wurde mit der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen auch beim Gewinn deutlich, der 2017 um gravierende 60,8 Prozent absackte. Jetzt erfolgte nämlich für die ersten 6 Monate eine deutliche Gegenbewegung und so konnte der Gewinn um grandiose 95,3 Prozent gesteigert und damit fast verdoppelt werden. Stand hier noch im Vergleichszeitraum 56,3 Millionen Euro in der Bilanz waren es nun 109,9 Millionen Euro.
Mit bereits jetzt 109,9 Millionen Euro Gewinn konnte die Novomatic AG in den ersten 6 Monaten bereits deutlich mehr verdienen, als noch im gesamten letzten Jahr, als gerade einmal 61,4 Millionen Euro erwirtschaftet wurden. Ebenfalls erhöhte sich die durchschnittliche Zahl der Beschäftigten gegenüber 2017 um 6,4 Prozent von ehemals 24.415 auf nun 25.973.
Vor allem die abgeschlossene Übernahme von Ainsworth Game Technology beflügelt die Novomatic AG
Die sehr guten Ergebnisse in allen wichtigen Kennzahlen für die Novomatic AG im ersten Halbjahr wurden vor allem von der neuen australischen Tochter Ainsworth Game Technolgy verursacht. Nicht etwas weil die Damen und Herren aus dem Land der Kängurus gegenüber dem Vorjahr deutlich mehr eigene Spielautomaten verkaufen konnten, sondern weil seit Anfang diesen Jahres die 52 Prozent Anteile an der neuen Tochter endlich voll in der Bilanz der Österreicher eingehen. Denn eigentlich kann die Novomatic AG mit der momentanen Performance der australischen Tochter nicht wirklich zufrieden sein. Diese vermeldete Rückgänge sowohl beim Umsatz wie auch beim Gewinn. So sanken die Erlöse aus dem Verkauf von Spielautomaten und Slots für Online Casinos in den letzten 12 Monaten um ganze 5,8 Prozent. War dies schon kein Grund zur Freude, war es der Einbruch des Gewinns in Höhe von 15,8 Prozent erst recht nicht. Allerdings lief nicht alles schlecht bei Ainsworth Game Technology. So konnte der Umsatz im für Novomatic so wichtigen amerikanischen Glücksspielmarkt sogar leicht verbessert werden. In Nordamerika waren dies rund 4 Prozent Wachstum und in Lateinamerika konnte immerhin der Umsatz stabil gehalten werden. Anders allerdings in Europa, in Asien und im heimischen Australien, hier musste die Novomatic Tochter zum Teil herbe Verluste hinnehmen. Trotz der ungünstigen Entwicklung ist jedoch Ainsworth Game Technology immer noch ein sehr wichtiger Baustein in der Expansionsstrategie der Österreicher für den amerikanischen Markt und hier vor allem den USA.
Geschäft mit den Novoline Casinos lässt Federn
Bei all den positiven Meldungen zu den wichtigsten Kennzahlen in der Halbjahresbilanz der Novomatic AG, zeigten sich jedoch auch kleinere Schatten, die allerdings größtenteils zu erwarten waren und vor allem Deutschland betrafen. Der Rückzug der Novoline Casinos aus Deutschland sorgte im Bereich Online und Mobile Gaming für einen Rückgang von gehörigen 7,2 Millionen Euro und somit konnte die Novomatic AG in diesem Bereich nur noch rund 20,9 Millionen Euro umsetzen. Damit gelang es bisher nicht mit der Ausweitung auf andere Länder und Partner, die Verluste aus der Bundesrepublik zu kompensieren. Die Umwandlung eigener Novoline Casinos wie Stargames in Spielgeldhallen oder die Schließung von SuperGaminator sowie der Stopp der Auslieferung der eignen Slots an Partner in Deutschland werden wohl hier noch lange nachhängen.
Ebenfalls nicht besonders erfreut war die Novomatic AG über die Situation in Deutschland bei den Glücksspieltempeln und deren zahlreichen Schließungen. Dank einiger Zukäufe konnte jedoch der Umsatz im Kernmarkt stabil gehalten und sogar minimal verbessert werden. Größte Gewinner waren dieses mal Österreich sowie Osteuropa, die beide enorm zulegen konnten.
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