In Deutschland breitet sich das illegale Glücksspiel nach Aussagen zahlreicher Studien und Behörden immer schneller aus. Die Regulierung des Glücksspielmarkts sollte genau diese Entwicklung ausbremsen, was bisher jedoch nicht zu 100 % funktioniert hat. Ganz im Gegenteil, laut einem Rechtsgutachten steigt die Anzahl der sogenannten illegalen Fungames In enger Zusammenarbeit haben der Bayerische Automaten-Verband (BAV) und der Fachverband Gastronomie-Aufstellunternehmer (FGA) ein Rechtsgutachten bei Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Kubiciel in Auftrag gegeben. Hintergrund des Gutachtens war es, die aktuellen Missstände genauer zu analysieren, um daraus einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln, um gegen das sich ausbreitende illegale Angebot vorzugehen. Die Studie brachte eine erschreckende Anzahl an illegalen Fungames zutage. Rund 50.000 Stück sind registriert worden, die eine erhebliche Gefahr für Suchterkrankte darstellen.
Neues Informationsportal gegen illegales Glücksspiel
Während die Ergebnisse der oben benannten Studie noch auf die Branche wirken, haben sich der Bayerische Automaten-Verband (BAV) und der Fachverband Gastronomie-Aufstellunternehmer (FGA) zusammen mit der auf Glücksspielrecht spezialisierte Kanzlei Benesch & Partner Gedanken gemacht und ein Informationsprotal veröffentlicht. Die brandneue Informations- und Meldeplattform www.illegales-spiel.de soll als Orientierungshilfe dienen und sich im Kampf gegen das illegale Glücksspiel beweisen.
Der Grundgedanke dahinter ist, dass mit diesem neuen Ansatz illegale Aufstellerorte identifiziert werden. Bedenkliche Spielgeräte wie die sogenannten Fungames, die sich immer stärker in Deutschland ausbreiten, können mit dem ganzheitlichen Ansatz der Plattform erkannt werden und es lassen sich entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Die neue Plattform ist für die Öffentlichkeit zugänglich und soll vor allem das Bewusstsein für Gefahren und illegales Glücksspiel schärfen.
Hinweise und Informationsvideos für die Bevölkerung
Das Rechtsgutachten, welches von dem BVA und der FGA in Auftrag gegeben wurde, ist mit Sicherheit ein Anstoß gewesen für das neue Informationsportal. Es legt ein besonders Augenmerk auf den sich aktuell immer stärker ausbreitenden illegalen Markt. Für seriöse Glücksspielunternehmen wie Merkur Gauselmann aus Deutschland ist es durch die umfassenden Regularien sehr schwer gewesen, eine Lizenz zu erhalten. Während neue Online Casinos und Spielhallen mit den Regeln und Vorschriften des Glücksspielstaatsvertrags zu kämpfen haben, ist es für illegale Angebote einfach den Markt zu bevölkern. Vor allem die sogenannten Fungames haben sich in den vergangenen Jahren immer weiter ausbreiten können.
Das neue Informationsportal erläutert alle rechtlichen Grundlagen für ein legales Glücksspiel. Zeitgleich können Hinweisgeber auffällige Aktivitäten melden. Die Personen bezogenen Daten der Hinweisgeber werden nicht ohne Zustimmung an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet. Mit zahlreichen Informationsvideos möchte die neu gegründete Initiative das Bewusstsein in der Bevölkerung stärken, um so gegen das illegale Glücksspiel vorzugehen.
Rechtsanwalt Mirko Benesch von der Kanzlei Benesch & Partner erklärt: „Hinweisgeber können illegale Aktivitäten, die sie beobachten oder von denen sie Kenntnis haben, einfach und unkompliziert über die Plattform melden.“
Sogenannte Fungames operieren ohne Einsatz-Gewinn- oder Verlustgrenzen und sind nicht durch den aktuellen Jugend- und Spielerschutz reguliert. In Deutschland zugelassenen Spielautomaten müssen sich strengen Regeln unterziehen, darunter sind Einsatzgrenzen einzuhalten. Zeitgleich gilt eine maximale Einzahlungsgrenze von 1000 Euro, die anbieterübergreifend ist. (Bildquelle: illegales-spiel.de)
Videos sollen vor den Gefahren des illegalen Spiels warnen
Große Sorge bereitet den Behörden und Branchenvertretern vorrangig die stark ansteigende Zahl an illegalen Fungames, die eine erhebliche Gefahr für Personen mit einer Spielsucht darstellen. Umso wichtiger erscheint der Kampf gegen illegales Glücksspiel. Mit dem neuen Informationsportal möchte der BAV und der FGA ein Bewusstsein für die Gefahren des illegalen Spiels schaffen. Gleichzeitig wollen sie die Konsequenzen verdeutlichen, die bei der Aufstellung solcher Fungames drohen.
Sabine-Dittmers-Meyer, Vorsitzende des FGA, betont: Diese illegale Form des Glücksspiels umgeht die Schutzmaßnahmen, die beim legalen Spiel bestehen. Anders als bei legalen Spielen gibt es keine Verlust- oder Einsatzlimits, keine Abfragen in Sperrdateien und keine gesetzlichen Pausen.“
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