Netzsperren Zahlungsblockaden Deutschland

Schon ab Juli dieses Jahres will die GGL mit Netzsperren und Zahlungsblockaden gegen illegale Glücksspielanbieter in Deutschland vorgehen. (Bildquelle: pixabay by Simedblack)

Gut ein Jahr nach dem Inkrafttreten des neuen Glücksspielgesetzes in Deutschland zog nun das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt Bilanz und legte zugleich einen Fahrplan für die nächsten Monate vor. Die Zahl der bislang im Glücksspielkollegium der Länder erteilten Zustimmung über eine Lizenz für das virtuelle Automatenspiel oder für Poker im Internet hat sich deutlich in den letzten Wochen erhöht. Deshalb ist zeitnah mit weiteren Erlaubnissen für einige Glücksspielanbieter zu rechnen. Zeitgleich gab das Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt zudem bekannt, dass Netzsperren und Zahlungsblockaden bereits ab Juli gegen alle Unternehmen angedacht sind, die ihrer Meinung in Deutschland illegal Glücksspiele anbieten.

Diese Glücksspielunternehmen sollen mit Netzsperren und Zahlungsblockaden aus Deutschland ausgeschlossen werden

Ab dem 1. Juli 2022 wird innerhalb der neu geschaffenen Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder eine neue Abteilung ihre Arbeit aufnehmen, die sich dem Kampf gegen das illegale Glücksspiel in der Bundesrepublik widmen soll. Bislang hatte das Landesverwaltungsamt in Sachsen-Anhalt übergangsweise diese Aufgabe übernommen, genau wie die Bearbeitung der Bewerbungen für die neuen Lizenzen für das virtuelle Automatenspiel sowie für Poker im Internet. Letzterer Bereich soll allerdings erst zum 1. Januar 2023 ebenfalls an die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder übergeben werden. Leiten wird die Abteilung innerhalb der GGL Nadja Wierzejewski, die seit 2008 in Rheinland-Pfalz die dortige Glücksspielaufsicht führte und den Vollzug gegen illegales Glücksspiel orchestrierte. Im Vergleich zu ihrer vorherigen Position in Rheinland-Pfalz werden ihrer neuen Abteilung deutlich schärfere Werkzeug in diesem Kampf zu Verfügung stehen, nämlich die hoch umstrittenen Netzsperren sowie Zahlungsblockaden.

In Bezug auf die nun übergebenen Aufgaben an die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder äußerte sich Thomas Pleye, der Präsident des Landesverwaltungsamtes Sachsen-Anhalt. Er erklärte hierzu: „Jede neue Aufgabe stellt alle Beteiligten vor größere und kleinere Herausforderungen – erst Recht, wenn es sich um zwei verschiedene Behörden handelt, die zeitgleich mit verschiedenen Voraussetzungen und Aufgaben, aber demselben Ziel starten. Wir können mit den bisherigen Ergebnissen sehr zufrieden sein und übergeben nunmehr sowohl Teilaufgaben als auch Personal und somit den symbolischen Staffelstab an die GGL. Ich wünsche allen Beteiligten weiterhin viel Erfolg.“

GGL übernimmt den Kampf gegen illegales Glücksspiel

Wie die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder jetzt in einer Presseaussendung mitteilte, will die neue Abteilung unter Führung von Nadja Wierzejewski recht zügig ihre volle Arbeitsleistung erreichen. Hierfür wird ein Großteil der Mitarbeiter übernommen, die sich innerhalb des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt bereits mit dem Problem der illegalen Glücksspielanbieter auseinandergesetzt haben. Zusammen soll dann bereits ab Juli die Kontrolle des deutschen Glücksspielmarktes im Internet verstärkt und daraus folgend wohl auch die Zahl der Unterlassungsverfügungen und Strafanzeigen gesteigert werden. Anbieter von Spielautomaten, Poker oder anderen Glücksspielen wie Live Casino Games, die solchen Aufforderungen nicht Folge leisten, sollen dann in Deutschland mit Netzsperren und Zahlungsblockaden belegt werden. Sogenanntes IP-Blocking könnte zudem ebenso gegen Marketingpartner der Glücksspielanbieter eingesetzt werden, wenn diese für in Deutschland illegales Glücksspiel werben.

Wie genau Netzsperren und Zahlungsblockaden gegen Glücksspielanbieter in Deutschland eingesetzt werden sollen und ob womöglich ebenfalls Werbepartner hiervon betroffen sein könnten, wird am 8. Juli dieses Jahres bekannt gegeben. Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder wird zu diesem Thema gegen 10 Uhr eine virtuelle Pressekonferenz abhalten. Zusätzlich ist zudem geplant, dass die beiden Vorstände Ronald Benter und Benjamin Schwanke darlegen, wie in Zukunft der gesamte Vollzug geregelt werden soll.

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