Online Casino Betreiber SKS365

Der in Österreich gegründete Online Casino Betreiber SKS365 und ehemalige Manager sind im neusten milliardenschweren Mafia-Skandal in Italien verstrickt.

Schon wieder erschütter ein Mafia-Skandal im Bereich Online Casino und Sportwetten Italien und wieder führen die Spuren nach Malta. Dieses Mal richten sich die Ermittlungen der Anti-Mafia-Behörden gegen einen großen Namen der Branche, nämlich das in Österreich 2009 gegründete Unternehmen SKS365. Hochrangigen Mitglieder der Geschäftsführung sowie dem Besitzer werden diverse Verbrechen zur Last gelegt, die von Betrug über Geldwäsche bis hinzu Steuerhinterziehung reichen. Zudem sollen diese Personen eng mit der italienischen Mafia zusammengearbeitet haben.

Operation Galassia deckte den Mafia-Skandal beim Online Casino Betreiber SKS365 in Italien auf

Vor gut zwei Jahren kochten die ersten Mafia-Skandale in Italien hoch, die deutliche Spuren nach Malta offenlegten. Um einer weiteren Schädigung beim Image entgegenzuwirken, verstärkte seitdem die Regierung sowie die maltesische Glücksspielaufsicht mga ihre Bemühungen das Problem in den Griff zu bekommen. Eine deutlich härtere Gangart, beispielsweise mit schnellerem Entzug der Online Casino Lizenz sowie weitreichendere Befugnisse zur Durchsetzung der Gesetze, waren die Folge. Der jetzige Mafia-Skandal um SKS365 betrifft deshalb den Zeitraum noch vor der neuen Strategie im Umgang mit der Organisierten Kriminalität in Malta. Aufgrund der umfangreichen Ermittlungen der italienischen Behörden mit Namen Operation Galassia, die mehr als ein Jahr andauerten, kommt nun jedoch erst enormer Sumpf beim Online Casino Betreiber SKS365 ans Tageslicht.

Insgesamt 51 Personen haben in den letzten Tagen von der Staatsanwaltschaft in Reggio Calabria Post erhalten. In den Schreiben werden diese aufgefordert, zu zahlreichen Beschuldigungen in den kommenden 20 Tagen Stellung zu beziehen. Danach wird entscheiden, ob und gegen wen Anklage erhoben wird. Zu den bekanntesten Personen gehören ehemalige Manager des Glücksspielkonzerns SKS365, die nach bekannt werden der Ermittlungen in der Vergangenheit sofort aus dem Unternehmen entfernt wurden. Diese sollen neben dem legalen Angebot in den eigenen Online Casinos und Plattformen für Sportwetten wie Planetwin365 ebenso illegale Glücksspiele offeriert haben. Für den Kunden waren hierbei keine Unterschiede erkennbar. Dieses illegal verdiente Geld wiederum soll nicht nur an der Steuer vorbei verschoben worden sein, sondern zudem auch noch in die Kassen der italienischen Mafia-Familie Martiradonna geflossen sein. Diese wiederum war in der Vergangenheit Anteilseigner der Online Casino Betreiber CenturionBet und 3soft Gaming sowie Bet1128 gewesen, die bereits ebenso zuvor Gegenstand der Ermittlungen waren.

SKS365 wurde 2009 in Österreich gegründet und ist noch heute mit seinen Marken in der Alpenrepublik aktiv. Später verlagerte das Unternehmen seinen Hauptsitz nach Malta. In Italien ist SKS365 der zweitgrößte Anbieter von Online Casinos und Sportwetten hinter Snaitech mit einem Marktanteil von fast 15 Prozent. Bereits 2015 erhielt das Unternehmen Amnestie, da es sich selbst aufgrund eines Programms der Regierung zur Stärkung des legalen Glücksspiels selbst wegen illegalen Aktivitäten anzeigte. Die neusten Ermittlungen in der Operation Galassia zeigen jedoch, dass die Führungsspitze auch nach 2015 wohl weiterhin mit der italienischen Mafia zusammenarbeite.

Dies sind die ehemaligen Top-Manager von SKS365 die im Mafia-Skandal involviert sind

Während die Times of Malta sich in ihrer ersten Berichterstattung über den Mafia-Skandal rund um SKS365 noch recht bedeckt bei den Namen der betreffenden Personen gab, konkretisierte dies später das Branchenmagazin igamingbusiness. Bei den Verdächtigen soll es sich zum einen um den ehemaligen CEO des Online Casino Betreibers Thomas Smallwood sowie dessen Mitbegründer handeln. Dies wären Paolo Tavarelli, Giuseppe Decandia und Paolo Sipone, die mittlerweile alle nicht mehr bei SKS365 beschäftigt sind. Allen Beteiligten wirft die Staatsanwaltschaft von Regio Calabria die Unterstützung illegalen Glücksspiels, Geldwäsche, Steuerhinterziehung sowie die Zusammenarbeit mit der italienischen Mafia vor. Die Summer der Gelder, die am italienischen Fiskus vorbeigeschleust worden sein sollen, werden auf eine Größenordnung von weit über 100 Millionen Euro geschätzt. Zugleich sollen die 51 Personen und die involvierten Unternehmen, von denen SKS365 nur eines ist, insgesamt mehrere Milliarden Euro illegal umgesetzt haben. Im Zuge der Ermittlungen der Operation Galassia wurden in der Vergangenheit bereits Vermögenswerte im Wert von fast einer Milliarden Euro beschlagnahmt.

Neben den Gründern von SKS365 ist ebenso der Niederländer Marcel Boekhoorn Gegenstand der Ermittlungen. Dieser hatte 2017 SKS365 über seine Investmentfirma Ramphastos Investments erworben und soll sich ebenfalls strafbar gemacht haben. Ihm wird beispielsweise zur Last gelegt, dass dieser bei der Übernahme des italienischen Spieleentwicklers Talenta Labs diesen Deal mit Geldern finanziert hatte, welches teilweise von der Mafia stammte. Laut Staatsanwaltschaft hatte diese Übernahme sowie die Geldbeschaffung Paolo Tavarelli eingefädelt, der Mitbegründer von SKS365. Ramphastos Investments und Marcel Boekhoorn wiederum bestreiten nach wie vor die Beschuldigungen und behaupten weiterhin, dass der damalige Kauf von Talenta Labs rechtlich einwandfrei über die Bühne gegangen sei. Ob dies zutrifft oder nicht werden die Gerichte in Italien schlussendlich entscheiden müssen, da sehr stark davon auszugehen ist, dass die Staatsanwaltschaft nach Ablauf der 20 Tage Anklage erheben wird.

SKS365 machte noch einmal deutlich, dass die Ermittlungen in der Operation Galassia den Zeitraum betreffen, in dem noch die alte Geschäftsführung im Unternehmen tätig war. Trotz dessen wird der Mafia-Skandal womöglich nicht nur negative Konsequenzen beim eigenen Image nach sich ziehen. Zwar sind in erster Linie nur die ehemaligen Manager und Gründer von SKS365 mit Haftstrafen bedroht, doch könnte der Konzern zu exorbitanten Steuernachzahlungen verdonnert werden. Diese dürften weit über 100 Millionen Euro betragen und ein gewaltiges Loch in die Bilanz von SKS365 schlagen.

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