Am gestrigen 12. März haben die 16 Bundesländer die Legalisierung deutscher Online Casinos beschlossen. Die neue Aufsichtsbehörde geht nach Sachsen-Anhalt. (Bildquelle: pixabay by JillWellington)
Nach vielen quälenden Jahren des Ringens und Zerrens um eine bundesweite Neuregulierung des Glücksspiels in Deutschland ist es endlich vollbracht. Alle 16 Bundesländer haben sich auf der letzten Ministerpräsidentenkonferenz am 12. März auf die Legalisierung deutscher Online Casinos verständigt. Trotz vielfacher Kritik von Suchtverbänden und diversen Änderungswünschen durch Branchenvertreter wurde laut Medien der zuvor bereits erstellte Entwurf zum Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag nahezu eins zu eins übernommen. Dies betrifft zum einen das maximale Einzahlungslimit pro Kunde im Kalendermonat von 1.000 Euro genauso wie zum anderen das Verbot zahlreicher Livewetten. Überraschend jedoch wurde das Bundesland Sachsen-Anhalt als Standort der neuen bundesweiten Glücksspielaufsichtsbehörde ausgewählt.
Die Legalisierung deutscher Online Casinos bringt Veränderungen für die Kunden
Laut verschiedenen Medien soll sich der nun abgesegnete Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag kaum von dem Entwurf aus NRW unterscheiden. Deshalb kann bereits jetzt eine Übersicht darüber erstellt werden, was sich für die Kunden durch die Legalisierung deutscher Online Casinos ab Mitte Juli 2021 ändern wird. Die wichtigsten Regelungen betreffen die Legalität. Spielautomaten, Live Casinos Spiele, Poker und Sportwetten werden als große Glücksspielgenres erlaubt, dürfen jedoch nur äußerst unterschiedlich angeboten werden. Anders als in fast allen anderen Ländern, werden ab Mitte 2021 die Online Casinos von ihren Live Casinos Spielen mit Bankhalter, also Live Roulette, Live Blackjack oder Live Baccarat getrennt. Diese werden damit zu fast reinen Automatencasinos. Die Live Casino Spiele mit sogenannten Bankhaltern, also Live Dealer, die die Bank (Casino) mit deren Geld vertreten, werden gesondert konzessioniert. Hier übernehmen die einzelnen Bundesländer die Oberhoheit über diesen Bereich und dürfen maximal so viele Lizenzen für das Anbieten von Live Casinos Spielen vergeben, wie es Spielbanken im Land gibt. Betreiber von Online Casinos und Anbieter von Live Roulette und Co werden somit getrennt.
Poker, welches ebenfalls als Kartenspiel mit einem Live Dealer abläuft, fällt mit der Legalisierung deutscher Online Casinos nicht unter die Kategorie der Live Casino Spiele. Grund hierfür ist, dass beim Poker der Live Dealer kein Bankhalter ist. Er leitet das Spiel, kontrolliert, setzt die Regeln durch und teilt die Karten aus. Anders als beispielsweise beim Live Roulette, verfügt der Live Dealer in diesem Fall jedoch nicht über eigenes Kapital. Daraus ergibt sich, dass theoretisch Poker jederzeit auch ohne einen Live Dealer gespielt werden kann. Diese Unterscheidung ist für die zukünftigen deutschen Online Casinos von enormer Bedeutung, da die virtuellen Spielhallen neben Automatenspielen deshalb ebenfalls Poker anbieten dürfen. Abseits dessen werden ebenfalls die Sportwetten endlich legalisiert, allerdings mit drastischen Einschränkungen bei den Livewetten. Im Zuge der Legalisierung deutscher Online Casinos können dann nur noch Livewetten auf ein Endergebnis oder Bestandteil eines solchen abgegeben werden. Dies bedeutet, dass beispielsweise beim Fußball weiterhin auf das nächste Tor gesetzt werden darf, aber nicht auf den nächsten Einwurf oder auf einen Platzverweis.
Für eine deutlich umfassendere Übersicht über all die neuen Regularien, die auf die Kunden mit der Legalisierung deutscher Online Casinos zukommt, empfehlen wir ihnen den Artikel zum Entwurf für den neuen Glücksspielneuregulierungsstaatsvertrag. Diesen finden Sie hier!
Hinterlasse einen Kommentar