Aus Las Vegas Sands wird nur noch Sands, denn der berühmte Betreiber von Mega-Spielbanken hat seine Casinos in der Heimatstadt verkauft. (Bildquelle: sands.com)
Nichts anderes als eine Zäsur ist die nun vermeldete Erklärung, dass Las Vegas Sands im heimischen Glücksspielmekka in den USA sämtliche Casinos an einen Investmentfonds verkauft. Schließlich war der Betreiber der Erfinder der sogenannten Integrated Resorts, der Mega-Spielbanken mit Hotels, Theater und Einkaufstempeln, die kleinen, futuristischen Ministädten gleichen. Kein anderes Unternehmen hat Las Vegas über die Jahrzehnte so geprägt wie Las Vegas Sands, doch nun ist diese Ära nach dem Tod von Gründer Sheldon Adelson wohl für immer vorbei. Wie der Glücksspielkonzern mitteilte, wird in Zukunft der Fokus noch stärker auf Asien ausgerichtet.
Las Vegas Sands verkauft Casinos in der Heimat und änder Namen in Sands
In Zukunft wird der größte und bekannteste Betreiber von Mega-Casinos seine Heimatstadt und damit auch seine Wurzeln aus dem eigenen Namen streichen und nur noch Sands heißen. Nur wenige Wochen nach dem Tod von Gründer Sheldon Adelson wird der gesamte Glücksspielkonzern komplett umgebaut. Für 6,25 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 5,25 Milliarden Euro, trennt sich das Unternehmen von sämtlichen Immobilien im Glücksspielmekka Las Vegas. Neuer Besitzer wird eine Gruppe verschiedener Investmentfonds unter der Schirmherrschaft von Apollo Global Management. Apollo hatte erst vor einigen Monaten versucht den bekannten Buchmacher und Online Casino Betreiber William Hill zu erwerben, scheiterte jedoch mit dem eigenen Angebot an Ceasars. Zu den Liegenschaften von Las Vegas Sands, die jetzt für 6,25 Milliarden Dollar verkauft wurden, gehören zum Beispiel Casinos wie das weltbekannte The Venetian Resort oder das Sands Expo and Convetion Center. Ebenfalls wird die noch im Bau befindliche Entertainment-Arena für Konzerte und Veranstaltungen mit 17,500 Plätzen, die MSG Sphere at The Venetian, ebenfalls den Besitzer wechseln.
Ob Sands nun den USA komplett den Rücken kehren wird, hängt wohl von den möglichen Chancen ab, die das Management im Heimatland noch sehen könnte. Als mögliche Investitionsmöglichkeiten für Casinos werden hier in Spekulationen immer wieder Texas und New York ins Spiel gebracht. Auch liebäugelte kurz nach dem Tod des Gründers CEO Robert Goldstein mit einem möglichen Einsteig in das Online-Glücksspiel mit Sportwetten und Online Casinos. Sheldon Adelson war bis zu seinem Tod Mitte Februar der wohl größte Gegner virtueller Spielhallen in den USA und verhinderte immer wieder eine Ausweitung auf dieses Geschäftsfeld innerhalb des eigenen Konzerns. Nach seinem Ableben ist nun alles anders und ein möglicher Einstieg theoretisch denkbar. Allerdings stehen die Chancen insgesamt, nachdem die Casinos in Las Vegas verkauft wurden, nicht allzu hoch, denn Sands will in Zukunft in Asien massiv investieren. Auf der Prioritätenliste stehen dabei Macao und Singapur ganz oben. Kein Wunder, machten doch die Umsätze im Fernen Osten im Jahr 2019 noch vor Corona bereits rund 85 Prozent des gesamten Geschäfts aus. Zudem haben Länder wie Vietnam erst vor Kurzem begonnen, zaghaft ihren Markt für gigantische Spielbanken zu öffnen. In Japan beispielsweise sollen ebenfalls mehrere milliardenschwere Integrated Resorts gebaut werden und Sands gehört hier zu den Favoriten für eine solche Lizenz.
Zynisch veranlagte Menschen könnten nach all den Veränderungen in den letzten Wochen nach dem Tod von Sheldon Adelson der Meinung sein, dass das Management nur auf sein Ableben gewartet hätte, um den Konzern neu aufzustellen. Zuerst wurde der Einsteig in das Online-Glücksspiel in den USA nicht mehr ausgeschlossen, was Adelson wohl nie gebilligt hätte, und nun wurden mit den Casinos in Las Vegas auch noch die Wurzeln von Sands verkauft.
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