Die Wettbüros in Großbritannien bleiben zwar vorerst weiter geschlossen, doch der Ladbrokes Besitzer GVC konnte seine Verlustprognose dennoch um 50 Prozent senken. (Bild: Ladbrokes Logo / ladbrokes.com)
Der Besitzer von Ladbrokes, die GVC Holdings PLC, korrigiert in einer jüngst veröffentlichten Pressemitteilung die Verlustprognose um 50 Prozent. Der Nettoumsatz soll in Q1/2020 wohl sogar um 1 % ansteigen (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum), im Geschäftsbereich „Online-Casino“ alleine um 19 %. Als größter Verlustfaktor wird der Sportwettensektor genannt. Zudem konnte die GVC Holdings PLC (Bwin, Ladbrokes, Party Casino) die Verlustprognose von Minus 100 Millionen Pfund (knapp 114 Millionen Euro) auf die monatlichen Einnahmen, auf ein Minus von 50 Millionen Pfund pro Monat korrigieren. Das durchschnittliche Minus im monatlichen Cashflow beträgt somit rund 15 Millionen Pfund und die Unternehmensgruppe ist „zuversichtlich“ weitere Sparmaßnahmen zu finden, die zum „Break-even“-Ziel beitragen werden.
GVC Finanzen robust, Wachstumsoptionen in Aussicht
Laut der Pressemitteilung bleibt die finanzielle Situation beim Ladbrokes Besitzer „robust“. Allerdings hat sich der Vorstand von GVC darauf verständigt, dass vorerst keine Dividenden ausgezahlt werden. Damit soll wohl eine Reduzierung des vorhandenen Kapitals verhindert werden, was in Zeiten mit ungewissen Perspektiven durchaus vertretbar ist. Zudem machte GVC CEO Kenneth Alexander einige interessante Bemerkungen in seinem offiziellen Statement zur jüngsten Pressemitteilung der Unternehmensgruppe. Demnach sollen „attraktive Wachstumsoptionen“ in Aussicht stehen:
Wie unsere Zahlen einmal mehr belegen, ist die GVC Holdings in der Lage in normalen Zeiten außergewöhnliche Performance abzuliefern. Wenngleich unsere breite Produktpalette uns eine starke Position in dieser ungewissen Coronakrise gibt, die Covid-19 Pandemie stellt dennoch eine große Herausforderung für das Unternehmen und die ganze Branche dar. Wir antworten deshalb entschieden auf diese Herausforderungen und haben bereits eine Vielzahl an Maßnahmen ergriffen, um unsere Angestellten zu schützen, unsere finanzielle Position zu stärken, die Ausgaben zu minimieren, Stellenabbau zu vermeiden und ein überzeugendes Angebot für unsere Kunden beizubehalten. Ich bin deshalb überzeugt davon, dass wir aus dieser Periode gestärkt hervorgehen werden und wir in einer vorteilhaften Position sein werden, die uns Zugang zu attraktiven Wachstumsoptionen geben wird.“
Kenneth Alexander bedankte sich auch bei allen Angestellten, die in dieser herausfordernden Zeit sehr schnell adaptierten. Zudem lobte er die „harte Arbeit“ und die „anhaltende Hingabe“, die beide zum Langzeiterfolg der GVC Holdings beitragen. Der Ladbrokes Besitzer ist damit das bereits zweite Unternehmen, das jüngst einen Hinweis darauf gab, dass nach der Coronakrise wohl Investitionen geplant seien. Das andere Unternehmen war die Kindred Group vergangene Woche.
Die Lage an der Börse ist für die GVC Holdings ähnlich positiv
Die Pressemitteilung der GVC Holdings darf durchaus als positiv bewertet werden. Natürlich gab und wird es Verluste geben, zumal Ladbrokes massiv getroffen wurde durch die Entscheidung der Zwangsschließung von Wettbüros durch die britische Regierung. Dennoch sieht die finanzielle Lage der Unternehmensgruppe positiv aus und die GVC Holdings scheint die Verluste des Sportwettensektors kompensieren zu können. Das spiegelt sich an der Börse wider, wo das Papier der Gruppe derzeit bei 565.00 gehandelt wird. Das „Corona“-Tief lag bei 293.40 am 19. März und seither steigt die Aktie wieder konstant. Während der unsicheren Zeiten von Covid-19 ist auch kaum mehr zu erwarten, das letzte Hoch vom 13. Januar 2020 bei 952.60 wird also auf längere Sicht hin wohl nicht überboten werden können. Dennoch zeigt die Aktie eine sehr gute Performance und die fundamentalen Daten, geliefert durch die jüngste Pressemitteilung, scheinen die Aktie zu einer attraktiven Angelegenheit zu machen.
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