Kurzarbeit für CASAG-Mitarbeiter

Wie jetzt bekannt wurde, ist für rund 2.000 CASAG-Mitarbeiter Kurzarbeit geplant. Alle 12 Casinos und alle 19 Spielhallen von WINWIN wurden geschlossen. Bildquelle: casinos.at)

Mit voller Wucht hat das Coronavirus Europa erreicht. Sämtliche Staaten versuchen sich momentan in ihren Abschottungsmaßnahmen zu überbieten, um das gesamte soziale Leben in ihren Ländern einzufrieren. Österreich, der südliche Nachbar von Deutschland, scheint hierbei besonders strickt vorzugehen. Erst vor wenigen Minuten verkündete Bundeskanzler Sebastian Kurz, dass alle Versammlungen von mehr als fünf Menschen im Land von jetzt an verboten sind. Das Haus sollen nur noch Personen verlassen, die zur Arbeit müssen, Lebensmittel einkaufen oder um anderen Menschen zu helfen. Diese gravierenden Einschnitte ins öffentliche Leben treffen immer mehr Wirtschaftszweige, wobei die Branche mit Kundenverkehr wie der Tourismus oder eben auch das Glücksspiel in geselliger Runde am stärksten betroffen sind. Für den österreichischen Casinomonopolisten bedeutet dies in der Alpenrepublik das Schließen sämtlicher Spielbanken und Kurzarbeit für viele CASAG-Mitarbeiter.

Rund 2.000 CASAG-Mitarbeiter sollen in Kurzarbeit gehen

Wer am kommenden Montag in Österreich noch an stationären Spielautomaten seinem Hobby nachgehen will, der darf sich auf die sprichwörtlichen Suche nach der Nadel in Heuhaufen begeben. Wie der teilstaatliche österreichische Casinomonopolist selbst auf seiner Homepage veröffentlichte, bleiben sämtliche 12 Casinos des Landes seit Freitagabend bis auf Weiteres geschlossen. Dies soll vorerst bis einschließlich den 3. April andauern, obwohl kaum davon auszugehen ist, dass die Krise um das neuartige Virus bis dahin bereits ausgestanden ist. Vielmehr dürfte es sich um einen deutlich längeren Stopp des gesamten öffentlichen Lebens handeln.

Plötzlich nun über Nacht stehen sämtliche Roulettekessel, Kartenmischmaschinen und Spielautomaten in den 12 Standorten der CASAG still. Ein ganzes Heer an Angestellten, von Live Dealern über Servicekräften bis hin zur Security steht nun in den Diensten des Glücksspielkonzerns, für die es einfach keinerlei Aufgaben mehr gibt. Aus diesem Grund, so vermeldet es der „Standard“, sollen deshalb rund 2.000 CASAG-Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden. Laut weitergehenden Informationen wurden bereits hierfür die Daten an das AMS in Österreich übermittelt. Der AMS ist in der Alpenrepublik als Arbeitsmarktservice vergleichbar mit der Bundesagentur für Arbeit in Deutschland.

Noch vor wenigen Tagen hoffte die Casinos Austria AG, ihre insgesamt 12 Spielbanken mit einem Notfallprogramm noch offen halten zu können. Geplant war, den Zutritt auf maximal 100 Gäste zu begrenzen. Die neuen Gesetze schoben dieser Idee jedoch schnell einen Riegel vor und jetzt müssen sogar Tausende CASAG-Mitarbeiter in die Kurzarbeit.

Sämtliche Spielhallen von WINWIN werden ebenfalls geschlossen

Wer nun glaubte, nachdem sämtliche Casinos in Österreich geschlossen haben, dass noch ein Ausweichen in die Spielhallen funktionieren könnte, der dürfte dieser Tage schnell enttäuscht werden. Zusätzlich hat die CASAG nämlich ebenfalls mitgeteilt, dass auch sämtliche Spielhallen von WINWIN seit Freitagabend geschlossen bleiben. Durch die neue Regelung, eines Verbots von Menschenansammlungen von mehr als fünf Personen, dürften wohl sämtliche anderen Spielhallen anderer Betreiber recht schnell diesem rigorosen Schritt folgen. Auch hier wird der ein oder andere Glücksspielkonzern vor Entlassungen stehen oder wie bei den CASAG-Mitarbeitern auf Kurzarbeit setzen.

Mit der Schließung der 12 Casinos sowie aller 19 Standorte von WINWIN verliert die CASAG einen nicht gerade kleinen Teil der eigenen Einnahmen. Dabei ist jedoch noch nicht einmal abzusehen, ob ebenfalls der Geschäftsbereich Lotto, der mit Abstand lukrativste Bereich, in gleichem Maße wie zuvor weiterbetrieben werden kann. Tankstellen, Supermärkte und Tabakläden, die wegen ihrer Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung geöffnet bleiben werden, könnten hier einiges abfedern. Ob jedoch tatsächlich jeder einzelnen Lottovermittler weiterhin arbeiten darf, ist fraglich, vor allem wenn dieser nicht wirklich lebensnotwendige Artikel anbietet. Für die CASAG-Mitarbeiter, die jetzt in Kurzarbeit geschickt werden sollen, bleibt nur die Hoffnung, dass die Krise nur wenigen Wochen und Monate anhält und sie danach zurück an ihre alten Wirkungsstätten gehen können. Als oberste Ziel wurde schließlich in Österreich wie auch in Deutschland vonseiten der Politik angekündigt, so viele Jobs wie möglich in der Krise zu retten.

Fans von Spielautomaten und klassischen Tischspielen kommen in dieser Zeit kaum noch um Online Casinos herum. Aufgrund der vielfältigen Maßnahmen zu häuslichen Quarantäne und all den damit eingehenden Schließungen sind sie momentan die einzigen Anbieter, die ihren Kunden noch Glücksspiele anbieten können.

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