Der Sportwetten – und Online Casino Anbieter Entain ist demnächst um 585 Millionen Pfund ärmer. Der Glücksspielgigant, der seine Sportwetten- und Casinoangebote über mehrere Marken wie bwin und Ladbrokes anbietet, wird wegen einer angeblichen Bestechung der früheren türkischen Tochter tief in die Tasche greifen. Die Tochtergesellschaft aus der Türkei wurde bereits 2017 verkauft und bis heute zieht sich das Verfahren. Doch worum ging es gleich noch einmal? Dem Glücksspielunternehmen wird Bestechung vorgeworfen, welche bei der damals vorhandenen türkischen Tochtergesellschaft und den damit im Zusammenhang stehender Aktivitäten von Drittanbieter entstanden sein sollen. Demnach habe der Betreiber mutmaßliche Straftaten gemäß Abschnitt 7 des Bribery Act 2010 begangen. Entain verkaufte das türkische Unternehmen 2017, hatte jedoch laut Staatsanwaltschaft nicht ausreichen vorgesorgt, um Bestechungen zu verhindern. Die Korruptionsermittlungen um Entain und seine ehemalige Tochter begannen 2019.
585 Millionen Pfund soll Branchenriese Entain zahlen
In einer Mitteilung an die Investoren des Unternehmens wird deutlich, dass sich Entain bereits damit abgefunden hat, diese enorm hohe Geldstrafe zahlen zu müssen. Schon während der Halbjahresbilanz des Glücksspielgiganten war klar, dass der Konzern vermutlich mit einer höheren Geldstrafe rechnen muss, die auf die getätigten Geschäfte des Tochterunternehmens GVC Holdings zurückzuführen sind.
Die ehemalige Tochter GVC Holdings steht bereits seit 2019 im Fokus der Ermittlungen. Zum damaligen Zeitpunkt gaben die Steuerbehörden bekannt, eine Ermittlung gegen das Unternehmen und seine Geschäfte durchzuführen, da es Unstimmigkeiten in den Tätigkeiten des Unternehmens gab. Die Korruptionsermittlungen hatten sich auf eine Reihe von ehemaligen Drittanbietern im Zusammenhang mit Zahlungsabwicklungen für Online Glücksspiel und Wetten in der Türkei fokussiert. Mittlerweile sollte deutlich sein, dass die Korruptionsermittlungen um Entain abgeschlossen sind und sich das Unternehmen bereit erklärte, die Geldsumme für die ehemalige Tochter zu begleichen.
Obwohl das Unternehmen mit dieser Schwere der Last umgehen musste, hat sich der Glücksspielriese auch im dritten Quartal 2023 sehr gut entwickelt. Der Netto-Gaming-Umsatz der gesamten Unternehmensgruppe stieg um 7 %, wobei der Online-Netto-Umsatz bei einem Wachstum von 9 % lag. (Bildquelle: Entain)
Korruptionsermittlungen: Entain wird zusätzlich hohe Geldsumme spenden
Nach jahrelangen Ermittlungen gegen die Entain Tochter aus der Türkei wird nun ein Abschluss des Verfahrens erfolgen. Dem Glücksspielkonzern wird vor allem vorgeworfen, sich nicht ausreichend um die Unterlassung von Bestechungen bemüht zu haben. Laut des Abschnitt 7 des Bribery Acts 2010 haftet das Unternehmen für die korrupten Aktivitäten ihrer Mitarbeiter, sofern nicht nachgewiesen werden kann, dass ausreichende Schutzmaßnahmen erfolgten. In der Investorenmitteilung geht hervor, dass Entain die Geldstrafe in Höhe von 585 Millionen Pfund begleichen wird. Außerdem wird das Unternehmen eine Spendenzahlung in Höhe von 20 Millionen Pfund anweisen. Die Summe soll wohltätigen Zwecken zugutekommen. Außerdem sieht das Unternehmen vor 10 Millionen Pfund an das HMRC zu bezahlen. Die Zahlungen erfolgen innerhalb von vier Jahren.
Der Vorstandsvorsitzende von Entain, Barry Gibson, sagte: „Diese Altlastenangelegenheit betrifft ein Unternehmen, das vor sechs Jahren von einem ehemaligen Managementteam verkauft wurde. Die Gruppe hat sich seit diesen Ereignissen unermesslich verändert, und der DPA-Prozess hat uns daran erinnert.“ Unterschiede zwischen dem GVC von gestern und dem Entain von heute. Wir sind bestrebt, unseren Weg dahin fortzusetzen, ausschließlich in regulierten Märkten tätig zu sein, und gelten mittlerweile weithin als erstklassiger, verantwortungsbewusster Betreiber mit dem höchsten Maß an Corporate Governance in allen Aspekten unseres Geschäfts.“
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