Für die Hollywood-Ikone Kevin Costner und das verschlafene, kleine Städtchen Deadwood in South Dakota geht nach mehr als 25 Jahren ein Ära zu Ende. Denn der bekannte Schauspieler schloss vor wenigen Tagen für immer die Pforten seines eigenen Glücksspieltempels, dem Midnight Star Casino. Damit ist das gerade etwas mehr als 1.000 Einwohner zählenden Örtchen nun nicht nur um eine Attraktion ärmer, sondern verliert zudem noch einen sehr guten Steuerzahler. Kevin Costner verliebte sich 1990 bei den Dreharbeiten zu seinem größten Hit, „Der mit dem Wolf tanzt“, in die Region um die Black Hills und Deadwood. Deshalb kaufte er damals das historische Gebäude 677 auf der Main Street. Schnell wurde der ganz spezielle Mix des Casinos aus BlackJack, Poker und 56 Spielautomaten, zusammen mit dem kulinarischen Spitzenrestaurant „Diamond Lil“ im zweiten Stock, zum wahren Magneten für Glücksritter. Ermöglicht hatte dies ein Stadtbrand, der zwei Jahre vor der Eröffnung von Kevin Costners Casino stattgefundenen hatte und für schwere Schäden an zahlreichen Gebäuden aus der Zeit des „Wilden Westens“ sorgte. Um den Wiederaufbau zu finanzieren, wurden damals das Glücksspiel daraufhin in Deadwood legalisiert. Dies führte mit den Einnahmen des Midnight Star Casinos und anderweitigem Glücksspiel zum Erblühen des kleinen Ortes über die nächsten Jahre.
Gegenüber dem Regionalblatt „Black Hills Pioneer“ teilte Kevin Costner noch einmal seine tiefe Verbundenheit zu Deadwood und der Region mit:“Als ich 1989 das Midnight Star Casino eröffnete, war es wegen meiner tiefen Liebe für Deadwood und die Black Hills von South Dakota. Ebenfalls liebte ich ihre historische Bedeutung in der Geschichte unseres Landes. Ich hoffte, dass die Auferstehung und Wiederherstellung des Phoenix Block-Gebäudes, es dem Midtnight Star Casino erlauben würde, ebenfalls ein Teil der berühmten Deadwood-Geschichte zu werden.“
Spielbanken die wie Pilze aus dem Boden sprießen, gruben dem Midnight Star Casino das Wasser ab
Lange Zeit, immerhin mehr als 25 Jahre, konnte sich das Midnight Casino von Kevin Costner in dem kleinen Städtchen Deadwood halten. Sicherlich keine einfache Aufgabe, bei nur knapp mehr als 1.000 Einwohner. Doch profitierte der Glücksspieltempel hier vor allem von den zahlreichen Touristen, die durch das gesamte Gebiet der Black Hills jedes Jahr pflügen. Neben den zahlreichen Naturparks, lädt hier das bekannte Wahrzeichen Mount Rushmore mit seinen vier Köpfen ehemaliger Präsidenten Millionen Menschen zum Verweilen ein. Mit dem Aufkommen immer neuer Casinos überall in den USA, viel es jedoch dem Midnight Star Casino über die letzten Jahre zunehmend schwerer, zahlungskräftige Spieler in die eigenen Hallen zu locken. Und so sah sich Kevin Costner dazu gezwungen, sein geliebtes Prunkstück nun dichtmachen zu müssen. Mit der Schließung einher geht der Verlust von rund 40 Arbeitsplätzen, die in der strukturschwachen Region wohl nur spärlich aufzufangen sein werden. Außerdem verliert das kleine Deadwood, dass durch die gleichnamige HBO-Serie außerhalb der USA bekannt wurde, einen wichtigen Steuerzahler. Und vor dem Hintergrund, dass die Einnahmen aus dem Glückspiel ohnehin rückläufig sind, fällt dieser Umstand gleich doppelt ins Gewicht. So äußerte sich Mike Rodman, der Deadwood Gaming Association Executive Director: „2012 mit 107 Millionen US-Dollar Einnahmen war das bisher stärkste Jahr an Steuererträgen aus dem Glücksspiel. Letztes Jahr lagen wir knapp unter 100 Millionen US-Dollar, und mussten so über die vergangenen Jahren kleine Rückgänge verkraften.“ Im ersten Halbjahr sind die Steuereinnahmen in Deadwood aus dem Zock an den Spielautomaten ebenfalls weiter rückläufig und dies obwohl die Schließung von Kevin Costners Casino noch gar nicht eingepreist ist. So äußerte sich hierzu Mike Rodman erneut: „Die Steuern aus dem Glücksspiel in Deadwood für die erste Hälfte des Jahres sind um etwa 3,5 Prozent gefallen.“ Zusammen mit der Schließung des bekanntesten Casinos der Region, dürfte sich an diesem Trend so schnell wohl auch nichts ändern.
Kevin Costner nutzte gegenüber der Regionalzeitung Black Hills Pioneer ebenfalls die Chance, sich noch einmal bei seinen Mitarbeitern zu bedanken. So lies er verlauten: „Ich war sehr stolz darauf was über die Zeit aus dem Casino und dem Restaurant Diamond Lil im Midnight Star geworden war. Trotzdem muss mit schweren Herzen sagen, dass heute die Lichter des Midnight Star zum letzten Mal ausgegangen sind. Aber wir hatten einen tollen Lauf über die letzten 28 Jahre und dies ist wahrlich kein Grund sich zu schämen. Ich werde ewig dankbar sein, für all die Hingabe und harte Arbeit, die alle Führungskräfte und Mitarbeiter des Midnight Star Casino geleistet haben.“
Beitragsfotos: Themidnightstar.com & Deadwood.com
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