Online Casino Lizenzen ItalienSeit Jahren dürfen wir Spieler in Deutschland die ewig gleiche Leier vonseiten der Politik hören. Diese lautet: Spielsucht bekämpfen und den natürlichen Spieltrieb der Bevölkerung in geordnete Bahnen lenken. Darunter versteht jedoch die deutsche Politik nicht etwa endlich eine Liberalisierung und Regulierung des eigenen Glücksspielmarktes oder gar endlich die lang überfällige Schaffung einer Glücksspielbehörde. Nein, beim letzten Ministerpräsidententreffen der Länder, wurde gerade mal die Anzahl der zu erteilenden Konzessionen für Anbieter von Sportwetten erhöht und dies ebenfalls nur weil es Druck von der EU gab. Die so wichtigen Online Casino Lizenzen sind weiterhin kein Thema. Wie schön wäre es doch, wenn wir Zocker im warmen Italien leben würden, denn dort zeigt gerade die Regierung, wie einfach eine Regulierung des Online-Glücksspiels sein kann, wenn man doch nur will. Wie jetzt bekannt wurde, können sich jetzt eine ganze Reihe von Firmen, die Online Casino betreiben oder Sportwetten, Bingo oder Poker anbieten, ab dieser Woche um eine der begehrte Konzession bewerben. Und während deutsche Politiker glauben mit niedrigen zweistelligen Lizenzen den großen Fortschritt zu wagen, vergibt Italien gleich einmal 120 Stück. Dabei sollen allerdings 40 davon für einheimische Glücksspielanbieter reserviert bleiben. Um sich eine dieser begehrten Lizenzen in Europas zweitgrößtem reguliertem Glücksspielmarkt zu angeln, sind, neben den qualitativen Standards, noch 200.000 Euro für die Erteilung fällig. Ein Betrag der durchaus ohne große Probleme von den meisten Betreibern von Online Casinos zu stemmen sein dürfte. Zumal die neuen Lizenzen in Italien für 5 Jahre bis zum 31. Dezember 2022 gültig sein werden.

Neben der neuen Lizenz für Online Casinos und Sportwetten verlangen die italienischen Glücksspielbehörden noch eine weitere technische Zulassung aller Marktteilnehmer. Dies betrifft zum Beispiel ebenso die Lieferanten wie Yggdrasil, Novoline oder Merkur, die ihre Spielautomaten in den italienischen Internetcasinos den Zocken zur Verfügung stellen wollen.

Italien ist mittlerweile der zweitgrößte regulierte Glücksspielmarkt in Europa

Das Land von Pizza und Pasta am Mittelmeer war schon immer ein regelrechtes Mekka für Glücksspieler. Denn nirgends gibt es in Europa so viele aufgestellte Spielautomaten wie in Italien. Ebenfalls können hier Spieler ohne Probleme an ein und dem selben Geldspielgerät beispielsweise Slots verschiedener Hersteller wie Merkur oder NetEnt daddeln. Ja Sie haben richtig gelesen, die bei uns Spielern so beliebten Automatenspiele der Schweden aus den Online Casinos gibt es für Italiener ebenso in der klassischen Zockerbude. Die zunehmende Regulierung des gesamten Sektors in Italien führt nicht nur zu deutlich verbessertem Spielerschutz und einem deutlichen Rückgang der Schwarzen Schafe, sondern wirkt sich ebenfalls zunehmend positiv auf die Geschäfte der Betreiber aus. So konnte allein der gesamte Glücksspielsektor im Internet seinen Umsatz im letzten Jahr, gegenüber 2015, um stolze 25 Prozent auf knapp über 1 Milliarde Euro erhöhen. Dabei stellte vor allem das Segment der Online Casinos mit Spielautomaten und Live Casino den Löwen Anteil. Ein Trend, der sich zunehmend deutlicher bei fast allen Glücksspielbetreibern ausmachen lässt. Und so konnte dieser Bereich, noch vor der endgültigen Vergabe von Online Casino Lizenzen, bereits 439 Millionen Euro erwirtschaften. Keine Überraschung ist, dass dem Bereich der Sportwetten der zweiten Platz im Umsatz gehört. Hier konnten die Ergebnisse aus 2015 im letzten Jahr mit einem Zuwachs von 31 Prozent auf jetzt rund 350 Millionen Euro gesteigert werden. Die ehemalige Cash-Cow des Online-Glücksspiels, Poker, musste jedoch auf Platz Drei weiter Verluste einstecken und so sank hier der Umsatz auf rund 133 Millionen Euro. Dies entspricht einem Rückgang von knapp 10 Prozent. Hier erwartet die italienische Glücksspielaufsicht deutliche Verbesserungen im nächsten Jahr. Denn dann wollen die Länder Italien, Spanien, Portugal und Frankreich zusammen einen gemeinsamen, regulierten Markt fürs Poker schaffen, in dem dann natürlich nur Zocker aus diesen Ländern spielen dürfen.

Neben dem großen Fragenkomplex über Spielerschutz und rechtliche Klarstellung des Status von Online Casino in Deutschland, zeigt das Beispiel Italien ebenfalls die Steuerproblematik auf. Während durch die nicht existente Regulierung in Deutschland Millionen Euro an Steuern verloren gehen, profitiert das italienische Staatssäckel schon jetzt. Denn im letzten Jahr konnte Italien allein mit den Steuern aus Online Casinos und Sportwetten im Internet rund 247 Millionen Euro einnehmen. Dies sind fast 20 Prozent mehr, als noch im vorangegangenen Jahr 2015.

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