Der illegale Glücksspielmarkt in Deutschland ist weiterhin ein zentrales Thema bei den Behörden und Verbänden. Erst kürzlich tauchte ein Bericht beim Glücksspielwesen auf, der den Schwarzmarkt als saftige Tomate bezeichnet und damit die Attraktivität des Marktes verdeutlicht. Um Spielern weiterhin ein sicheres Umfeld zu bieten sei es eine zentrale Aufgabe der Behörden sich um die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels zu bemühen. Erste kürzlich hat die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) einen Tätigkeitsbericht bezogen auf das vergangene Jahr veröffentlicht, in der sie darüber spricht, dass sich der legale Markt langsam erholt und den Schwarzmarkt zurückdrängt. Die Meinungen gehen an diesem Punkt stark auseinander. Illegales Glücksspiel in Deutschland scheint jedoch auch die Politik weiterhin zu beschäftigen. Behörden und Politik werden aktuell dazu aufgefordert den Vollzug zu stärken.
Illegales Glücksspiel in Deutschland-Umfang bisher unklar
Das illegale Angebot, welches den legalen Glücksspielmarkt weiterhin in Deutschland bedroht, ist vom Umfang her weiterhin unbekannt. Im Zwischenbericht des Glücksspielstaatsvertrags ist von etwa 6 Prozent die Rede. Viele der Glücksspielanbieter sehen die Sache etwas anders und gehen von einem Drittel des Marktes aus. Tatsache ist jedoch, dass zuverlässige Zahlen über den Umfang des illegalen Marktes nicht bestehen. Die GGL bestätigt, dass die Erhebung der Daten zum illegalen Markt sehr komplex ist und demnach nur schwer erfasst werden kann, wie groß der Umfang illegaler Angebote ist.
Der Schwarzmarkt gefährdet Spielerinnen und Spieler enorm, da es keinerlei Kontrollinstanzen gibt, wie die Einzahlungsbegrenzung. Dadurch können Spieler noch schneller in eine Suchtgefahr geleitete werden. Die GGL und zahlreiche Verbände versuchen mit unterschiedlichsten Maßnahmen den illegalen Markt in Deutschland einzudämmen.
Nico Weinmann, Mitglied der Landtagsfraktion FDP/DVP in Baden-Württemberg, sagt dazu: „Denn wenn Illegalität zur Normalität wird, haben wir als Rechtsstaat und Demokratie ein Problem.“
Derzeit gibt es laut der GGL mehr als 140 legale Anbieter, welche auf der Whitelist der GGL zu finden sind. Im Vergleich zum Jahr 2022 stieg 2023 der Bruttospielertrag um 2 %, wodurch sich ein Wachstum des legalen Glücksspielmarktes zeigt. (Bildquelle: Ben Lambert auf Unsplash)
Vollzug sollte gestärkt werden
Wie kann man den illegalen Glücksspielmarkt in Deutschland weiter zurückdrängen? Die offensichtlichste Antwort ist die Stärkung des Vollzugs. Manfred Stoffers, Vorstand der Merkur Group, verdeutlicht, dass es sich nicht um einen Vollzugsdefizit handelt, sondern schlicht und ergreifend um eine Überforderung. Polizei und Behörden kommen bei der Bekämpfung des illegalen Marktes nicht hinterher. Eine Aufstockung des Personals ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein guter Weg. Jedoch wurden in den vergangenen Monaten weitere Hilfsmittel eingesetzt, darunter IP-Blocking, welches vor allem bei Online Casinos gut Ergebnisse erzielte.
Eine Chance, den illegalen Markt in Deutschland zurückzudrängen, ist die Attraktivität der legalen Online Casinos und Spielbanken zu stärken. Dazu muss jedoch ein legales Angebot geschaffen werden, dem Betreiber illegaler Spiele nicht so einfach nachkommen können. Manfred Stoffers, Vorstand der Merkur Group, vergleicht diese Tatsache mit dem Lebensmittelhandel. Wenn man als Kunde bemerkt, dass die Tomaten im Großhandel immer geschmackloser werden, geht man zum kleinen Gemüsehändler, bei dem die Tomaten besser schmecken. Genau das kann man auch auf das Glücksspiel umlegen. Spielerinnen und Spieler empfinden den illegalen Markt als attraktiver und wenden sich deswegen von den seriösen Anbietern ab.
Es ist nun also umso wichtiger, die legalen Anbieter zu unterstützen und die Attraktivität der Möglichkeiten zu steigern, ohne dabei den Spielerschutz aus den Augen zu verlieren.
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